Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
aufbrachen. Ich habe mir nichts dabei gedacht, aber er erwähnte, dass er sich schon darauf freue, dem Laird of Tullibardine einen Besuch abzustatten und mehr über Patrick Murray herauszufinden. Glaubt Ihr, Euer Highlander hat etwas zu verbergen?«
    Lizzie schüttelte den Kopf. »Nay , ich glaube, dass er wirklich fürchtet, sie würden uns nicht erlauben zu heiraten. Aber er kennt meine Familie nicht so gut wie ich.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Er versteht nicht, wie wichtig sie mir sind. Dass es sich falsch anfühlen würde, zu heiraten, ohne meine Familie um mich zu haben, um mein Glück mit mir zu teilen. Es war schon enttäuschend genug, dass ich Jamies Hochzeit versäumt habe, aber im Gegensatz zu ihm besteht bei uns kein Grund zur Eile.«
    »Habt Ihr ihm gesagt, wie Ihr darüber empfindet?«
    Lizzie nickte.
    »Habt Geduld, Mädchen. Der Mann liebt Euch. Er wird Euch glücklich machen wollen.«
    Er liebt mich? Sie wünschte sich, das hoffen zu können. Warum war er nur so stur?
    Von draußen erklang Gelächter und lenkte sie von ihren sentimentalen Gedanken ab. Wenige Augenblicke später platzten die Kinder von Alys durch die Tür und Lizzie fand sich in einer fünffachen stürmischen Umarmung wieder, von der winzigen Sari an ihren Knien bis zum nicht mehr ganz so kleinen Robin an ihrem Hals. Sie wurde so mit Fragen und Lachen bombardiert, dass es ihr unmöglich war, keine fröhlichere Laune zu bekommen.
    Das war der Grund, warum sie hergekommen war. Nicht
nur wegen Alys’ Ratschlägen, sondern wegen ihres überfüllten und geräuschvollen Heims, das so vor Leben und Glück strotzte, nach dem sie sich sehnte – und das sie hoffte, eines Tages auch selbst erfahren zu können.
     
    Anstatt hineinzuplatzen, wie Patrick es eigentlich wollte, wartete er – ungeduldig –, bis Lizzie ihren Besuch beendet hatte. Mit verschränkten Armen lehnte er an einem Baum und beobachtete das Chaos durch die Tür, die bei der Ankunft von Alys’ und Donnans Rudel ungebändigter Bälger offen geblieben war. Im Auge dieses Wirbelsturms befand sich seine Lizzie  – lachend und kichernd wie ein kleines Mädchen, während die Kinder an ihr klebten, um zu ergattern, was immer sie da in ihrem Korb hatte.
    Er schnupperte, als der schwache Duft von gebräunter Butter und Zucker durch die Luft herüberschwebte. Kuchen oder Pastetchen, dem Geruch nach. Eine nur zu deutliche Erinnerung an den honigsüßen Geschmack ihrer Haut.
    Obwohl er wütend war, brachte er es nicht übers Herz, sie zu stören, wo sie sich so offensichtlich wohlfühlte. Tatsächlich wirkte sie, von ihrer edlen Kleidung einmal abgesehen, in der gemütlichen, wenn auch im Vergleich zum Luxus von Castle Campbell sehr rustikalen Hütte wie zu Hause. Nicht nur wie zu Hause, sondern glücklich. Vielleicht …
    Er erlaubte sich zu hoffen, dass ihr ein Leben ohne all den Luxus, den sie gewöhnt war, vielleicht doch nicht so unangenehm sein würde, wie er befürchtete.
    Alys erblickte ihn als Erste und flüsterte Elizabeth etwas zu. Ihr Blick flog zu ihm, und er empfand eine gewisse Genugtuung, als er sah, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich.
    Gut. Sie sollte auch Angst haben. Große sogar.
    Sie wandte den Blick ab und verabschiedete sich – ohne sich dabei wegen ihm besonders zu beeilen, wie er bemerkte. Dann hob sie das Kinn und ging entschlossen zur Tür.

    Patricks Augen wurden schmal. Bereit zu kämpfen, nicht wahr? Nun, er würde sie nicht enttäuschen.
    Sein Gesichtsausdruck verriet nichts von dem Zorn, der in ihm wütete, als sie aus der Hütte trat und auf ihn zukam, doch er wusste, dass sie die starke Spannung zwischen ihnen spüren konnte.
    Soll sie noch eine Weile darüber nachdenken und schmoren, entschied er. Genauso, wie er es getan hatte.
    Ohne ein Wort nahm er sie am Arm, wobei sich seine Finger wie ein Schraubstock um sie schlossen, und fing an, mit ihr zurück zur Burg zu gehen. Seine Männer bildeten hinter ihnen einen kleinen Halbkreis und folgten ihnen klugerweise in gebührendem Abstand.
    Sie gab einen scharfen, schnaubenden Laut von sich und marschierte neben ihm her über den feuchten, moosigen Boden, dass der Schlamm unter ihren Füßen hervorspritzte. Winter lag in der Luft. Der Regen der letzten Nacht hatte sich in feinen Nebel verwandelt. Da Patrick so lange in der Wildnis gelebt hatte, konnte er den Wechsel der Jahreszeiten spüren. Sie mussten bald aufbrechen und Schutz vor dem hereinbrechenden Winter finden. Schutz, der

Weitere Kostenlose Bücher