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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Gemälde doch verkaufen.
    „Ich werde darüber nachdenken“, sagte sie.
    „Sie sollten es nicht dabei bewenden lassen. In dieser Woche haben Sie kaum genügend Bargeld, um die Trinkgelder für die Bediensteten Lord Worthings bestreiten zu können.“
    Flüchtig biss Felicity die Zähne zusammen. „Ich werde kein Trinkgeld geben.“ Da Mrs. Box’ Gesicht Entsetzen und Missbilligung ausdrückte, fuhr sie fort: „Ich werde nicht noch einmal dort hinfahren. Folglich ist es mir gleich, was Lord Worthings Dienstboten von mir denken, wenn ich abgereist bin, ohne ihnen einen Penny gegeben zu haben. “ Mrs. Box seufzte übertrieben laut. „So können Sie nicht weitermachen. Wenn Sie doch nur bei Lord Worthing Gefallen an einem jungen Herrn fänden!“
    „Ihr einziger Rat ist stets, dass ich mir einen netten jungen Mann zum Heiraten suchen soll. Sie wissen, dass, ich das versucht habe. Aber kein Mann, der eine einigermaßen gute Partie ist, heiratet eine mittellose Frau, die noch vier Brüder aufziehen muss, und die anderen Männer, die nicht als Gatten akzeptabel sind . . . nun, sie sind eben inakzeptabel!“
    „Sie sollten sagen, dass sie für Sie und Ihre Anforderungen inakzeptabel sind“, erwiderte Mrs. Box und schnaubte geringschätzig.
    „Und welche Anforderungen sollte ich sonst zu Grunde legen? Ich wäre diejenige, die mit dem elenden Kerl leben und sein Bett teilen müsste. Sie oder meine Geschwister müssten das nicht.“ Vielleicht fand sie irgendwann jemanden, den sie lieben konnte. Aber nein, Männer heirateten jemanden wie sie nicht aus Liebe. Sie heirateten herausragende Schönheiten oder Treibhauspflänzchen oder zerbrechliche Porzellanpüppchen. Jedenfalls keine scharfzüngige alte Jungfer.
    Felicity wollte ohnehin nicht heiraten. Nein, wirklich nicht. „Ich kann meiner Familie wegen nur bestimmte Opfer bringen, und mein Glück gehört nicht dazu. Solange Mr. Pilkington mir regelmäßig mein Honorar zahlt und sich nicht an dem stößt, was ich schreibe, werde ich meine Kolumne fortsetzen und damit verdienen, was mir möglich ist.“
    „Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein! Damit halten Sie sich halbwegs die Gläubiger Ihres Vaters vom Hals. Sie glauben mir bereits nicht mehr, wenn ich ihnen die Lüge erzähle, Ihr Vater hätte Ihnen Geld hinterlassen. Wie lange soll ich sie noch glauben machen, dass es noch eine Weile dauern wird, bis Sie Ihr Erbe rechtmäßig antreten können? Sobald die elenden Kerle Wind davon bekommen haben, wie knapp Sie wirklich bei Kasse sind, werden Sie wie die Wölfe hier einfallen und Sie zum Bankrott zwingen. Ihre Brüder verlören dann das Heim, das Ihr armer Vater selbst entworfen hat!“
    Felicity war die Diskussion über dieses Thema leid. Sie knallte den Kofferdeckel zu. „Sollte dieser Fall eintreten, gehen meine Brüder und ich zum Zirkus.“
    „Ach, seien Sie ernst, Miss Felicity! Sie müssen anfangen, Ihre Zukunft zu planen.“
    Welche Zukunft? Sie hatte keine. Das wusste auch Mrs. Box, wenngleich sie noch nicht dazu bereit war, sich das einzugestehen. „Ich werde Ihnen etwas sagen“, erwiderte Felicity leichthin. „Gerüchten zufolge war Lord Worthing Seeräuber. Wenn ich bei ihm bin, werde ich ihn bitten, bei seinen Kumpanen ein gutes Wort für uns einzulegen. Meinen Sie nicht, dass die Jungen gute Piraten abgeben würden? Stellen Sie sich vor, wie sie mit ihren Degen an der Hüfte über das Deck schwanken oder in die Takelung klettern.“ „Gott möge uns gnädig sein! Die Marine hätte sicher etwas dagegen und würde bestimmt etwas unternehmen!“ Mrs. Box verschränkte die Arme vor dem großen Busen. „Sie sollten Lord Worthing lieber fragen, ob einer seiner Freunde eine Frau braucht.“
    „Meinen Sie seine Piratenfreunde?“ Als Mrs. Box finster dreinschaute, fuhr Felicity verschmitzt fort: „Wissen Sie, ich hätte nichts dagegen, einen Piraten zu heiraten. Vorausgesetzt, er badet regelmäßig und achtet darauf, dass sein Holzbein stets gut poliert ist. Oder vielleicht fände ich einen mit einer Augenklappe . . .“
    „Genug von diesem Blödsinn“, murrte Mrs. Box. „Ich sage ja nur, dass Sie, da Lord Worthing und seine Frau so nett waren, Sie einzuladen . . .“
    „Sie haben mich nur eingeladen, weil Papa ihr Haus entworfen hat. Nun wollen sie, dass ich es in fertigem Zustand sehe.“ Die Einladung hatte Felicity überrascht, da sie Lady
    Worthing kaum und deren Gatten nur vom Hörensagen kannte.
    „Ich bin immer noch der Meinung,

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