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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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sagen, ob das schon alles war. »Also hat Glenorchy euch von diesem Land verwiesen?«
    »Verwiesen?« Er gab einen scharfen, gequälten Laut von sich. »So kann man es auch nennen. Glenorchys Methoden hatten eher etwas von Ausrottung. Als mein Vater sich weigerte, das Land abzutreten, beschloss Glenorchy, uns mit Feuer davon zu vertreiben. Ich war zehn, als die Soldaten kamen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich aus dem Fenster blickte und das Feuer sah und glaubte, der jüngste Tag sei gekommen.«
    Lizzies Herz hämmerte, während sie darauf wartete, dass er fortfuhr, und sie hatte tiefstes Mitgefühl mit dem verängstigten kleinen Jungen, der er gewesen sein musste.
    »Meine Mutter schickte meine Brüder und mich in den Wald. Annie war noch ein Baby, und meine Mutter glaubte, wir wären sicher – sie war schließlich Glenorchys Schwester.« Er verzerrte das Gesicht und Lizzie spürte, wie sich ihr Herz ebenfalls zusammenzog. »Ich wollte sie nicht verlassen, aber sie bestand darauf.«
    Er hielt inne, und Lizzie legte ihm die Hand auf den Arm. »Es tut mir leid.« Sie ahnte, was kommen würde.
    »Aber du weißt nicht, was geschehen ist«, stieß er schroff mit gequälter Miene hervor. »Ich hatte etwas zurückgelassen, etwas, das mir mein Vater anvertraut hatte, um darauf aufzupassen, also ging ich zurück.« Seine Stimme war hohl.
»Es war so heiß. Das Atmen fiel schwer. Alles brannte. Ich glaubte, durch die Tore der Hölle zu gehen – doch es wurde noch schlimmer. Die Leichen meiner Clansleute lagen überall im barmkin verstreut. Mein Vater war unter ihnen.«
    Lizzie drückte seinen Arm. Alle seine Muskeln waren so verkrampft, dass sie die unglaubliche Spannung beinahe unter ihren Fingerspitzen durch ihn hindurchströmen spürte.
    »Ein paar Soldaten der Campbells fanden mich an seiner Seite und beschlossen, dass ich besser tot wäre.«
    »Aber du warst doch erst ein kleiner Junge!«
    »Aye , aber sie hatten recht. Ich hätte sie gejagt und zur Strecke gebracht.« Sein Blick war starr, als er sich zu ihr umwandte. »Meine Mutter sah, was gleich geschehen würde und eilte heraus, um sie aufzuhalten. Stattdessen traf sie die Klinge, die für mich bestimmt war. Sie starb in meinen Armen.« Seine Stimme klang hölzern. Emotionslos. Doch das konnte sie nicht länger täuschen.
    Lizzie spürte Tränen in ihren Augen brennen. Sie hatte ihre Eltern bereits in jungen Jahren verloren, doch sie konnte sich nicht vorstellen, wie es war, mit eigenen Augen zusehen zu müssen, wie sie ermordet wurden.
    »Es war nicht deine Schuld. Deine Mutter hat nur versucht, dich zu beschützen.«
    »Ich weiß, obwohl ich viele Jahre gebraucht habe, mich nicht mehr schuldig zu fühlen. Glenorchy hat meine Eltern ermordet und seine verfluchte Burg auf der Asche meines Heims und dem Blut meiner Eltern und Clansleute erbaut. Ihr Tod liegt ihm zu seinen Füßen.« Er hielt ihren Blick fest. »Du siehst, Lizzie, es ging nicht einfach nur um ein paar Silbermerk an Land. Seitdem kämpfe ich, um einen Teil dessen, was mir an jenem Tag genommen wurde, zurückzubekommen. Alle Versuche, meine rechtlichen Ansprüche geltend zu machen, schlugen fehl. Als ich hörte, dass dein Cousin das Land zu deiner Mitgift hinzugefügt hatte, wusste ich, dass die
Gelegenheit, auf die ich gewartet hatte, gekommen war. Nur mit einer Sache hatte ich nicht gerechnet.«
    Der Ausdruck in seinen Augen raubte ihr den Atem. Ihr Herz klopfte wild. »Und was war das?«
    Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Du. Ich wusste, dass ich dir nicht die Wahrheit sagen konnte, doch ich hasste es, dich täuschen zu müssen. Ich sagte mir, dass ich es wiedergutmachen würde, doch alles änderte sich, als Robert Campbell auftauchte.«
    Jäh sog Lizzie den Atem ein, als ihr klar wurde, wie schrecklich es für ihn gewesen sein musste, mitanzusehen, wie der Sohn des Mannes, der ihm alles genommen hatte, ihr den Hof machte. Mit einem Mal schoss ihr Blick zu seinen Augen. »Du wolltest, dass ich ihn heirate.«
    Er verspannte sich, und sein Gesichtsausdruck wurde erneut unergründlich. »Ich wusste, dass er dich glücklich machen und dir das Leben bieten konnte, das du verdienst. Mit mir wärst du …« Seine Stimme brach ab, als habe er zu viel gesagt, dann straffte er sich. »Solange, bis der König sich anders entschließt, bin ich ein Geächteter.«
    Mein Gott, er hatte genug für sie empfunden, um alles zu opfern, wofür er gekämpft hatte, seit er ein kleiner Junge

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