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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Berkeley?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie alt ist Ruby Ranger eigentlich?«
    »Zwei- oder dreiundzwanzig.«
    Ein bisschen jünger als Darreil Holt - und der hatte ebenfalls in Berkeley studiert.
    »War sie auch mal bei Dr. Baldwin?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Du weißt doch alles Mögliche, Yonkie«, sagte Decker. »Hat Ruby jemals ältere Typen mit auf die Partys gebracht?«
    »Vielleicht, aber daran erinnere ich mich nicht. Ich bin ihr möglichst aus dem Weg gegangen.«
    »Hast du je von einem Typen namens Darreil Holt gehört?«
    Jacob dachte einen Moment nach und schüttelte dann den Kopf. »Nein. Wer soll das sein?«
    »Oder Ricky Moke?«
    »Auch nicht. Darf ich fragen, wer das ist?«
    »Bloß Randfiguren.«
    Hannah kam in die Küche und rieb sich die Augen. »Ich habe Hunger.«
    »Wie wär's mit Lammkoteletts und leckerem Salat?«, fragte Decker.
    »Iiiiiihhh!«
    Decker ergab sich ins Unvermeidliche. »Oder mit einem Hotdog?«
    »Mmmh!« Die Kleine lief im Kreis um ihn herum. »Lecker, lecker, lecker!«
    In diesem Moment hörten sie ein Auto kommen. »Shmueli ist wieder da!«, rief Hannah.
    Jacob hob Hannah hoch. »Komm, dann wollen wir uns deinen großen Bruder mal ansehen!«
    »Ja, ja, ja!«, rief Hannah.
    »Ja, ja, ja!«, antwortete Jacob.
    Decker wusste nicht, wer von beiden aufgeregter war.

21
    Rina betrachtete ihren Ehemann, der mit konzentrierter Miene den letzten Teller abtrocknete. Er dachte über seinen Fall nach. Sie versuchte trotzdem, ein unverfängliches Gespräch anzufangen.
    »Schön, dass Shmueli wieder zu Hause ist, oder?«
    Decker grinste. »Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal zugebe: Ich habe seine scharfe Zunge vermisst. Seine trockenen Bemerkungen, seine ironischen Kommentare, die manchmal schon eher sarkastisch sind, und seine glasklaren Ansichten zu allem und jedem. Toll, dass er wieder hier ist.«
    »Auch wenn es nicht für lange ist.« Rina seufzte. »Aber zum Glück sind die beiden ja nicht so weit auseinander. Wir werden immer abwechselnd ein Wochenende nach New York und eins nach Baltimore fahren. Damit sich keiner von beiden benachteiligt fühlt.«
    Decker sah sie an. »Wie oft willst du sie denn besuchen?«
    »Wieso interessiert dich das?«, platzte Rina heraus. »Du bist doch sowieso nie zu Hause.«
    Decker war geschockt. Nicht so sehr, weil die Bemerkung stimmte, sondern weil Rina sie so offen aussprach.
    Rina stammelte: »O nein, das war ein furchtbarer Satz...«
    »Aber du hast ja Recht, Rina.« Er nickte. »Besuch sie, so oft du willst. Das ist in Ordnung.«
    Aber sein Gesicht sagte ihr, dass gar nichts in Ordnung war. »Peter, jetzt mach nicht zu. Es tut mir sehr Leid, es ist mir einfach so rausgerutscht.«
    »Ich weiß.« Er legte das Geschirrtuch beiseite und nahm sie in den Arm. »Vielleicht sollte ich mir ein Jahr Pause gönnen.« Kurzes Schweigen. »Oder... ich hab nur noch drei Jahre bis zum Fünfundzwanzigjährigen, also könnte ich auch ganz aufhören.«
    »Das würdest du ja doch nicht aushalten.«
    »Besser als du denkst«, sagte Decker. »Ich weiß, dass wir das Haus noch abzahlen müssen. Aber ich könnte auch was anderes machen, mich beispielsweise als Gerichtsexperte versuchen - ich bin schließlich Anwalt und Polizist. Ich kann mich sehr gut ausdrücken und bleibe unter Stress ziemlich ruhig. Weißt du, was die Spitzenleute in der Branche kriegen? Fünfhundert Dollar die Stunde.«
    »Du hast sie immer als Huren bezeichnet.«
    »Ich würde ja nichts sagen, woran ich nicht auch glaube.« Rina schüttelte den Kopf. »Die bringen dich immer dazu, Sachen zu sagen, an die du nicht glaubst.«
    »Ja, ich weiß.«
    Sie küsste ihn und wandte sich dann ab, um die Küche weiter aufzuräumen. »Ich finde nicht, dass du eine unüberlegte Entscheidung treffen solltest, nur weil ich eine unüberlegte Bemerkung gemacht habe.«
    »Okay.« Decker dachte einen Augenblick nach. »Wie wär's damit: Wenn in diesem Fall irgendwann eine Lösung in Sicht ist, nehme ich mir eine Woche frei, und wir fliegen nach Florida. Wir lassen Hannah und die Jungs zwei Tage bei meinen Eltern - dann können sie sich Disney World oder Epcot ansehen - und braten in St. Croix am Strand in der Sonne.«
    »Das klingt wunderbar!«
    »Weniger unüberlegt, als den Job hinzuschmeißen?«
    »Ja, ganz sicher.« Sie lächelte. »Ich weiß, dass du eine Menge um die Ohren hast, Peter. Ich sitze auch nicht herum und warte, dass du mich unterhältst. Ich kümmere mich zum Beispiel um die Gastdozenten an

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