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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Kirchenvestibül? Hätte ich dich damals loswerden wollen, wäre ich gegangen. Aber ich bin geblieben.“ Sollte sie ihm sagen, warum sie nicht gegangen war? Würde er sich vor ihr verschließen, wenn sie ihm das sagte? Sie musste das Risiko eingehen. „Es war Liebe, die mich davon abgehalten hat, dich sitzen zu lassen, verdammt noch mal! Ich habe dich geheiratet, Ian, weil ich dich liebe.“
    Ihr Eingeständnis erschütterte ihn sichtlich. Wenngleich er ihr seine Liebe nicht gestand, fühlte sie sich durch seine Unsicherheit, aber keinen Abscheu zeigende Miene ermutigt. Das war doch ein guter Anfang.
    Ian wandte den Blick von ihr ab und fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar. „Ich kann mir nicht denken, warum du mich liebst.“
    „Nein? Kannst du dir das nicht denken?“ Sie ging zu ihm und blieb vor ihm stehen, weil sie wollte, dass er sie anschaute. „Du bist großzügig zu meinen Brüdern und bringst Geduld für sie auf. Du hörst mir zu, anders als andere Männer, die glauben, Frauen könnten nur Unsinn von sich geben. Du bist rücksichtsvoll zu deinen Dienstboten und auch zu mir. “
    „Das ist nur eine Seite meines Wesens. Von der anderen hast du bereits ein bisschen zu sehen bekommen. Ich versichere dir jedoch, dass du, wenn du meine schwarze Seele kennen würdest... Du würdest mich anflehen, unsere Ehe zu beenden. “
    Aha! Das also war der wahre Grund, warum Ian die Ehe annullieren lassen wollte. Das war der Dorn in seinem Herzen. Endlich war es Felicity gelungen, ihn an die Oberfläche zu ziehen, aber Ian hatte nicht nur nicht zugelassen, dass sie den Dorn herauszog, sondern bestand auch noch darauf, sie zu vertreiben, ehe sie diesen zu Gesicht bekam.
    Nun, das würde nicht klappen. Sie liebte ihn viel zu sehr. Vielleicht konnte er noch nicht von Liebe reden, doch irgendwann würde er das tun. Und wenn er das tat, würde sie hier sein und nicht in London, von ihm getrennt lebend. „Ich kenne dich besser, als du denkst.“
    „Wirklich?“ Er richtete den Blick auf sie. „Wusstest du, dass ich dich in Bezug auf meine Gründe für unsere Hochzeit die ganze Zeit belogen habe.“
    Felicity zwang sich, nicht darauf zu reagieren. Er wollte sie vertreiben, aber das ließ sie nicht zu. „Wie das?“
    „Ich brauche einen Sohn, weil ich Chesterley und den größten Teil meines Einkommens verliere, wenn ich nicht innerhalb von zwei Jahren einen Erben habe. Dann werde ich nur noch Viscount sein, aber ein Viscount ohne Besitz.“ Offenen Mundes starrte sie ihren Mann an. „Wie ist das möglich? Chesterley ist doch bestimmt festvererblich.“ „Nein. Und da mein Vater in dieser Hinsicht seltsame Ideen hatte, beschloss er, mich erst bei meiner Volljährigkeit oder meiner Hochzeit als Erben einzusetzen. Daher gab es, als ich außer Landes ging, kein Dokument, das mein Anrecht auf den Besitz unterstrichen hätte. “
    Flüchtig presste Ian die Lippen zusammen. „Damals hat Vater offenbar beschlossen, ich solle nur unter bestimmten Bedingungen erben. In seinem Testament hat er verfügt, dass ich bis zur Vollendung meines dreißigsten Lebensjahres einen Sohn haben muss. Andernfalls erbt mein Onkel alles.“
    „Dein Onkel!“ wiederholte Felicity entsetzt.
    „Ja. Und du kannst dir denken, was dann passiert, nachdem du Einblick in sein Wesen bekommen hast. Er würde diesen Besitz verkommen lassen, bis das Gut ein Schandfleck für die Grafschaft ist. Du begreifst also, Felicity, dass du der Wahrheit sehr nahe gekommen bist, als du mir vorgeworfen hast, ich suchte nur die Mutter meiner Kinder. Im letzten Monat bin ich neunundzwanzig Jahre alt geworden. Daher bleiben mir noch knapp zwei Jahre, um einen Erben zu zeugen. Deshalb habe ich dich gezwungen, mich zu heiraten.“
    „Ich verstehe. Du lässt mich wissen, dass du noch zwingendere Gründe dafür hattest, mich zur Ehe zu nötigen, als mir klar war. Du warst verzweifelt. Und deswegen soll ich dir gram sein, dich verachten?“
    „Du solltest mir böse sein, weil ich dich belogen habe. Ich hätte dir die Wahrheit sagen können. Aber ich wollte das Risiko nicht auf mich nehmen, dass du dich weigerst, die Mutter meiner Kinder zu werden. Daher habe ich das getan, was ich immer mit dir gemacht habe. Ich habe dich verführt und manipuliert und getäuscht.“
    „Das habe ich dir schon lange verziehen, so wie du mir alle meine Fehlurteile über dich vergeben hast. Es ist mir gleich, dass du mich über deine Gründe für die Hochzeit belogen hast. Vollkommen im

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