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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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und zog den Mantel an. „Hat Mr. Winston Miss Taylor Avancen gemacht?“
    „Der Schuft hat noch mehr getan. Eines Tages hat er sie gegen die Wand gedrängt und versucht, sie zu betatschen. “ Plötzlich hatte Ian den starken Wunsch, den Zeitungsmann zu erdrosseln. Er redete sich ein, das sei nur eine Reaktion auf den beunruhigenden Gedanken, eine junge Frau sei in ihrem Heim belästigt worden, und sein Wunsch habe nichts mit Miss Taylor im Besonderen zu tun. „Und wie hat sie sich verhalten?“
    „Oh, meistens kann sie sehr gut auf sich Acht geben. Sie hat ihm das Knie in den Schritt gerammt und ihm dann gesagt, dass sie ihn die Treppe hinunterstoßen würde, sollte er so etwas noch ein zweites Mal versuchen. Seither hat er sich benommen.“
    Ian lächelte schwach. Er hätte sich denken können, dass sie sich nicht wie andere Frauen verhalten würde. Von dem Moment an, da sie ihn mit ihren grünen Augen so mörderisch angesehen und ihm eine spitze Abfuhr erteilt hatte, war ihm klar gewesen, dass sie überhaupt nicht wie andere Frauen war.
    „Mr. Winston ist ihr also unsympathisch“, murmelte er. „Hat sie Verehrer oder einen Verlobten?“ Das wäre ideal. Dann konnte er ihre Heiratspläne auf die gleiche Weise ruinieren, wie sie das bei ihm versuchte.
    Mrs. Box bedachte ihn mit einem wissenden Blick. „Nein, einen Verlobten hat sie nicht, und auch nicht viele Verehrer. Ich glaube, der richtige Mann ist noch nicht in ihr Leben getreten, wenn Sie wissen, was ich damit meine. “
    Mrs. Box zwinkerte Ian zu, und beinahe hätte er laut aufgelacht. Vielleicht ergab sich jetzt etwas zu seinem Vorteil. Er beugte sich zur Haushälterin vor und sagte in verschwörerischem Ton: „Ich verrate Ihnen ein Geheimnis, Mrs. Box. Ihre Herrin gefällt mir, auch wenn Sie mich hasst.“ Ungläubig verzog die alte Frau die Lippen. „Einen so netten Herrn wie Sie kann sie nicht hassen. Sie müssen einfach hartnäckig sein. Ich weiß, sie scheint ein kaltes Herz zu haben, aber in Wirklichkeit hungert sie nach . . .“
    In der ersten Etage wurde eine Tür zugeknallt. Mrs. Box und Ian schauten zum oberen Treppenabsatz und sahen Miss Taylor wutentbrannt vor ihrem Arbeitszimmer stehen.
    „Kommen Sie zu mir, Mrs. Box! Ich benötige Sie unverzüglich!“ Der Blick, den Miss Taylor Ian zuwarf, hätte den Schnee auf der Straße zum Schmelzen gebracht. „Und wenn Sie, Sir, dieses Haus nicht umgehend verlassen, wird mein Lakai Sie vor die Tür setzen!“
    „Ich habe Ihnen gesagt, Mrs. Box, dass Miss Taylor mich hasst“, raunte Ian der ihre Herrin offenen Mundes anstarrenden Haushälterin zu. Dann bedachte er Miss Taylor mit einem strahlenden Lächeln. „Ich sehe nicht, was falsch daran sein soll, wenn ich mit Ihren Dienstboten rede, nachdem Sie meine Freunde ausgehorcht haben.“
    „Joseph!“ schrie Felicity. Offensichtlich wollte sie ihre Drohung wahr machen.
    Wenngleich Ian es mit auf dem Rücken gefesselten Händen geschafft hätte, jeden ihrer Lakaien zu überwältigen, meinte er, seinen Standpunkt klargemacht zu haben. Und die Befragung von Mrs. Box konnte ein andermal vorgenommen werden.
    „Bitte, bemühen Sie Ihren Lakai nicht. Ich gehe.“ Und an Mrs. Box gewandt, fügte Ian hinzu: „Wir werden unser Gespräch später fortsetzen. “
    Er hörte Miss Taylor ihm wütend hinterherschreien, sie würde ihn erschießen, sollte er wagen, noch einmal mit jemandem zu reden, der zu ihrem Haushalt zählte. Grinsend verließ er das Haus. Die arrogante Miss Taylor war also nicht so gegen Drohungen gefeit, wie sie vorgab. Nun, sie würde bald feststellen, was es bedeutete, ihm in die Quere gekommen zu sein. Jede Frau hatte ihre Schwächen, und er gedachte, Miss Taylors herauszufinden, selbst wenn er alle ihre Dienstboten mit Fragen plagen musste.
    In sehr viel besserer Stimmung stieg er die Freitreppe hinunter. Er winkte seinen Kutscher zu sich, der mit dem Wagen ein Stück weiter die Straße hinunter auf ihn gewartet hatte, und beschloss, während das Fahrzeug auf ihn zukam, Miss Taylor in kürzester Zeit dazu zu bringen, einen Widerruf zu veröffentlichen.
    Die Kutsche hielt vor ihm. Er stieg ein, zog den Wagenschlag hinter sich zu und schaute zu den Fenstern von Miss Taylors Arbeitszimmer hinauf. Er sah sie jedoch nicht. Wahrscheinlich war sie damit beschäftigt, ihren Hexenbesen zu wachsen und Kröten in ihren Kessel zu werfen.
    Ian konnte sie sich gut dabei vorstellen, wie sie sich über einen dampfenden Kessel beugte und dabei

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