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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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mit ihm zusammen, mit einem Typen, der Debbie Pelt jedes Wort glaubte.
    Ich blickte zu Alcide hinüber und seufzte. Dieser Mann war in vielerlei Hinsicht nahezu perfekt. Mir gefiel, wie er aussah, ich verstand, wie er dachte, und er verhielt sich mir gegenüber äußerst aufmerksam und rücksichtsvoll. Okay, er war ein Werwolf, aber auf die ein, zwei Nächte pro Monat konnte ich gut verzichten. Und stimmt, laut Alcide könnte ich Schwierigkeiten haben, ein Kind von ihm bis zur Geburt auszutragen. Aber es wäre immerhin möglich. Von einem Vampir schwanger zu werden war total ausgeschlossen.
    Moment . Alcide hatte nie den Wunsch geäußert, der Vater meiner Kinder zu werden, und er traf sich immer noch mit Debbie. Was war eigentlich aus ihrer Verlobung mit diesem anderen Typen geworden?
    Die weniger großmütige Seite meiner Persönlichkeit - mal vorausgesetzt, meine Persönlichkeit besaß überhaupt eine großmütige Seite - hoffte, dass Alcide schon sehr bald Debbie als das Biest erkennen möge, das sie war, und schließlich dieser Einsicht Taten folgen lassen würde. Egal, ob sich Alcide danach mir zuwandte oder nicht, etwas Besseres als Debbie Pelt hatte er allemal verdient.
    Adabelle Yancy und ihre Mutter wohnten in einer Sackgasse in einem Stadtviertel der gehobenen Mittelschicht, das nicht allzu weit vom Fangtasia entfernt war. Ihr Haus lag auf einem leicht hügeligen grünen Grundstück und höher als die Straße, so dass die Auffahrt eine kleine Steigung aufwies, bevor sie zur Rückseite des Gebäudes führte. Ich dachte, Alcide würde an der Straße parken und wir würden den gepflasterten Weg zum Vordereingang hinaufgehen. Doch er schien seinen Pick-up nicht für jedermann sichtbar stehen lassen zu wollen. Ich warf einen prüfenden Blick die Sackgasse hinunter, sah aber niemanden, schon gar nicht jemanden, der das Haus beobachtete.
    An der Rückseite des Hauses war im rechten Winkel eine offene Garage mit Stellplätzen für drei Autos angebaut, die so sauber wie aus dem Ei gepellt wirkte. Man hätte meinen können, dass hier noch nie ein Auto geparkt hatte und der glänzende Subaru sich zufällig in diese Gegend verirrt haben musste. Wir kletterten aus dem Pick-up.
    »Das ist der Wagen von Adabelles Mutter.« Alcide runzelte die Stirn. »Sie hat eine Boutique für Brautmoden. Ich wette, von der hast du schon gehört - Verena Rose. Verena hat sich allerdings aus dem Geschäft zurückgezogen und zur Ruhe gesetzt, kommt aber noch oft genug dort vorbei, um Adabelle ganz verrückt zu machen.«
    Ich war noch nie in der Boutique gewesen, aber jede Braut aus besseren Kreisen wollte unbedingt dort einkaufen. Es musste ein wirklich einträgliches Geschäft sein. Das Backsteinhaus hier war jedenfalls in fabelhaftem Zustand und nicht älter als zwanzig Jahre. Das Grundstück war eingezäunt, der Rasen äußerst gepflegt und der Garten schön angelegt.
    Als Alcide an die Hintertür klopfte, flog sie sofort auf. Die Frau, die im Türrahmen auftauchte, sah ebenso sauber und adrett aus wie das Haus und das Grundstück. Ihr stahlgraues Haar war ordentlich am Hinterkopf aufgesteckt, und sie trug ein gedecktes olivgrünes Kostüm zu braunen Pumps mit flachen Absätzen. Ihr Blick wanderte von Alcide zu mir, fand aber nicht, wonach er suchte. Sie drückte die Tür des gläsernen Windfangs auf.
    »Alcide, wie schön, Sie zu sehen«, log sie verzweifelt. Diese Frau war vollkommen durcheinander.
    Alcide warf ihr einen langen Blick zu. »Es gibt Schwierigkeiten, Verena.«
    Wenn ihre Tochter ein Mitglied des Rudels war, dann war auch Verena selbst ein Werwolf. Neugierig musterte ich die Frau, sie erschien mir wie eine jener Freundinnen meiner Großmutter, die mehr Glück im Leben gehabt hatten. Verena Rose Yancy war eine attraktive Frau Ende sechzig, die mit einem gesicherten Einkommen und einem eigenen Haus gesegnet war. Ich konnte mir ganz und gar nicht vorstellen, wie diese Frau auf allen vieren mit großen Sätzen über ein Feld rannte.
    Ganz offensichtlich war es Verena völlig egal, welche Schwierigkeiten Alcide hatte. »Haben Sie meine Tochter gesehen?«, fragte sie, und panische Angst stand in ihren Augen, während sie auf seine Antwort wartete.
    »Nein«, sagte Alcide. »Aber der Rudelführer hat uns auf die Suche nach ihr geschickt. Gestern Abend ist sie zu einem Treffen der Rudelführung nicht erschienen.«
    »Sie hat mich gestern Abend von der Boutique aus angerufen. Sie sagte, sie hätte noch überraschend einen Termin

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