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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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„Sie haben Miss Greenaway also gesehen, herausgefunden, dass ich ihr ein Heim verschafft habe, und daraus geschlussfolgert, sie sei meine Mätresse, nicht wahr?“
    „Das war die logische Konsequenz.“
    „Aber eine unzutreffende.“
    Man war wieder da, wo man angefangen hatte. „Falls ich die Situation tatsächlich missverstanden haben sollte, werde ich selbstverständlich eine Berichtigung veröffentlichen. Allerdings haben Sie mir bisher durch nichts bewiesen, dass ich mich geirrt habe.“
    „Und Sie haben mir bisher noch nicht erklärt, warum Sie so an meinen persönlichen Angelegenheiten interessiert sind.“ Lord St. Clair schlenderte zu dem mit Papieren übersäten Schreibtisch zurück.
    Er hatte tatsächlich die Frechheit, sie durchzusehen. „Sagen Sie mir, welchen Grund Sie dafür hatten, über mich zu schreiben? Habe ich Sie unwissentlich gekränkt?“
    Felicity ging nicht auf die Unterstellung ein, Rachegefühle hätten sie zu ihrem Text über ihn verleitet. „Ich schreibe über alle Leute, Mylord. Die Geschichte über Sie war nur eine von vielen, die ich verfasst habe.“
    „Aber eine prosaische.“ Er nahm ein Couvert an sich, las die Anschrift und legte es auf den Schreibtisch zurück. „Ein Mann stellt einer Frau, mit der er nicht verheiratet ist, ein Haus zur Verfügung. Das ist für Ihre Leser doch bestimmt ziemlich langweilig. Männer tun dauernd so etwas. “
    Die gleichgültige Einstellung des Viscounts führte bei Felicity zu moralischer Entrüstung. „Genau das ist es, was ich verwerflich finde! Männer wollen Jungfrauen heiraten und verlangen, dass ihre Gattinnen ihnen treu sind, aber sie nehmen sich die Freiheit, sich mit allen Frauen einzulassen, die sie haben können!“
    Lord St. Clair hielt in der Beschäftigung inne, sich die auf dem Schreibtisch liegenden Papiere anzusehen, und warf Miss Taylor einen prüfenden Blick zu. „Sie haben vergessen, dass ich nicht verheiratet bin.“
    „Sie wollen jedoch bald heiraten.“
    In dem Moment, da sie den Viscount erstarren sah, bereute sie die Äußerung. Plötzlich begriff sie, dass er es darauf angelegt hatte, eine so unbedachte Bemerkung aus ihrem Munde zu hören. Dummerweise war sie ihm in die Falle gegangen.
    Mit täuschend gelassen erscheinenden Bewegungen näherte er sich ihr. „Was meinen Sie damit?“
    „Nichts. Ich wollte damit nur sagen, dass Sie Junggeselle sind und eines Tages heiraten werden.“
    „Sie wissen, dass ich Miss Hastings einen Heiratsantrag gemacht habe, nicht wahr?“
    Felicity schluckte und nickte.
    „Ich vermute, das haben Sie auf die gleiche Weise herausbekommen wie alles andere, indem Sie sich in die Privatangelegenheiten anderer Leute eingemischt haben!“ „Nein!“ Es ärgerte Felicity, dass Lord St. Clair sie für neugierig und sensationslüstern hielt. „Lady Hastings hat mir das erzählt. Miss Hastings ist mit mir befreundet.“ „Ich verstehe. Sie haben also beschlossen, mein anstößiges Verhalten in der Zeitung bekannt zu geben, damit Ihre  Freundin Zweifel an mir bekommt und meinen Heiratsantrag zurückweist.“
    Er hatte fast ins Schwarze getroffen. Felicity hatte wirklich gehofft, Katherines Eltern dazu zu bringen, Zweifel an ihm zu haben. Die Freundin hatte ihr gegenüber in sehnsüchtigem Ton geäußert, sie hoffe, seinen Heiratsantrag in dem Moment ablehnen zu können, da ihre Eltern, insbesondere ihre Mutter, erkannte, wie ungeeignet Lord St. Clair als Gatte für sie war.
    „Ich fand, Katherine und ihre Eltern sollten wissen, was sie sich mit Ihnen einhandeln.“
    Kühl sah der Viscount Felicity an. „Und das konnten Sie ihnen nicht in privatem Rahmen mitteilen, weil Sie dann genötigt gewesen wären, ihnen enthüllen zu müssen, dass Sie sich leidenschaftlich gern in die Angelegenheiten anderer Leute einmischen. “
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Es reichte ihr, mit dem arroganten Viscount zusammen sein und sich seine Beleidigungen anhören zu müssen. „Hören Sie, Lord St. Clair! Sie sind derjenige, der sich eine Geliebte hält, während Sie gleichzeitig um eine nette junge Frau aus gutem Haus werben.“
    „Zum letzten Mal, Miss Taylor! Miss Greenaway ist nicht meine Mätresse!“
    „Vermutlich ist dann der Knabe, den sie bei sich hatte, der kaum ein Jahr alte Junge, auch nicht Ihr Kind, nicht wahr?“
    Seine Lordschaft war sprachlos. Seine Miene verdüsterte sich und wirkte jäh grüblerisch. „So, so! Sie wissen also über das Kind Bescheid! Und ich erkenne,

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