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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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mein
Gott. Selbst halb
taub hörte ich das Zögern in seiner Stimme. Er gab mir einen Korb. Ich wusste
es. Es sind die Chucks. Es müssen die Chucks sein. Oder die fünf Pfund . . . »Oh, ich verstehe«, unterbrach ich ihn und merkte, wie mir die Hitze ins
Gesicht stieg. »Das macht nichts.«
    »Nein,
warte ...«
    »Hey,
Fettbacke!« Ein schwerer Arm fiel auf meine Schultern und ich fand mich Wange
an Wange mit Frank Dormand wieder, der mich mit einem schmierigen Grinsen auf
seinem fetten Gesicht festhielt. Erschrocken wollte ich mich aus seinem Arm
winden, aber Frank ließ nicht los und schüttelte mich sogar ein wenig. »Habe
ich gerade richtig gehört, dass du unseren Jake zur Herbstparty eingeladen
hast? Und, was sagt er?«
    »Hör auf,
Frank«, flehte ich und presste mir die Bücher an die Brust. »Das geht dich
nichts an.«
    »Ja,
Frank«, sagte Jake. »Lass gut sein.«
    Frank
wuschelte mir gönnerhaft durch die Locken. »Ach, ihr verrückten Kinder.«
    Ich
versuchte, seine Hand wegzustoßen und meine Haare zu glätten, aber ich war so
außer mir, dass mir meine Bücher aus den schwitzigen Händen rutschten. Meine
Hausaufgaben krachten zu Boden, die Blätter flatterten in alle Richtungen
davon. »Verzieh dich, Frank«, zischte ich wütend. Es war eine Sache, sich
einen schnellen Schlagabtausch in der Cafeteria zu leisten, aber diesmal war
er zu weit gegangen ...
    Frank
zwinkerte Jake zu. »Also, wie sieht's aus, Jake? Wirst du mit Fettbacke zur
Herbstparty gehen? Denn, weißt du, es gibt da dieses Gerücht, dass sie es mit
dem ausländischen Leichenbestatter treibt, der in ihrer Garage wohnt. Du schiebst doch ab und zu eine schnelle Nummer mit ihm, oder, Jess?«
    Mit aller
Kraft wand ich mich in Dormands Arm in dem verzweifelten Versuch, mich
loszureißen, als ich ganz plötzlich frei war. Weil Frank gegen ein Schließfach
gedrückt wurde, sein Hals im Griff eines gelassenen, aber sehr entschlossen
wirkenden rumänischen Austauschschülers.
    Franks
Schuhe knallten gegen das Metall. »Hey!«
    Aber Lucius
hob Frank nur noch ein wenig höher. »Gentlemen stellen Damen keine
impertinenten Fragen über private Angelegenheiten.« Seine Stimme klang ruhig,
beinahe gelangweilt. »Und sie benutzen in der Gegenwart von Frauen nie,
wirklich niemals derbe Ausdrücke. Es sei denn, sie sind bereit, auch die
Konsequenzen zu tragen.«
    »Lucius,
nein!«, schrie ich.
    »Lass mich
los«, keuchte Frank, dessen Gesicht jetzt genauso rot war wie meins. Er zerrte
erfolglos an Lucius' Händen, während sich im Flur allmählich eine Menschenmenge
bildete. »Du erwürgst mich, Mann.«
    »Lass ihn
los, Lucius«, flehte ich, während ich panisch beobachtete, wie Franks
Gesichtsfarbe von Rot zu Blau wechselte. »Er bekommt keine Luft!«
    Lucius
lockerte seinen Griff, bis Frank mit den Zehen den Boden berührte, aber er
hielt ihn weiterhin fest. »Sag mir, was ich mit ihm machen soll, Jessica.«
Lucius warf mir über die Schulter einen kurzen Blick zu. »Benenne die Strafe.
Ich werde sie ausführen.«
    »Gar
nichts, Lucius!« Mein Gesicht glühte förmlich. Er ist nicht mein Bodyguard. »Das
ist nicht dein Kampf!«
    »Nein«,
pflichtete Lucius mir bei. »Es ist mein Vergnügen.« Er wandte seine
Aufmerksamkeit wieder Frank zu, der aufgehört hatte, sich zu wehren, und mit
aus den Höhlen quellenden Augen reglos gegen das Schließfach gepresst
dastand. »Du wirst die Bücher der jungen Dame aufheben, sie ihr höflich
überreichen und dich entschuldigen«, befahl Lucius. »Dann werden wir nach
draußen gehen und unsere Angelegenheit bereinigen.«
    Er ließ
Frank los, der nach Luft ringend in sich zusammensackte.
    »Ich kämpfe
nicht mit dir.« Keuchend rieb Frank sich den Hals.
    »Es wird
eine Lektion sein, kein Kampf«, versprach Lucius. »Und wenn ich mir dir fertig
bin, wirst du Jessica nicht noch einmal belästigen.«
    Ich
tauschte einen besorgten Blick mit Jake, der schweigend und wachsam neben mir
stand.
    »Wir haben
doch nur rumgealbert«, jammerte Frank.
    Lucius
funkelte ihn an, zu seiner ganzen Größe von gut einem Meter neunzig
aufgerichtet. Er schien den Flur vollkommen auszufüllen. »Da, wo ich herkomme,
gilt es nicht als amüsant, eine Dame in Bedrängnis zu bringen. Ich hätte das
neulich schon klarstellen sollen. Ich werde mir nicht noch eine Gelegenheit
entgehen lassen.«
    »Woher kommst du überhaupt?«, fragte Frank herausfordernd und warf sich in die Brust.
Jetzt, wo er wieder atmen konnte, war er schon wieder deutlich

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