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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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beinahe spürbar war.
Sie fühlte die Verbindung zwischen ihnen, das Band, das sie näher und näher zueinander zog. Enger und enger.
    Sie erkannte, dass ihre Worte wie eine Einladung geklungen haben konnten. Errötend entzog sie sich ihm. »Ich meine, nun, das hier sind ungewöhnliche Umstände. Es besteht kein Grund, zu glauben, dass so etwas je noch einmal vorkommen wird. Eine der Dienerinnen kann sich von nun an um Euren Verband kümmern.«
    Er bedachte sie mit einem Blick, der andeutete, dass es möglicherweise nicht so einfach sein würde, aber sie zog es vor, das zu ignorieren.
    Lizzie ging auf die Tür zu, doch dann hielt sie inne und drehte sich mit einem letzten Blick zu ihm um. »Dann werdet Ihr also bleiben?«
    Ihre Blicke trafen sich mit einer Intensität, die ihr sagte, dass sie eine Närrin war. Was zwischen ihnen aufflammte, beschränkte sich nicht auf dieses Zimmer.
    »Aye , Mädchen, ich bleibe.«
    Erleichterter, als sie sich eingestehen wollte, lächelte sie. Doch ein kleiner Teil von ihr fragte sich, ob sie möglicherweise gerade die Büchse der Pandora geöffnet und mehr entfesselt hatte, als sie bewältigen konnte.

Kapitel 6
    Z wei Tage später konnte Patrick seine Rastlosigkeit nicht länger zügeln. Zum Teufel damit, was die Heilerin sagte, er würde keine Stunde länger im Bett bleiben, geschweige denn einen weiteren Tag. Er war ein Chieftain, ein Krieger, und kein verdammter Invalide. Jede Minute, die er und seine Männer mitten in der Höhle des Feindes verbrachten, vergrößerte die Gefahr, entdeckt zu werden. Zeit war kostbar, und er würde sie nicht im Bett verschwenden – allein.
    Nachdem er gebadet, gegessen und die Kleider angezogen hatte, die man aufmerksamerweise für ihn gereinigt hatte, gürtete er Dolch und Schwert um die Hüfte und schlang sich den Bogen über die Schulter. Dann kehrte er den luxuriösen Gemächern des Earl of Argyll den Rücken und ging, um seine Männer zu suchen. Es war erstaunlich, wie einfache Annehmlichkeiten einen Mann wieder zu Kräften kommen lassen konnten. Zum ersten Mal seit Jahren – er wollte nicht darüber nachdenken, wie viele – fühlte er sich wieder wie ein zivilisierter Mensch. Ein ungewöhnliches Vorkommnis für einen Geächteten, und eines, an das er sich besser nicht gewöhnte.
    Sein Aufenthalt auf Castle Campbell würde sehr wahrscheinlich nicht lange dauern. Sobald er Elizabeth davon überzeugen konnte, mit ihm fortzulaufen, würden sie in die Highlands aufbrechen. Es könnte einige Zeit vergehen, bis sie wieder in ihr Heim zurückkehren konnte.
    Die Erkenntnis darüber, was sie alles unwissentlich zurücklassen würde, setzte ihm zu wie ein Schwarm lästiger Mücken im August. Es gefiel ihm nicht, sie täuschen zu müssen, aber Elizabeth würde vermutlich eher einen ihrer Dolche nach ihm
schleudern, als den Antrag eines MacGregors in Erwägung zu ziehen.
    Doch sogar trotz des Täuschungsmanövers mied sie ihn.
    Nicht überraschend, wenn man bedachte, was zwischen ihnen geschehen war – und was beinahe geschehen wäre.
    Er konnte sich nicht erinnern, dass so etwas jemals über ihn gekommen war. Dieser alles verzehrende, beinahe gewaltsame Drang zu besitzen. Sein Verlangen nach ihr hatte jede Pore, jede Faser, jeden Knochen in seinem Leib durchdrungen. Er verlor so gut wie niemals die Kontrolle – nicht einmal in der Hitze des Kampfes – und ganz sicher nicht bei einer Frau. Niemand hatte es je geschafft, die Mauer zu durchbrechen, die er seit dem Mord an seinen Eltern um sich errichtet hatte. Dass es nun diesem zierlichen, ernsthaften Mädchen gelungen war, erstaunte ihn. Es war die Wahrheit, als er ihr sagte, dass er sie jeden Augenblick auf sich ziehen und ihr die Sinne rauben würde.
    Vielleicht hätte er es tun sollen. Dann würde sie nicht mehr daran zweifeln, was sie mit ihm anstellte.
    Er konnte nicht glauben, dass sie tatsächlich gedacht hatte, er fühle sich nicht von ihr angezogen. Seine unverblümte Behauptung des Gegenteils hatte sie erschüttert. Erschüttert, aber nicht abgeschreckt. Ein feiner, aber wichtiger Unterschied.
    Das war alles, was er an Ermutigung brauchte. Die Herausforderung würde darin bestehen, Zeit mit ihr alleine verbringen zu können. Vielleicht hätte er sie nicht warnen sollen, seinem Krankenbett fernzubleiben, aber der Gedanke daran, dass sie ihn versorgte, an ihre Hände auf seinem Körper und dass er nichts dagegen tun konnte … Seine Verführung würde nichts ›Langsames‹ an sich

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