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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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war. „Wie edelmütig von Ihnen, Ihrer Freundin zu helfen“, sagte sie mit gezwungenem Lächeln. „Es tut mir so Leid, dass ich Ihre Intentionen falsch interpretiert habe. Ich werde den Irrtum sogleich in meiner Kolumne berichtigen.“ Sie eilte zum Schreibtisch, tauchte die Feder in die Tinte und begann zu schreiben. „Wie klingt das? ,Lord St. Clair hatte offenbar andere Absichten, als er das Haus in der Waltham Street kaufte. Er war, da er einem sterbenden Freund auf dem  Schlachtfeld geschworen hatte, sich um dessen Schwester zu kümmern, so großherzig, ihr, nachdem sie von einem Schuft geschwängert und im Stich gelassen worden war . .
    „Das können Sie nicht schreiben!“ platzte Seine Lordschaft wütend hinter Felicity heraus.
    Sie gab vor, den Text nochmals zu lesen. „Ich glaube, Sie haben Recht.“ Sie bedachte den Viscount mit einem harten Blick. „Eine so zum Himmel schreiende Lüge kann ich unmöglich schreiben. Ich würde mich zum Gelächter der ganzen Stadt machen.“
    Jähe Bewunderung war im Blick Seiner Lordschaft zu sehen. „Wie kommen Sie darauf, dass ich Sie angelogen habe?“
    „Miss Greenaway hätte, falls ihr Bruder Ihr Freund gewesen ist und Sie um diesen Gefallen ersucht hätte, sich bestimmt bemüßigt gefühlt, mir sofort von Ihrer Großzügigkeit zu berichten. Das hat sie jedoch nicht getan.“ Felicity strich die einen Moment zuvor hingeschriebenen Sätze durch und warf den Artikel auf den Schreibtisch. „Außerdem kämpfen Erben hoher Titel selten im Krieg. Warum sollten sie das tun, da es doch jüngere Söhne gibt, denen man ein Offizierspatent kaufen kann? Nein, ich bin sicher, Sie haben auf dem Kontinent genau das getan, was Sie hier treiben. Sie führen einfältige Frauen hinters Licht.“
    Zum ersten Mal an diesem Nachmittag schien Felicity den Zorn des Viscounts erregt zu haben. Ein Muskel an seiner Wange zuckte heftig. „Ich gebe keinen Deut darauf, was Sie von mir halten, aber ich lasse nicht zu, dass Sie Ihre Miss Greenaway betreffenden Vermutungen zu Papier bringen.“ „Wieso nicht? Sie sollten mir dankbar dafür sein, dass ich Ihr Ansehen unter Ihresgleichen noch hebe. Bestimmt hat jeder von Ihren Standesgenossen Sie zu Ihrer schönen Geliebten beglückwünscht.“
    „Allerdings!“ bestätigte Lord St. Clair, ohne im Mindesten beschämt zu wirken. „Aber es ist nicht mein Ruf, der mir am Herzen liegt. Es ist der von Miss Greenaway und ihrem Kind. Sie hat es nicht verdient, dass sie durch Ihren Klatsch gesellschaftlich ruiniert wird. “
    „Machen Sie sich nicht lächerlich. Ich habe ihren Ruf nicht ruiniert. Ich habe weder ihren Namen noch ihre Adresse erwähnt, nicht einmal das Kind. So grausam würde ich nie zu einer Frau sein. Außerdem hätten Sie sich Gedanken um ihren guten Ruf machen sollen, ehe Sie sie geschwängert haben.“
    „Ich bin nicht der Vater des Kindes! Ach, denken Sie, was Sie wollen! Aber ziehen Sie in Betracht, wem Sie sonst noch schaden. Zum Beispiel Miss Hastings, von der Sie behaupten, mit ihr befreundet zu sein. Durch Ihren Artikel ist sie öffentlich gedemütigt worden.“
    „Das war nicht meine Absicht. Und ich sage Ihnen, dass ich mein Verhalten nicht bereue. Katherine und ihre Eltern mussten darauf aufmerksam gemacht werden, welche Art Mensch Sie sind.“
    Der Viscount warf Felicity einen ungläubigen Blick zu. „Und was bin ich für ein Mensch? Ein Mann, der einen Titel, eine gesellschaftliche Stellung und Vermögen hat, mit anderen Worten alles, was eine Frau sich von ihrem zukünftigen Gatten nur wünschen kann. Mein Gott! Sie haben befremdliche Vorstellungen! Glauben Sie, dass Miss Hastings Ihre Einmischung billigt? Wollen Sie, dass sie eine alte Jungfer wird? Wollen Sie ihr die Möglichkeit nehmen, einen eigenen Hausstand und Kinder zu haben?“
    Die Fragen waren für Felicity wie Stiche gewesen und hatten sie schmerzlich an ihre Lage erinnert. „Vielen Dank, dass Sie mir das beklagenswerte Schicksal vor Augen geführt haben, das mich und meinesgleichen erwartet.“
    „Sie sind noch nicht alt genug, um zu begreifen, was es bedeutet, eine alte Jungfer zu sein.“
    „Und als Mann sind Sie nicht imstande, das zu begreifen“, erwiderte Felicity gereizt. „Außerdem sollten Sie sich durch mein Aussehen nicht täuschen lassen. Ich bin bereits dreiundzwanzig Jahre alt.“
    „Dann sind Sie ja schon fast eine Greisin!“ sagte der Viscount ironisch und zog eine Augenbraue hoch.
    Es war erstaunlich, wie sehr das Hochziehen

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