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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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darauf hörte sie nicht, denn ein anderer Mann sah sie und räusperte sich, woraufhin die Unterhaltung zu einem abrupten Ende kam. Einem unangenehmen abrupten Ende.
    Es gab nichts Schlimmeres, als einen Raum zu tödlichem Schweigen zu bringen, es sei denn, es war ein Raum voller Männer, die einen anstarrten.
    Sie kämpfte ein Erröten nieder und fühlte sich schrecklich fehl am Platz. Ganz offensichtlich waren sie überrascht, sie zu sehen. Die Herrin der Burg – die Rolle, die sie nach dem Tod der Countess übernommen hatte – kam für gewöhnlich nicht in die Stallungen, um sich um das Wohl der Wachmänner zu kümmern. Doch das hier waren keine gewöhnlichen Umstände, rief sie sich in Erinnerung.
    Da sie wusste, dass sie dazu neigte, zu stottern, wenn alle Augen auf sie gerichtet waren, machte sie eine kurze Pause und holte tief Luft, bevor sie sprach. »Speisen und Getränke wurden im Burgsaal aufgetragen.« Sie wandte sich an Patrick. »Und es werden Nachtlager für Euch und Eure Männer bereitet.«

    »Wir sind Euch sehr dankbar für das Mahl, aber wir wollen Euch keine Umstände machen. Wir sollten uns wieder auf den Weg machen.«
    Stirnrunzelnd musterte Lizzie sein gutaussehendes Gesicht. Bildete sie es sich nur ein oder sah er ein wenig blass aus? »Es macht keine Umstände. Nach allem, was Ihr für uns getan habt, ist es das Mindeste, das ich tun kann, dafür zu sorgen, dass Eure Männer sich ordentlich ausschlafen können.« Sie lächelte. »Sicher kann es doch nicht schaden, wenn Ihr mit der Weiterreise bis morgen wartet?«
    »Nein, aber …«
    »Es ist das Mindeste, was ich tun kann«, unterbrach sie ihn, da sie ihm keine Gelegenheit geben wollte, abzulehnen. Sie hatte wieder dieses ungute Gefühl im Bauch wie zuvor, als sie gedacht hatte, dass sie bereits fort wären. Irgendwie war es von entscheidender Bedeutung, dass er nicht fortging. Zumindest jetzt noch nicht. Hilfesuchend sah sie den jungen, dunkelhaarigen Mann an seiner Seite an. »Ich bin sicher, Eure Männer würden gern eine trockene Nacht in bequemen Betten verbringen, nicht wahr?«
    Durch ihr ermutigendes Lächeln schien sich der junge Mann nur noch unbehaglicher zu fühlen. Er war vermutlich nur ein paar Jahre jünger als sie mit ihren sechsundzwanzig Jahren, aber im Vergleich zu dem breitschultrigen, muskulösen Patrick wirkte seine hochgewachsene, schlanke Statur beinahe jungenhaft.
    »Ich …« Hilflos sah er seinen Captain an. Er steckte in der Zwickmühle, denn einerseits wollte er ihr gefällig sein, auf der anderen Seite aber auch seinem Anführer nicht widersprechen.
    Patrick hatte Mitleid mit ihm. Er verbeugte sich in gespielter Kapitulation und ein schiefes Lächeln spielte um seinen Mund. »Wie könnte ich eine so bezaubernde Bitte abschlagen?«

    Lizzie schenkte ihm ein uncharakteristisch verschmitztes Lächeln. »Das könnt Ihr nicht.«
    »Dann sind wir, wie es scheint, glücklich darüber, Eure Gastfreundschaft für die Nacht anzunehmen.«
    Erfreut klatschte sie in die Hände. »Wunderbar!«
    Ihre Blicke trafen sich und sie spürte es erneut. Diesen seltsamen sinnlichen Schauer, der sie prickelnd vom Kopf bis zu den Zehenspitzen durchrieselte und sie dazu brachte, sich warm und träge und ein wenig benommen zu fühlen.
    »Wünscht Ihr noch etwas, Mylady?«, fragte er höflich.
    »Nein, ich …« Sie senkte den Blick und heiße Röte stieg ihr in die Wangen, als ihr klar wurde, dass sie ihn angestarrt hatte. Zum Glück gab es keinen ganzen Raum voller Männer mehr, die Zeuge ihrer Verlegenheit werden konnten, denn die meisten hatten bereits wieder begonnen, sich um ihre Pferde zu kümmern, um dann in den Burgsaal zu gehen. Sie schluckte und setzte erneut an, diesmal langsamer. »Ihr scheint es sehr eilig zu haben, aufzubrechen.«
    Er hatte eine Bürste aus der Tasche an seinem Sattel genommen und angefangen, das glänzende schwarze Fell seines Hengstes mit langen, festen Strichen zu striegeln. Es war unmöglich, die beeindruckend breiten Schultern und kräftig muskulösen Arme nicht zu bemerken, während er arbeitete. Sehr muskulöse Arme. Sie bezweifelte, dass sie einen davon mit beiden Händen umfassen konnte.
    Der Mund wurde ihr ein wenig trocken und sie musste sich mit der Zunge über die Lippen lecken, bevor sie weitersprach. »Wartet auf dem Festland eine Aufgabe auf Euch?«
    Er richtete den Blick auf sie und Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch. »Nichts Besonderes, aber es gibt immer Bedarf für gute

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