Der verbannte Highlander
wieder vor Leidenschaft verhangen. Langsam strich er ihr über die geschwollenen Lippen. »Es wäre romantisch«, raunte er heiser.
Ein trockenes Lächeln spielte um ihre Lippen. »Es wäre ungesetzlich. Du wirst mich nicht so leicht dazu überreden. Aber ich werde zumindest darüber nachdenken.«
Das war für den Augenblick gut genug, doch er würde sie schon noch überzeugen. »Und du wirst deinem Bruder und Campbell nichts davon erzählen?«
Sie nickte. »Das wird nicht allzu schwer sein, da sie am Morgen ohnehin aufbrechen. Nun, da Alasdair MacGregor sich ergeben hat, hofft Colin, dass es einfacher sein wird, die anderen Gesetzlosen zu fassen.«
»Was?!«, brach es aus ihm heraus, nicht in der Lage, seine Erschütterung zu verbergen. Ergeben? Unmöglich. Mit eigenartigem Blick sah sie ihn an, und er erkannte, dass er sich zu viel hatte anmerken lassen.
Sie runzelte die Brauen über der zierlichen Nase. »Hatte ich das nicht erwähnt?«
Patrick hielt seine Ungeduld im Zaum. »Nay, das hast du nicht. Was ist passiert?«
»Ich kenne nicht alle Einzelheiten, aber Jamie hat MacGregor und seine Männer auf der Isle of Bute gefunden und ausgehandelt, dass sie sich meinem Cousin ergeben. Mein Cousin
hat eingewilligt, den MacGregor nach England zu bringen, damit der König sich seinen Fall anhört. Jamies Hochzeit wird den Handel besiegeln.«
Patrick rollte sich auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke, während er versuchte, sich darüber klar zu werden, was das alles bedeutete.
»Es wird Frieden geben«, sagte Lizzie.
Frieden. War das möglich? Konnte er es wagen, zu hoffen … Wenn das wahr war, dann könnte das alles ändern. Alasdair hatte es schon einmal geschafft, sich beim König aus seinen Schwierigkeiten herauszureden. Konnte er das wieder schaffen? Sein Cousin zählte eindeutig darauf.
Wenn die MacGregors begnadigt wurden, könnte er Lizzie die Wahrheit sagen. Er könnte ihr erklären, was das Land für seinen Clan bedeutete und warum es notwendig gewesen war, seine Identität geheim zu halten. Vielleicht würde es ihr dann leichter fallen, ihm zu vergeben.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte sie. »Warum interessierst du dich für die MacGregors?«
Er sah die Abneigung in ihren Augen. »Es hat mich einfach überrascht, das ist alles.« Und hatte ihm viel zum Nachdenken gegeben. Er blickte in ihr zu ihm hochgewandtes Gesicht, und bemerkte, dass sie ihn immer noch mit viel zu viel Neugier in diesen ausdrucksvollen blauen Augen musterte.
Sein Körper regte sich. Die Hitze ihres letzten Kusses hing noch an seinen Lippen. Er wusste genau, wie er sie ablenken konnte.
Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung warf er sie auf den Rücken und rollte über sie.
»Was machst du da?«, keuchte sie auf.
Er küsste sie und rieb seine pulsierende Männlichkeit zwischen ihren Beinen, um sie seine Erregung spüren zu lassen. »Ich dachte, das wäre ziemlich offensichtlich für eine Frau mit deiner schnellen Auffassungsgabe.«
Sie kicherte, als er ihr die eigenen Worte retour gab. »Sagtest du nicht, wir hätten nicht viel Zeit?«
»Das haben wir auch nicht«, bestätigte er, während er die Hand zwischen ihre Schenkel gleiten ließ und aufstöhnte. So warm und köstlich feucht. Er drang mit einem Finger in sie ein und sah zu, wie sich ihre Augen vor Leidenschaft verschleierten. »Aber das hier sollte nicht allzu lange dauern.«
Kapitel 15
L izzie machte es sich auf dem Hocker vor dem schwelenden Torffeuer bequem und zog das Plaid etwas enger um die Schultern. Obwohl die Hütte von Alys und Donnan gemütlich und freundlich war, war sie ein wenig zugig. Nächste Woche würden die Dorfbewohner die Freudenfeuer anlässlich von Oidhche Shamhna , der Nacht von Samhain, entzünden. Die Tage waren beträchtlich kürzer geworden und in der Luft lag eine unverkennbar winterliche Kälte. Irgendwann nächsten Monat würde der erste Schnee die Berge und Täler bedecken und das Reisen viel schwieriger machen.
Die Botschaft, die sie ihrem Cousin geschickt hatte, würde ihr nicht lange Aufschub gewähren. Sie mussten bald aufbrechen. Das hatte sie Patrick auch an diesem Morgen gesagt, als sie geborgen und warm in seinen starken Armen aufgewacht war.
Das Herz krampfte sich ihr zusammen, wenn sie an die Unterhaltung dachte, die darauf gefolgt war. Sie hasste es, mit ihm zu streiten. Doch in den eineinhalb Wochen, seit Colin und Robert fort waren, schien es fast so, als würden sie, wenn er nicht gerade spätnachts in
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