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Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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dich. Bis dein Körper und dein Geist vereint sind, bist du nutzlos für mich.“ Nutzlos, aber auch so notwendig.
    „Aber mir die Erinnerung nehmen …“
    „Du zwingst mich dazu.“ Flach, kein Raum für Widersprüche.
    „Und wenn wir einander nach dem Neuanfang hassen, wie wir es anfangs getan haben?“
    Zuerst hatte sie ihn mit ihren gequälten bernsteinfarbenen Augen angesehen, und ihr Duft war so süß gewesen, dass er ihn fast schmecken konnte. Er hatte sie gewollt, sich nach ihr gesehnt, aber sie war auf Distanz geblieben.
    Als sie sich endlich dazu herabgelassen hatte, mit ihm zu sprechen, war er so wild auf sie gewesen, dass er sich auf sie gestürzt und versuchte hatte, sie zu beißen, nur um direkt durch sie durchzudringen – und sie zu Tode zu erschrecken. Sie war verschwunden. War tagelang nicht zurückgekehrt. Frustration und Wut hatten an ihm genagt.
    Beim nächsten Mal zwang er sich, sanft mit ihr zu sprechen, selbst Abstand zu halten, sie zu beschwichtigen, obwohl es jeder Faser seines Daseins widerstrebte. Danach war sie wiedergekommen, und wieder, und ihre Gesellschaft war zu Zuneigung geworden.
    Was er mit ihr vorhatte, war Verrat. Das wusste er.
    Er tat es trotzdem. Er benutzte seine Magie, um das Buch zu erschaffen, selbst den Stift. Benutzte seine Magie, um Jane zu schreiben. Benutzte seine Magie, um sie fortzuschicken, zurück in ihre Welt, in ihren Körper. Benutzte seine Magie, um ihre Erinnerungen zu löschen. Benutzte seine Magie, um sie zurückzubringen.
    Und während dieses Prozesses verlor auch er die Erinnerungen an sie. Nicht durch die Hexen, durch sich selbst. Er hatte sie sich absichtlich genommen. Er wusste, seine Erinnerung an ihre früheren Begegnungen würde ihn beeinflussen. Sie könnten ihn davon abhalten, sie zu benutzen.
    Etwas in ihm begann zu beben, und die Erinnerung löste sich auf. Er versuchte sie festzuhalten, musste wissen, was als Nächstes geschehen war, aber das Beben ging weiter, und er knurrte.
    „Nicolai, Nicolai, du musst dich zusammenreißen.“ Janes Stimme, ganz nah bei ihm, in der Gegenwart, aufgeregt und voller Angst. „Jemand kommt. Nicolai, bitte. Wach auf.“
    Bitte.
    Er ließ die Vergangenheit vollkommen los und zwang seinen Verstand, sich wieder auf die Gegenwart zu konzentrieren. Er musste Jane beschützen; er hatte ihr bereits genug angetan. Und wie sie befürchtet hatte, würde er sie wieder verlieren. Der Zauber, den er benutzt hatte, konnte den Blutfluch, den man auf sie gelegt hatte, nicht brechen. Den, der sie zwingen würde, ihren Geliebten zu verlieren. Nichts konnte diesen Zauber brechen, und nichts, was Nicolai versucht hatte, hatte sie zu ihm gebracht. Bis er angefangen hatte, mit dem ersten Zauber zu arbeiten.
    Er hatte Jane hergebracht und ihren Körper unter der Voraussetzung an seinen gebunden, dass sie ihn verließ, wenn – falls – sie sich in ihn verliebte.
    Er konnte sie also behalten, solange er sie davon abhielt, ihn zu lieben.
    „Nicolai.“
    Die Gegenwart, ja. Er hörte Schritte. Viele Schritte. Stiefel. Speere, die über den Boden schleiften. Die Luft war von Macht erfüllt. Eindeutig Laila. Mit ihrer Armee? Wahrscheinlich.
    Verschiedene Gefühle kämpften in ihm. Wut, Stolz, Erwartung, Hass, Sorge. Nicolai wollte angreifen, töten, aber damit brächte er Jane in Gefahr, und das würde er nie tun. Niemals.
    Er setzte sich mit einem Ruck auf, so schnell, dass seine Bewegungen verschwammen. Jane hatte sich bereits ihr Kleid angezogen und war zum Aufbruch bereit.
    „Komm.“ Er griff nach ihrem Arm und zog sie aus dem Lager.

14. KAPITEL
    N icolai zerrte Jane durch den Wald. Zweige peitschten gegen sein Gesicht. Sie humpelte wieder, und er wollte sie tragen, aber Lailas Wachen mussten seine Spur aufgenommen haben, denn das Echo ihrer Schritte wurde lauter, und die Magie in der Nachtluft war immer stärker zu spüren.
    Sie kamen näher.
    Er hätte sich nur kraft eines einzigen Gedankens von einem Ort zum nächsten bewegen können. Von hier zurück in das verfallene, widernatürliche Königreich Elden. Sein Herz zog sich in seiner Brust zusammen, und er knirschte mit den Zähnen. Jetzt war nicht der richtige Moment, an seine Heimat zu denken. Oder an den Zustand seiner Heimat. Oder an seine Eltern und den Magier, den er bald vernichten würde.
    Was, wenn er verschwand, Jane aber nicht mit ihm kam? Dann wäre sie allein in dieser unfreundlichen Umgebung, vom Feind umzingelt.
    Verdammt noch mal. Er musste etwas

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