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Der Vampir

Der Vampir

Titel: Der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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es sich anders: volle cremeweiße Brüste, ein kurzes
Höschen aus schwarzer Spitze, das sich um die gerundeten Hüften schmiegte,
lange schlanke und doch runde Schenkel, Knie mit den Grübchen und wohlgeformte
Waden und Knöchel. Die Zehennägel waren silbern lackiert, stellte ich nebenbei
fest; und dann wurde mir klar, daß die Situation einiger erklärender Worte
bedurfte.
    »Hallo, äh — Imogen !« Der Schatten eines
geisterhaften Lächelns umzuckte kurz meine Lippen.
    »Sie Lustmolch!« Sie setzte
sich mühsam auf und holte aus. Ich entging dem Schlag, indem ich mich duckte,
was sie ihrerseits jedoch aus dem Gleichgewicht brachte, und sie landete
schließlich mit dem Kopf in meinem Schoß.
    »Ich kann alles erklären«,
sagte ich verzweifelt. »Nicht, daß Sie es glauben werden, aber...«
    »Ich möchte aufstehen !« zischte sie.
    Ich beugte mich hinab, in der
Absicht, meine Hände unter ihre Schulter zu schieben, und im selben Augenblick
fuhr ihr Oberkörper von selbst in die Höhe. Also trafen wir uns auf halbem
Wege, zumindest ihr Busen und mein Gesicht. Einen kurzen himmlischen Augenblick
lang war mein Gesicht tief da verborgen, wo sonst allenfalls ein Ausschnitt zu
beginnen pflegte. Dann packte sie mich an beiden Ohren und riß mir nahezu den
Kopf von den Schultern.
    »Sie Sexv erbrecher !« fauchte
sie. »Dafür werden Sie den Rest Ihrer Tage im Gefängnis verbringen !«
    »Das war reiner Zufall«,
stöhnte ich. »Ich...«
    »Helfen Sie mir auf !«
    Ich legte beide Hände fest um
ihre Taille und zog sie in eine sitzende Stellung empor, aber damit war sie
nicht zufrieden, sie mußte auch noch die Füße auf den Boden setzen und
aufstehen. Ich versuchte ihr dadurch, daß ich mit den Händen schob, behilflich
zu sein; und ich kann heute noch nicht begreifen, wie sich meine Daumen in das
Gummiband ihres Höschens verhaken konnten. Sie stand auf. Meine Hände folgten
ihr ein Stück weit, bis sie völlig ausgestreckt waren; dann mußte etwas
nachgeben, und das Gummiband war von den drei Möglichkeiten die schwächste.
Meine Hände glitten über ihre Hüften hinab, und sie blieb stehen, während das
Höschen ihre Oberschenkel umgab und ihre wohlgerundete Sitzfläche vor
unterdrücktem Zorn zitterte. Ich löste hastig meine Daumen aus dem Gummiband,
überlegte, ob ich ihr das Höschen wieder hochziehen sollte, und kam noch
hastiger zu dem Entschluß, dies nicht zu tun, denn nun war ich schon zweimal
als Triebverbrecher bezeichnet worden.
    Imogen zerrte das Höschen dorthin,
wohin es gehörte, und schritt in einer Art Parademarsch durch das Zimmer. Sie
nahm einen Morgenrock, der über einem Stuhl lag, und zog ihn an. Dann drehte
sie sich zu mir um. Ihre Wangen waren hellrot, und ihre Augen funkelten in
schierer Mordlust.
    »Sprechen Sie es nicht aus !« bat ich. »Das war ebenfalls ein reiner Zufall, aber ich
erwarte nicht, daß Sie es mir glauben! Jedenfalls sind Sie selber schuld, wenn
Sie in einer solch verrückten Bude wie dieser hier wohnen — voller Geheimgänge
und Wände, die sich drehen, wenn man sich dagegenlehnt ;
und ich hatte ohnehin schon die Schnauze voll. Einen irren Onkel Silas , der nicht Ihr Onkel Silas ist, kann ich gelegentlich einmal vertragen, aber ein toter Vampir und ein
Butler, der aussieht, als sei er vor drei Jahren einbalsamiert worden, ist
einfach zuviel ! So wie ich die Sache ansehe, müssen
Sie Bestandteil des längsten und übelsten Alptraums sein, den ich je in meinem
Leben hatte. Also machen Sie jetzt den Mund auf und schreien Sie — mir ist es
egal. Ich schnippe einfach mit den Fingern, und Sie werden verschwinden .« Ich fletschte die Zähne. »Denken Sie mal darüber nach, wo
Sie sich wohl befinden werden, wenn ich aufwache !«
    Sie atmete langsam auf und
starrte mich eine Weile lang intensiv mit geöffnetem Mund an. »Ist
Geisteskrankheit in Ihrer Familie erblich ?« fragte sie
schließlich.
    »Seien Sie bloß still«, knurrte
ich. »Wenn hier jemand irre ist, dann sind Sie es. Sie und dieser Onkel Silas und Ihr mörderischer Butler! Ihr seid alle restlos
übergeschnappt, ihr stammt ja von einem anderen Planeten !«
    »Was soll all das Geschwätz
über Farthingale und einen toten Vampir ?«
    »Wollen Sie behaupten, Sie
wissen das nicht ?«
    »Bitte erzählen Sie es mir, Mr.
Baker .« Sie holte tief Luft und lächelte beinahe. »Ich
muß gestehen, ich war so verdutzt, als Sie einfach aus dem Nichts in mein
Zimmer geflogen kamen, und dann ereignete sich kurz zuvor dieser

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