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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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widerstrebend zu. »Ich könnte vielleicht gleich bei Adabelle zu Hause vorbeifahren, wenn ich Sookie zu ihrem Auto fahre«, sagte er, und der Colonel nickte.
    »Keine Ahnung, warum Adabelle in ihrer Boutique nicht ans Telefon geht. Aber ich glaube einfach nicht, dass sie zu diesem Hexenzirkel übergelaufen ist«, erklärte Alcide mir, als wir wieder in seinem Pick-up saßen. »Adabelle wohnt mit ihrer Mutter zusammen, und sie verstehen sich nicht allzu gut. Dort werden wir zuerst vorbeifahren. Adabelle ist Floods Stellvertreterin und außerdem unsere beste Spurenleserin.«
    »Was können die Spurenleser denn tun?«
    »Zum Beispiel ins Fangtasia gehen und von dort aus der Duftspur folgen, die die Hexen zurückgelassen haben. Das könnte sie zur Behausung der Hexen führen. Und wenn sie den Duft verlieren, bleibt uns immer noch, die anderen Hexen von Shreveport um Hilfe zu bitten. Die müssen sich doch genauso große Sorgen machen wie wir.«
    »Im Fangtasia, fürchte ich, wurden alle Duftspuren bereits von den Leuten vom Notdienst verwischt«, sagte ich bedauernd. Das wäre doch mal ein Bild gewesen, ein Werwolf auf Spurensuche quer durch die Stadt. »Und Hallow ist schon mit allen anderen Hexen der Umgebung in Kontakt getreten. Ich habe mit einer Wicca in Bon Temps gesprochen, die nach Shreveport eingeladen war zu einem Treffen mit Hallows Bande.«
    »Das hat größere Ausmaße, als ich dachte. Aber ich bin sicher, das Rudel wird damit fertig.« Alcide klang ziemlich zuversichtlich.
    Er fuhr aus der Auffahrt des Colonels heraus, und schon waren wir wieder auf dem Weg durch Shreveport. An diesem einen Tag sah ich mehr von der Stadt als in meinem ganzen bisherigen Leben.
    »Wessen Idee war es eigentlich, dass Bill nach Peru geht?«, fragte Alcide plötzlich.
    »Keine Ahnung.« Ich war verblüfft über den Themenwechsel. »Ich glaube, die seiner Königin.«
    »Hat er das dir gegenüber so gesagt?«
    »Nein.«
    »Es wurde ihm vielleicht befohlen, dorthin zu gehen.«
    »Anzunehmen.«
    »Wer hat die Macht, so etwas zu befehlen?«, fragte Alcide, als würde mir mit der Antwort ein Licht aufgehen.
    »Eric, natürlich.« Eric war immerhin Sheriff von Bezirk Fünf. »Und die Königin.« Das war Erics Boss, die Königin von Louisiana. Ja, ja, ich weiß, das klingt ziemlich albern. Aber die Vampire hielten ihre Machtstrukturen für ein Wunder an moderner Organisation.
    »Und jetzt ist Bill weg, und Eric wohnt bei dir zu Hause.« Alcides Tonfall forderte mich geradezu heraus, eine nur allzu offensichtliche Schlussfolgerung zu ziehen.
    »Du meinst, Eric hat diese ganze Sache inszeniert? Du meinst, er hat Bill außer Landes geschickt, hat Hexen in Shreveport einfallen und sich mit einem Fluch belegen lassen, ist halbnackt durch die eisige Kälte gerannt, als er mich in der Nähe vermutete, und hoffte dann einfach, ich würde ihn mitnehmen und Pam, Chow und mein Bruder würden die Bedingungen aushandeln, unter denen er bei mir wohnen kann?«
    Alcide wirkte absolut geplättet. »Soll das heißen, du hast selbst schon an so was gedacht?«
    »Alcide, ich mag nicht sonderlich gebildet sein, aber blöd bin ich nicht.« Versucht es mal mit höherer Bildung, wenn ihr die Gedanken sämtlicher Klassenkameraden lesen könnt und natürlich auch die des Lehrers. Doch Bücher habe ich geradezu verschlungen, darunter sogar jede Menge richtig anspruchsvolle. Inzwischen lese ich natürlich meist Krimis und Liebesromane. So habe ich mir ziemlich viel ausgefallenes Wissen angeeignet und einen großen Wortschatz auch. »Klar ist doch wohl, dass Eric sich kaum freiwillig in solche Schwierigkeiten bringen würde, nur um mich ins Bett zu kriegen. Oder glaubst du das etwa?« Natürlich tat er das, ich wusste es. Werwolf oder nicht, so viel konnte ich ohne weiteres erkennen.
    »So gesehen ...« Alcide wirkte immer noch nicht überzeugt. Dies war schließlich der Mann, der Debbie Pelt geglaubt hatte, als sie erzählte, ich wäre wieder fest mit Bill zusammen.
    Ich überlegte, ob ich nicht irgendeine Hexe finden könnte, die einen Wahrheitsfluch über Debbie Pelt aussprach. Ich verachtete sie - sie war grausam zu Alcide gewesen, hatte mich schwer verletzt, ein Loch in mein Lieblingskleid gebrannt und - o ja - versucht, mich umbringen zu lassen. Außerdem hatte sie eine alberne Frisur.
    Wäre Alcide, wenn er von meiner Trennung von Bill gewusst hätte, bei mir vorbeigekommen? Hätte da eins zum anderen geführt?
    Na, sicher hätte es das. Und ich wäre jetzt

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