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Der Vampir

Der Vampir

Titel: Der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sie
versucht, einen Weg aus dem Schloß herauszufinden, damit wir die Polizei
benachrichtigen können ?«
    »Das war der ursprüngliche
Gedanke«, gab ich zu. »Aber es hat alles nicht geklappt. Zuerst stürzte sich
dieser verdammte Butler mit einem Messer auf mich, dann jagte mich dieses
pfeifende Ungeheuer unter dem Schloßgraben durch
und...« Ich kam unter dem Einfluß seiner hervorquellenden Augen zu einem
plötzlichen Halt.
    »Hat Sie unter dem Schloßgraben durchgejagt ?« murmelte er. »Mein lieber Junge — er hat Sie vielleicht in den Schloßgraben gejagt, aber nicht darunter hindurch. Es sei
denn, Sie hatten einen Taucheranzug bei sich, natürlich !«
    »Egal !« knurrte ich. »Jedenfalls hatte ich Schwierigkeiten, hierherzukommen. Und
außerdem hatte ich nicht die geringste Möglichkeit, irgendwie die Polizei zu
benachrichtigen .«
    »Was ist mit Slivka ?« sagte Carlton
nachdenklich.
    »Ich ging in mein Zimmer
zurück, und dort war er nicht«, sagte ich. »Und ebensowenig Penny Potter oder die Leiche Ihres Bruders, was das anbetrifft.«
    »Das ist seltsam .« Er schüttelte bedächtig den Kopf. »Was, glauben Sie, kann
mit ihnen passiert sein ?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich
sachlich. »Ich weiß auch nicht, wie, zum Teufel, wir hier wieder hinauskommen.
Das Schloß und der Wachtturm sind mit diesen verdammten Gängen verbunden, aber
nur von innen her — es ist unmöglich, aus dem Wachtturm herauszukommen und...«
Ich sah den Ausdruck des Widerwillens auf seinem Gesicht. »Was ist los ?«
    »Merken Sie es nicht ?« Er schnupperte heftig. »Hier stinkt es irgendwo
entsetzlich. Vor ein paar Minuten war es noch nicht so. Wenn ich es mir recht
überlege, bemerkte ich es erst, nachdem Sie...« Sein Blick heftete sich wie
gebannt auf meine Füße. »Hören Sie, Baker, Sie sind das !«
    Ich blickte hinab und stellte
fest, daß meine Schuhe mit dickem grünem Schleim bedeckt waren, den ich aus dem
Gang unter dem Schloßgraben mitgeschleppt hatte. »Na
ja«, brummte ich, »es scheint so, als ob die Leute, die behaupten, der Schuldige
merke immer alles zuletzt, recht haben .«
    »Es riecht nach Verfaultem !« Er nahm ein Taschentuch heraus und hielt es an die Nase.
»Würden Sie bitte ein bißchen weiter weggehen, alter Junge ?«
    »Der Gestank ist völlig egal !« fuhr ich ihn an. »Es gibt von hier aus keine Möglichkeit,
nach draußen zu gelangen, also fassen wir besser einen Entschluß, was wir jetzt
tun sollen. Das einzige, was mir einfällt, ist, durch die Kleiderkammer in mein
Zimmer zurückzukehren und...«
    »Das ist eine wundervolle Idee !« sagte er begeistert. »Warum tun Sie das nicht ?«
    »Was ist mit Ihnen ?«
    »Nun«, er zuckte die Schultern,
»ich dachte, es könnte hier vielleicht noch eine weitere geheimnisvolle Wand
geben. Danach hatte ich eben gesucht, als Sie die Treppe herabkamen. Ich werde also
hier weitersuchen, und wenn ich etwas finde...«
    »Na großartig !« sagte ich verbittert. »Ich kann weiter in dem Schloß herumwandern, während das
pfeifende Ding die ganze Zeit meine Spuren verfolgt, während Sie hier unten die
verdammten Wände abklopfen .«
    »Es besteht kein Grund,
aggressiv zu werden, alter Junge .« Er preßte das
Taschentuch heftiger gegen die Nase. »Ich meine, Sie wirken ohnehin schon
ausreichend aggressiv, ohne noch etwas dazu beitragen zu müssen. Aber mein
Vorschlag ist durchaus vernünftig, und offen gestanden beabsichtige ich
hierzubleiben. Ich bin überzeugt, daß es einen Weg hinaus gibt, und ich werde
ihn finden. Sie können tun, was Sie gern wollen .«
    »Sagen Sie mir nur eins !« flehte ich. »Wie sind Sie überhaupt auf die Idee
gekommen, dieses Alptraumschloß zu mieten? Ich meine,
woher wußten Sie von seiner Existenz, wenn das der richtige Ausdruck dafür ist ?«
    »Es war ganz einfach .« Seine Augen fuhren wieder hin und her. »Kurz bevor wir
die Produktion der Vampir-Serie starteten, machte der arme Nigel ein paar
Kilometer von hier entfernt Urlaub. Er hörte ein paar der Geschichten der
Dorfbewohner über Fearsome Grange, und sie faszinierten ihn.
Genealogie war eins von Nigels Hobbys, und so stellte er einige Nachforschungen
an und fand die Geschichte der Familie Wykes schlechthin faszinierend. Es gab natürlich einen Alaric, und der Bericht über
seinen Tod durch Sturz vom Wachtturm ist authentisch. Die Sache mit dem Fluch
ist ein bißchen übertrieben — soviel ich weiß, sind lediglich zwei erstgeborene
Söhne in den ganzen Generationen seither

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