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Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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unternehmen. Es war ihm gelungen, die Flut seiner Erinnerungen aufzuhalten, aber sie lauerten immer noch in seinem Verstand und verlangten, freigelassen zu werden. Wenn sie ihn wieder übermannten …
    Er konzentrierte sich auf das Wesentliche. Jane und er hatten eine gemeinsame Vergangenheit, von der er immer noch so gut wie nichts wusste. Und sie erinnerte sich überhaupt nicht daran. Er wusste nur, dass er seine Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen wollte.
    Er brauchte das Buch, das sich immer noch in Delfina befand. Musste noch mehr hineinschreiben. Für den Fall, dass sie ihn verließ. Bei den Göttern. Ja, er setzte voraus, dass sie ihn lieben und damit verlassen würde. Er musste vom Schlimmsten ausgehen. Vielleicht, nur vielleicht, konnte er sie mit einem neuen Zauber zurückbringen.
    Elden war nicht vom Schlimmsten ausgegangen, hatte sich nicht auf eine Niederlage eingestellt, und man sah ja, was geschehen war.
    „Nicolai“, keuchte Jane. „Ich jogge zwar viel, aber das hier ist Extrem-Jogging in der Dschungel-Ausgabe, und ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalte. Können wir eine Pause machen?“
    Er hörte sie. Aus der Ferne. Versuchte sich auf sie zu konzentrieren, aber die Dunkelheit brach wieder über ihn herein, und noch eine Erinnerung erfüllte seine Gedanken.
    Sein ganzes Leben lang hatte er die Kräfte und die Magie anderer in sich aufgenommen. Was sie tun konnten, konnte danach auch er tun. So war es ihm gelungen, im Palast eine Schutzmauer zu errichten. Die Königin der Herzen hatte es getan, deswegen hatte auch er es tun können. Und deshalb hatte Laila jedem verboten, in seiner Gegenwart Magie auszuüben.
    Manche Fähigkeiten hielten Tage oder Wochen an, andere ein ganzes Leben.
    Das wusste er bereits, also versuchte er, diese Erinnerungen zur Seite zu schieben. Er hoffte auf andere hilfreiche Erinnerungen. Etwas Neues.
    „Nicolai. Bitte.“
    Er konnte sich nicht auf Jane konzentrieren. Weitere Details breiteten sich vor ihm aus. Seine Fähigkeit, Illusionen zu erschaffen und mit nur einem Gedanken von einem Ort zum anderen zu wechseln, hatte er von einer Hexe. Einer Geliebten, die versucht hatte, ihn im Schlaf umzubringen. Sie hatte seine Braut werden wollen, er hatte nur den Sex gewollt. Sie hatte es mit verschiedenen Verkleidungen bei ihm versucht und ihn damit amüsiert.
    Er hatte ihr nie gesagt, dass er jedes Mal gewusst hatte, wer sie war, und sie immer, wenn sie in seine Nähe kam, an ihrem Duft erkannt hatte. Er hatte sie weiter zu sich kommen lassen und ihr jedes Mal genau gesagt, was er von ihr wollte. Trotzdem hatte sie es weiter versucht, hatte geglaubt, seine Meinung ändern zu können. Als ihr schließlich klar geworden war, dass ihr das nicht gelingen konnte, egal wie sie sich präsentierte, hatte sie angegriffen.
    Gerade hatte Nicolai seine Jane noch durch den Wald geführt, da fand er sich plötzlich in einem Schlafzimmer wieder. Seinem Schlafzimmer, wie er annahm. Das Schlafzimmer aus seiner Erinnerung, in dem er der mordlüsternen Hexe begegnet war. Er bemerkte die Veränderung nicht schnell genug und prallte gegen eine Wand, stolperte zurück. Mit einem Fluch auf den Lippen fiel er zu Boden.
    Jane war nirgends zu sehen.
    Nicolai richtete sich auf, und sein Blut begann zu kochen. Er würde in den Wald zurückkehren, jetzt, jetzt, verdammt, auf der Stelle, und wenn irgendwer Jane anfasste …
    Er blieb im Schlafzimmer.
    Mit gebleckten Fangzähnen wirbelte er herum und suchte nach einem Ausweg. Die Wände waren mit Blut befleckt, an allen vier sah er dunkelrote Spritzer. Den Boden verunstalteten tiefe Furchen, immer vier nebeneinander, als hätte man vier Schwerter gleichzeitig über den Boden geschleift.
    Die riesigen, behaarten Kreaturen, ihre Beine – vier auf jeder Seite –, scharf und tödlich. Sie waren hier gewesen. Sie hatten nach ihm gesucht.
    Nicolai hatte bei einer Frau gelegen, einem Dienstmädchen. Seine Tür war aufgestoßen worden, und er hatte Schreie gehört, die aus der großen Halle unter ihnen gekommen waren. Er hätte sie schon früher hören müssen, aber auch seine Geliebte hatte geschrien und ihn damit abgelenkt.
    Nicolai hatte nach den Dolchen auf seinem Nachttisch gegriffen, um gegen die Monster zu kämpfen, hatte sich um seine Familie kümmern wollen, aber er war … verschwunden, war in ein wirbelndes schwarzes Loch gefallen.
    Waren seine Geschwister mit seinen Eltern gestorben? Oder in das gleiche Loch gefallen? Er erinnerte

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