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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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geschlafen. Vielleicht solltest du wieder ins Bett kommen. “
    Er lachte. „Ich zitiere den unvergleichlichen Lord X: ,Man lebt nicht nur von Luft und Liebe. Du musst aufstehen, querida. Ich hoffe, dass wir um eins abfahren können. “
    Sie schaute ihn an. „Warum so zeitig?“
    „Willst du vor dem Ball nicht noch einige Stunden mit deinen Geschwistern verbringen? Und du brauchst Zeit, um dich für den Ball anzukleiden. “
    Felicity seufzte erleichtert. „Du hast also nicht mehr vor, den Anwalt der Annullierung unserer Ehe wegen aufzusuchen?“
    Ian wandte den Blick ab. „Ich befürchte, das ist nicht mehr möglich. Da wir jetzt die Ehe vollzogen haben, können wir die Sache nicht weiter verfolgen, bis wir sicher sind, dass du nicht schwanger geworden bist. Aber dann sind wir so lange verheiratet, dass kein vernünftiger Richter uns mehr glauben wird, dass wir keine intimen Beziehungen hatten, selbst wenn du nicht schwanger geworden sein solltest.“ Der leicht bedauernde Ton, in dem Ian gesprochen hatte, veranlasste Felicity, trotzig zu sagen: „Gut!“
    Ian schaute sie wieder an. „Es wird sich zeigen, ob du später auch noch dieser Meinung bist. “
    „Was meinst du damit?“
    „Wir müssen miteinander reden. Wir hätten schon gestern Nacht darüber sprechen sollen, aber es war viel zu spät, als wir . .
    „Ich bereue die gestrige Nacht nicht.“
    Flüchtig erkannte Felicity Zufriedenheit in Ians Augen und merkte, dass auch ihr Mann die Nacht nicht bereute, ganz gleich, was er sagte. „Ich kann nur hoffen, dass du noch immer dieser Meinung bist, nachdem wir uns ausgesprochen haben. Aber das können wir auf der Fahrt nach London tun. So, und nun steh auf und zieh dich an, Schlafmütze! Sonst ziehe ich dich an.“
    Herausfordernd lächelnd schlug Ian die Bettdecke zurück und erstarrte. Offensichtlich hatte er vergessen, dass Felicity kein Nachthemd angezogen hatte. Hungrig glitt sein Blick über sie. „Mich anziehen?“ fragte sie neckisch. „Das brächtest du nie fertig.“ Sie ergriff ihn am Krawattentuch und zog ihn zu sich herunter.
    Willig ließ er sie gewähren. „Ich nehme an, wir können ein bisschen später abfahren“, sagte er und küsste sie auf die Stirn. „Es kommt nicht auf eine Stunde an.“
    „Oder auf zwei oder drei Stunden. Ich zitiere den unvergleichlichen Lord X: ,Bei der Liebe sollte man sich Zeit lassen.““
    „Das hat er nie geäußert.“
    „Das hat er soeben geäußert.“
    Mit mehrstündiger Verspätung nahm man in der Kutsche Platz. Die Absicht, noch bei den Brüdern vorbeizufahren, war fallen gelassen worden, da man schon so spät dran war. Felicity wollte ihre Geschwister auch nicht enttäuschen, weil sie nur kurz bei ihnen bleiben konnte und dann zum Ball musste. Im Übrigen rechnete sie ohnehin erst am nächsten Tag mit ihrer Ankunft. Daher würde sie mit Ian in seine Residenz fahren und sich dort umkleiden.
    Sie sank gegen die Rücklehne und fühlte sich warm, befriedigt und, ja, und auch geliebt. Ian hatte ihr zwar seine Liebe noch nicht gestanden, aber sie wurde durch jede seiner Zärtlichkeiten, jeden Blick bekundet. Sie war sicher, dass er sie liebte. Und eines Tages würde sie ihn dazu bringen, ihr seine Liebe zu gestehen. Davon war sie felsenfest überzeugt.
    An diesem Tag würde das indes nicht geschehen. Der grimmigen Miene nach zu urteilen, die ihr Mann aufgesetzt hatte, legte er offenbar großen Wert auf die angekündigte Unterredung, und es sah nicht danach aus, dass dieses Gespräch für sie beide sehr angenehm sein würde.
    Die Kutsche fuhr los, und man saß einige Meilen hindurch schweigend da. Felicity schaute aus dem Fenster, und es grauste ihr vor dem bevorstehenden Gespräch.
    Plötzlich räusperte sich Ian. „Es ist an der Zeit, dass ich dir alles erzähle.“
    Klopfenden Herzens richtete Felicity den Blick auf ihn. „Was willst du mir erzählen?“ Sie befürchtete das Schlimmste und stellte sich innerlich darauf ein.
    „Ich will dir von meiner Vergangenheit erzählen. Ich will dir die Wahrheit sagen, die du vor einer Woche unbedingt hören wolltest.“
    „Warum willst du sie mir jetzt erzählen?“ Felicity wurde sich bewusst, dass ihr davor ebenso grauste, sie zu hören, wie sie Wert darauf legte, sie zu kennen. Aber wenn er sie ihr erzählte, konnte das zu großen Veränderungen führen.
    „Du hast es verdient, die Wahrheit zu kennen. Wir können unsere Ehe nicht annullieren lassen, aber wir können uns auf andere Weise trennen.

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