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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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bestimmter
Schuhe in der Turnhalle betrifft. Meine rumänischen Sohlen verstoßen gegen
irgendeine Art von Regel. Anscheinend brauche ich amerikanische Schuhe, wenn
ich weiter Basketball spielen will.«
    Ich blieb
wie angewurzelt stehen. »Du willst normale Klamotten kaufen?«
    »Nein, ich
will meine Garderobe den hier herrschenden kulturellen Normen anpassen«,
korrigierte er mich. »Du weißt doch sicher, wie man zu diesen berühmten
›Outlets‹ kommt, von denen ich ständig so viel höre, oder?«
    Ich
schnappte nach Luft und bohrte einen Finger in Lucius' Brust. »Bleib genau
hier stehen. Rühr dich nicht von der Stelle. Ich werde Mom fragen, ob wir uns
den Van ausleihen dürfen.« Das muss ich sehen.
    Was um
alles in der Welt würde Lucius Vladescu für normal halten? Und was noch viel
wichtiger war: Wie würde ein großer, herrischer Rumäne, der es gewohnt war,
maßgeschneiderte schwarze Stoffhosen zu tragen, in Jeans aussehen?

Kapitel 16
    Ehrlich, ich habe keine Ahnung, wo diese
Geschichten überhaupt herkommen«, beklagte Lucius sich, während er am Radio im
Van herumspielte, wahrscheinlich auf der Suche nach kroatischer Volksmusik.
Schließlich begnügte er sich jedoch mit klassischer Musik auf einem
öffentlichen Sender. »Hollywood, nehme ich an.«
    Ich
schaltete auf einen Sender um, der Popmusik spielte, nur um ihn zu ärgern. »Du
glaubst also nicht, dass du dich in eine Fledermaus verwandeln kannst?«
    Lucius
drehte das Radio leiser und warf mir einen gekränkten Blick zu. »Bitte. Eine
Fledermaus? Welcher Vampir, der etwas auf sich hält, würde sich in ein
fliegendes Nagetier verwandeln? Würdest du ein Stinktier werden, selbst wenn du
die Fähigkeit dazu hättest?«
    »Nein,
wahrscheinlich nicht.« Ich bremste vor einer Ampel.
»Vielleicht ein einziges Mal, nur um zu sehen, wie es ist.«
    »Tja, Vampire
können sich in gar nichts verwandeln.«
    »Wie ist es mit Knoblauch? Stößt er dich
ab?«
    »Nur wenn
der Atem von jemandem danach riecht.«
    »Und
Pflöcke? Kann man dich mit einem Pflock töten?«
    »Man kann
jeden mit einem Pflock töten. Aber ja – dieser Punkt stimmt. Genau genommen
ist ein Pflock durchs Herz die einzig effektive Methode, um einen Vampir zu
vernichten.«
    »Ähm, ja.
Klar.«
    »Um Zeit zu
sparen, will ich hinzufügen, dass wir nicht in Särgen
schlafen. Wir schlafen auch nicht mit dem Kopf nach unten. Wir zerfallen, was
ziemlich offensichtlich ist, auch nicht im Sonnenlicht. Wie könnten wir auf
diese Weise ein praktisches, nützliches Leben führen?«
    »Bisher
klingt es ziemlich langweilig, ein Vampir zu sein, wenn du mich fragst.«
    »Auf das
Risiko hin, ein Tabu-Thema zur Sprache zu bringen – und wiederum entschuldige
ich mich dafür –, neulich Abend schienst du meine Reißzähne nicht für
langweilig zu halten. Tatsächlich hast du ziemlich heftig auf sie reagiert.«
    Und
darauf, seine Hände zu spüren, seinen Körper ... stopp, hör sofort auf mit
diesen Gedanken, Jess. »Wie
hast du das überhaupt gemacht? Hattest du irgendwelche Plastikzähne im Mund?«
    Lucius warf
mir einen ungläubigen Blick zu. »Plastikzähne? Haben sie nach Plastik
ausgesehen?«
    »Nein«, gab
ich zu. »Aber Prothesen sehen auch echt aus.«
    »Prothesen.«
Er schnaubte. »Mach dich nicht lächerlich. Das waren – sind – meine eigenen
Zähne. So ist das bei Vampiren. Uns wachsen Reißzähne.«
    »Dann mach
es noch mal. Jetzt.« Ich lenkte den Van durch den Verkehr auf den Highway.
    »Oh,
Jessica ... ich halte das nicht für klug, während du auf einer belebten Straße
fährst. Neulich Abend bist du ganz schön in Panik geraten.«
    »Du kannst
es nicht, hab ich recht?«, fragte ich herausfordernd. »Weil es ein dummer
Trick ist und du deine Requisiten nicht dabeihast.«
    »Provozier
mich nicht, Jessica. Nicht, wenn du nicht wirklich willst, dass ich tue, worum
du mich bittest. Denn ich kann es und ich werde es.«
    »Dann
tu's.«
    »Wie du
wünschst.« Lucius drehte sich zu mir um und bleckte die Zähne und ich wäre um
ein Haar von der Straße abgekommen. Lucius griff nach dem Lenkrad und brachte
uns wieder in die Spur zurück.
    »Heilige
Scheiße.« Er hatte es wieder getan. Er hatte es wirklich getan. Ich blickte ihn
vorsichtig von der Seite an.
    Die spitzen
Zähne waren weg. Es ist ein Trick. Ein Trick. Ich würde nicht darauf
reinfallen. Die äußere Schicht eines Zahnes bildete der Zahnschmelz, eine der
härtesten Substanzen des Körpers. Er veränderte seine Form nicht – das

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