Der verbannte Highlander
keine Anstalten, sich
zu bedecken. Es gefiel ihm, dass sie nervös war, dass sie sich seiner körperlich bewusst war.
»Also gut.«
Er lehnte sich in die Kissen zurück und sah ihr zu, während sie sich an die Arbeit machte. Als sie sich über ihn beugte, um den Verband zu untersuchen, traf ihn ihr zarter Duft. Teufel, roch sie gut! Frisch und blumig. Wie der Lavendel, nach dem sein Kissen duftete. Sie trug einen schlichten, braunen Kirtle aus Wolle und eine enge Leibjacke, die sich an die sanfte Rundung ihrer Brüste schmiegte. Üppige, runde Brüste, die nur wenige Zoll von seinem Mund entfernt waren, wie er sich schmerzlich bewusst war. Er könnte den Kopf heben und das Gesicht in dieser Weichheit vergraben.
Eine Strähne ihres Haars fiel nach vorne und streifte seine Brust. Die fedrig leichte Berührung der flachsfarbenen Seide auf seiner Haut ließ ihn beinahe aufstöhnen.
»Entschuldigung«, murmelte sie, während sie sich die widerspenstige Locke schnell hinters Ohr strich. Immer noch über ihn gebeugt hob sie den Blick zu ihm. »Ich muss den Verband ablösen, um darunter nachzusehen. Das könnte ein wenig weh tun.«
Er litt bereits Schmerzen, aber nicht durch seine Wunde.
Seine Männlichkeit fühlte sich an, als könnte sie explodieren. Sie war so nah. Er konnte nicht atmen. Jeder Zoll seines Körpers war zum Zerreißen angespannt. Irgendwie brachte er ein ersticktes »Gut« hervor.
Sanft zog sie den Verband zur Seite und er konnte einen Blick auf die sorgfältig genähte Wunde werfen. Sie sah gut aus. Überraschend gut. Annie würde daran nichts auszusetzen haben können – nicht, dass sie das davon abhalten würde, es zu versuchen.
Elizabeth nahm ein feuchtes Tuch aus der Waschschüssel und wischte sanft das getrocknete Blut fort. Er schloss die Augen. Seine Haut stand in Flammen, wo sie ihn berührte.
Ihre Hände auf seinem Körper waren aufreizend. Quälend. Eine Beherrschungsprobe für einen Mann, der keine Beherrschung kannte.
Nimm sie.
Sein Puls raste, sein Atem war abgehackt, seine Geduld am Ende.
Ihre Finger strichen über die Rippen hinunter zu seinem Bauch, zum Bund seiner Hosen.
Zu verdammt nahe. Aber nicht nahe genug. Er war hart wie ein Felsen, bereit für ihre Berührung, und konnte an nichts anderes mehr denken, als dass diese samtweichen Hände ihn umschlossen.
Lizzies Herz klopfte ihr heftig in der Brust. Ihre Hände zitterten, während sie sich um die Verletzung kümmerte, so wie sie es schon seit zwei Nächten und einem Tag tat.
Doch diesmal war es anders.
Diesmal war er nicht bewusstlos, sondern hellwach. Die Haut, die sie berührte, war warm und pulsierte vor Leben. Spannung knisterte in der sinnlich aufgeladenen Luft zwischen ihnen. Sie konnte seinen Blick auf sich spüren, während er sie unablässig dabei beobachtete, wie sie seine Wunde versorgte. Es hatte etwas sündhaft Befriedigendes an sich, zu wissen, dass ihre Berührung auf ihn wirkte. Es gab ihr das Gefühl … begehrenswert zu sein.
Sie tupfte mit dem feuchten Tuch am unteren Ende des Schnitts nahe an seinem Bauch entlang und versuchte, nicht zu bemerken, wie hart er war.
Wie definiert die Muskeln waren. Das Problem war, dass sie es bemerkte und ihre Hände ihr nicht richtig gehorchen wollten. Versehentlich streifte sie den Rand der Bettdecke, die um seine Hüften geschlungen war, und kam dabei mit seiner Männlichkeit in Berührung. Seiner sich deutlich abzeichnenden Männlichkeit. Nur einen kurzen Augenblick lang
blieb ihr Blick auf der Ausbuchtung unter dem Betttuch haften.
Heilige Mutter Gottes!
Seine Hand schnellte vor und umklammerte ihr Handgelenk. »Es reicht.«
Seine Stimme klang gepresst und rau vor Schmerz. Ihr Blick flog zu seinem Gesicht, während Verzweiflung ihr die Brust eng werden ließ. »Es tut mir leid, habe ich Euch weh getan?«
Sein Blick bohrte sich in ihren – das leuchtende Grün so dunkel, dass es beinahe schwarz wirkte. An der Art, wie sich seine Nasenflügel leicht blähten und sich die feinen, weißen Linien um seinen Mund eingruben, konnte sie sehen, welche Spannung, welche Anstrengung ihn fast zerriss. »Nicht auf die Weise, wie Ihr denkt«, stieß er rau hervor. »Ihr geht besser. Schickt jemand anderes, um das hier zu Ende zu bringen.«
Lizzie hielt jäh den Atem an, als der Schmerz der Kränkung sie wie ein harter Schlag vor die Brust traf, und ihre Augen weiteten sich entsetzt. Sie hatte geglaubt, dass er sich von ihr angezogen fühlte. Gott, was war sie doch
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