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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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dreister als
noch vor ein paar Minuten. »Einige von uns machen sich da nämlich so ihre
Gedanken.«
    »Ich komme
aus einer zivilisierten Kultur«, gab Lucius zurück. »Das scheint mir etwas zu
sein, womit du nicht vertraut bist. Jetzt heb die Bücher auf.«
    Frank
musste eine letzte Warnung in Lucius' leisem Knurren gehört haben, denn er
bückte sich gehorsam, auch wenn er dabei die ganze Zeit vor sich hin murrte. Er
drückte mir die Bücher in die Hände und machte dann Anstalten, sich
davonzuschleichen. Aber Lucius packte ihn erneut. »Du hast vergessen, dich zu
entschuldigen.«
    »Tut mir
leid«, stieß Frank zähneknirschend hervor. Lucius versetzte Dormand einen
kleinen Stoß. »Jetzt lass uns nach draußen gehen.«
    »Lucius«,
sagte ich und hielt ihn am Arm fest. Die Muskeln unter meinen Fingern waren
starr. Er würde den schwabbeligen
Dormand, der keine zehn Liegestütze hinbekam, selbst wenn sein Leben davon
abhinge, vernichten. »Hör auf damit. Sofort.«
    Lucius
starrte auf mich herab. »Du bist es wert, Jessica. Er wird sich dir gegenüber
nicht noch einmal respektlos zeigen. Nicht in meiner Gegenwart.«
    »Das kannst
du nicht machen ... nicht so«, warnte ich ihn. »Wir sind nicht in Rumänien.« Hier
gelten nicht die brutalen Regeln deiner Familie. »Du bist zu weit gegangen.«
    Wir sahen
einander ein paar lange Sekunden an. Dann blickte Lucius zu Frank hinüber.
»Verschwinde. Und schätze dich
glücklich, dass ich dich verschont habe. Denn ein zweites Mal werde ich kein
Mitleid mit dir haben, ganz gleich, was Jessica wünscht.«
    »Freak«,
murmelte Frank. Aber er beeilte sich, in der Menge unterzutauchen, die sich
hinter ihm langsam auflöste,
sodass schließlich nur noch Lucius, Jake und ich übrig blieben. Jake wollte
sich ebenfalls zurückziehen, aber Lucius war noch nicht ganz fertig.
    »Ich
glaube, ihr beide habt gerade ein Gespräch geführt. Bitte. Beendet es.«
    »Wir sind
fertig«, versicherte ich ihm und stieß Lucius weg. Er blieb unbeirrt stehen,
ohne den Blick von Jake abzuwenden.
    »Ist das
wahr?«, fragte Lucius Jake. »Wart ihr fertig?«
    »Ich ...
wir haben darüber geredet ...« Jake trat von einem Fuß auf den anderen und
schaute zu Boden. »Hör mal, Jess, ich erkläre es dir später.«
    »Ist schon
okay, Jake, ich verstehe das. Bitte – du brauchst nichts mehr zu sagen.« Die
Tränen, die sich seit etwa fünf Minuten in meinen Augen gesammelt hatten,
flossen jetzt.
    »Warum
weint sie?«, fragte Lucius scharf. »Was hast du zu ihr
gesagt?«
    Jake hob
die Hände. »Nichts. Ich schwöre es.«
    »Geh
einfach, Lucius«, flehte ich.
    Lucius
zögerte.
    »Bitte.«
    Er schaute
mir in die Augen. Ich sah Mitgefühl in seinem Blick und das war wahrscheinlich
das Schlimmste an diesem ganzen
Tag. Ein Ausgestoßener, dem ich leidtat. »Wie du wünschst«, sagte er und wandte
sich ab. Aber nicht bevor er hinzugefügt hatte: »Ich behalte auch dich im
Auge, Zinn.«
    »Hey«,
beruhigte Jake mich, als Lucius außer Hörweite war. »Das war ganz schön heftig,
was?«
    Ich
schniefte und wischte mir über die Augen. »Was genau? Als Lucius Frank beinahe
umgebracht hat oder als er dich bedroht hat?«
    »Na ja,
alles.«
    »Es tut mir
wirklich leid.«
    »Nein, ist
schon okay. Frank ist ein Mistkerl. Er hat es verdient.«
    »Das ist
alles so peinlich.«
    »Ja.
Irgendwie schon.«
    »Mach dir
keine Gedanken wegen der Herbstparty«, sagte ich. »Es war dumm von mir zu
fragen.«
    »Nein, ich
würde eigentlich sehr gerne Ja sagen.« Jake blickte den Flur entlang in die
Richtung, in der Lucius verschwunden
war. »Es sei denn, ihr zwei seid ... zusammen oder so was. Ich meine, es gibt
dieses Gerücht. Und Lucius wirkte gerade irgendwie ... besitzergreifend.«
    »Nein«, ich
hörte selbst, wie aufgebracht ich klang. »Lucius ist nicht mein Freund.
Er ist eher so etwas wie ein ... ein großer Bruder mit übertriebenem
Beschützerinstinkt.«
    »Also, wenn
wir zusammen hingehen, würde er nicht versuchen, mich gegen ein
Schließfach zu rammen, oder? Denn ich könnte es schon mit ihm aufnehmen, aber
nachdem ich ihn gerade in Aktion gesehen habe, werde ich irgendwie das Gefühl
nicht los, dass es ein höllischer Kampf werden würde«, erklärte Jake.
    »Nein,
Lucius ist harmlos«, log ich. Abgesehen davon, dass er sich für einen
Kriegerprinzen hält, der eine semikannibalistische Rasse untoter
Fledermausfanatiker repräsentiert.
    »Dann rufe
ich dich an, okay?«, versprach Jake.
    »Gern.« Ich
lächelte und

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