Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
und seine Reise
übers Meer fortsetzen, um den Erinnerungen an die Vergangenheit zu entfliehen. Es war lächerlich. Die arme Frau war tot, und dennoch verspürte Lizzie einen Anflug von Neid. Seine Frau hatte sich wirklich glücklich schätzen können, einen Ehemann zu haben, der so viel für sie empfand. Genug, um ihn weit von seinem Heim fortzutreiben, nachdem er sie verloren hatte.
    Es war offensichtlich, dass er sich von seinem Verlust noch nicht wieder erholt hatte. Obwohl er nach außen hin freundlich und charmant war, spürte Lizzie die Traurigkeit, die unter der Oberfläche lauerte. Und in seinem Blick lagen eine Härte und eine Leere, die von Leid und Schmerz herrührten.
    Nach allem, was er für sie getan hatte, wünschte Lizzie sich, dass sie etwas tun könnte, um ihm zu helfen.
    Sie hatte gehofft, dass sich die Gelegenheit zu einer weiteren Unterhaltung ergeben würde, aber als sie sich der Burg näherten, waren sie gezwungen, in einer Reihe hintereinander zu reiten, während sie den gefährlich engen Pfad bewältigten, der sich von Norden her zur Burg hochwand und dabei im Osten den Burn of Care durchquerte.
    Viel zu bald ritten sie unter den Schatten des großen Maiden’s Tree – der alten Platane neben dem Tor, die über das letzte Stück des Weges zur Burg herrschte – und unter den Eisenspitzen des Fallgitters der Burg hindurch.
    In dem Aufruhr, der ihrer Ankunft folgte, als der Grund für ihre unerwartete Rückkehr bekannt wurde, verlor sie ihn vorübergehend aus den Augen. Es schien, als fülle sich der barmkin auf einen Schlag mit Menschen, als schnell alles Erforderliche in die Wege geleitet wurde, um diejenigen, die sie nach dem Angriff hatten zurücklassen müssen, zu retten. Erst nachdem zusätzliche Männer und ein Wagen, um die Verwundeten heimzubringen, losgesandt worden waren und sie die schwierigen Gespräche mit den Familien der getöteten Männer hinter sich gebracht hatte, hatte Lizzie die Gelegenheit,
sich zu vergewissern, dass man sich um Patrick und seine Männer kümmerte.
    Mit den Augen suchte sie den Burghof ab, der immer noch vor Menschen wimmelte. Obwohl es bereits dunkel war, erhellten Fackeln die Einfriedung und spendeten gerade genug Licht, um die Gesichter ihrer Clansleute erkennen zu können, die an ihr vorbeieilten. Doch von Patrick und seinen Männern war keine Spur zu sehen.
    Sie schienen wie vom Erdboden verschwunden zu sein.
    Ihr Herz schlug schneller, während ihr die Brust vor wachsender Sorge eng wurde. Sie konnten doch nicht schon fort sein … oder etwa doch?
    Auf den Zehenspitzen versuchte sie, über die Köpfe ihrer Clansmänner hinwegzusehen. Doch als das nichts half, hielt sie einen ihrer Wachmänner auf, der gerade an ihr vorbei zum Burgsaal schritt. »Finlay …«
    Finlay war einer der zuverlässigsten Wachmänner ihres Cousins.
    Sie kannte ihn nicht besonders gut, aber sie spürte einen gewissen Ehrgeiz in ihm. Da Alys’ Donnan – der Captain der Wachmänner – verletzt war, würde Finlay vermutlich vorübergehend seinen Platz einnehmen. Er war ein rauer, ungeschlachter Mann und seine Gesichtszüge passten zu seinem Wesen. Der runde, kahle Schädel schien nahtlos in einen sehr dicken Hals überzugehen, was sie an die Seehunde erinnerte, die sich in den Gewässern um die westlichen Inseln tummelten. Seine Nase war flach und schief, da sie schon zu oft mit einer Faust in Berührung gekommen war. Obwohl er kein hochgewachsener Mann war, machte er mit Breite wieder wett, was ihm an Höhe fehlte. Er hatte die Statur eines Ochsen, mit einem Brustkorb so breit und rund wie ein Fass Ale.
    »Mylady?« Er lächelte, ein breites, gelbes, mit Braun verfärbtes Grinsen.
    Lizzie unterdrückte ihre Abneigung, die, wie sie wusste,
unbegründet war, und es gelang ihr, sein Lächeln zu erwidern. »Habt Ihr die Männer gesehen, mit denen wir geritten sind?«
    »Die Murrays?«
    Sie nickte, wobei sie versuchte, nicht zu eifrig zu wirken.
    »Als ich sie zuletzt gesehen habe, waren sie in den Stallungen.«
    Erleichtert darüber, dass sie noch nicht fort waren, brachte sie noch ein »Danke« heraus, bevor sie davoneilte.
    Die Tür war offen und die erdigen, stechenden Gerüche trafen sie, als sie über die Schwelle rauschte und das auf den Boden gestreute Heu an ihren Rocksäumen hängenblieb.
    »Das ist etwas, was man berücksichtigen sollte«, hörte sie einen der Männer ihres Cousins sagen. »Wir könnten die zusätzlichen Schwertarme gebrauchen.« Die Antwort

Weitere Kostenlose Bücher