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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Bailey herum drehte und ihr Magen zu flattern begann. Doch Cade zog sie nur lachend an sich und verkündete, dass sie nun noch einmal von vorne beginnen könnten.
    Und das taten sie auch.
    „Du hast dir einen Preis verdient“, entschied er, als sie schließlich aus dem Kettenkarussell taumelte.
    „Keine Zuckerwatte mehr, ich flehe dich an.“
    „Ich dachte da eher an einen Elefanten.“ Er legte den Arm um ihre Taille und zog sie zum Schießstand. „Den großen da oben.“
    Das Plüschtier war mindestens einen Meter groß, hatte einen nach oben gerichteten Rüssel und rosa lackierte Zehennägel. Ein Elefant. Bei dem Gedanken an Elefanten begann Bailey zu strahlen.
    „Oh, der ist herrlich.“ Sie sah zu Cade auf. „Ich will ihn.“
    „Dann ist es mein Job, ihn dir zu besorgen. Geh einen Schritt zurück, kleine Lady.“ Er warf ein paar Dollarscheine auf die Theke und wählte seine Waffe. Lachende Kaninchen, Rehe und Enten rollten vorbei, ab und zu bäumten sich überraschend Wölfe oder Bären auf. Cade legte an und schoss.
    Bailey hielt vor Spannung den Atem an, dann applaudierte sie verblüfft, als die Tiere der Reihe nach umfielen. „Du hast nicht ein einziges Mal danebengeschossen“, stellte sie erstaunt fest. „Nicht ein einziges Mal.“
    Ihre unverhohlene Bewunderung machte ihn stolz wie einen Teenager, der von der Schulballkönigin einen Tanz geschenkt bekam. „Sie möchte den Elefanten“, erklärte er dem Mann hinter dem Stand, drückte Bailey das Tier in die Arme und lachte, als sie sich ihm an den Hals warf und kleine Küsse auf seinem Gesicht verteilte.
    „Danke. Du bist mein Held. Einfach unglaublich!“
    Nachdem sie jede einzelne Aussage noch einmal mit einem eifrigen Kuss unterstrichen hatte, überlegte er, ob sie sich vielleicht auch über den braunen Hund mit den Schlappohren freuen würde. „Magst du noch was?“
    „Mann, Sie ruinieren mich“, murrte der Mann seufzend, als Cade weitere Scheine aus der Tasche zog.
    „Oder willst du mal probieren?“ Cade reichte Bailey das Gewehr.
    „Vielleicht.“ Konzentriert biss sie sich auf die Unterlippe und fixierte die Zielscheiben. Bei Cade hatte es ziemlich leicht ausgesehen. „Na gut.“
    „Schau einfach durch das kleine V am Ende des Gewehrlaufs“, begann er und trat hinter sie, um ihre Haltung zu kontrollieren.
    „Alles klar.“ Sie hielt die Luft an und drückte ab. Der leise Knall ließ sie zusammenzucken, doch die Enten schwammen weiter, die Kaninchen hörten nicht auf zu hoppeln. „Habe ich danebengeschossen?“
    „Nur etwa eine Meile.“ Todsicher hatte diese Frau noch nie zuvor eine Waffe in der Hand gehalten. „Versuch’s noch mal.“
    Sie schoss wieder und wieder. Bis es ihr schließlich gelang, ein paar Federn zu streifen, hatte er um die zwanzig Dollar in die dankbaren Hände des Standbesitzers gedrückt.
    „Bei dir hat es so leicht ausgesehen.“
    „Nur Übung, Süße. Langsam bekommst du den Dreh raus. Was hat sie gewonnen?“
    Der Standbesitzer sah die unterste Reihe seiner Trostpreise durch, die normalerweise Kindern unter zwölf vorbehalten waren, und förderte eine kleine Plastikente zutage.
    „Die nehme ich.“ Begeistert stopfte Bailey die Ente in ihre Tasche. „Meine erste Trophäe.“
    Hand in Hand spazierten sie weiter, lauschten dem Gelächter, der Musik und den sausenden Geräuschen der Fahrgeschäfte. Sie mochte die vielen bunten Lichter, die in der samtigen Nacht leuchteten wie Juwelen. Und sie liebte den Geruch von gebratenen Würstchen, Zuckerwatte und scharfen Soßen.
    Das Leben kam ihr so leicht vor, so, als ob es überhaupt kein Problem auf der Welt gäbe – nur Lichter und Musik und Lachen.
    „Ich weiß nicht, ob ich jemals zuvor auf einem Jahrmarkt war“, sagte sie schließlich. „Wenn ja, dann ist das hier auf jeden Fall der beste.“
    „Ich schulde dir noch immer ein Candle-Light-Dinner.“
    Sie lächelte. „Noch eine Fahrt im Riesenrad wär mir jetzt lieber.“
    „Bist du sicher?“
    „Ich möchte noch einmal fahren. Mit dir!“
    Sie stellte sich an und flirtete mit einem Säugling, dessen Kopf auf der Schulter seines Vaters ruhte und der sie mit riesigen blauen Augen ansah. Sie fragte sich, ob sie gut mit Kindern umgehen konnte, ob sie überhaupt etwas mit ihnen zu tun hatte. Und dann legte sie ihren eigenen Kopf an Cades Schulter und begann ein wenig zu träumen.
    Wäre dies ein ganz normaler Abend – sie könnten einfach so zusammen sein, Hand in Hand, ohne Sorgen, sie müsste

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