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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Ich meine, abgesehen davon, dass du sie geküsst hast.“
    Ian fluchte verhalten. „Ich habe damit gerechnet, dass sie das abstreitet“, fuhr Sara rasch fort. „Aber sie platzte damit heraus, sie hätte wissen müssen, dass sie nicht mit einem Mann deines Rufes allein sein darf. Sie hätte dir Einhalt gebieten müssen, ehe du zu weit gingest.“
    Sara schaute den Freund an und stemmte die Hände auf die Hüften. „Genau das waren Miss Taylors Worte. Sie sagte, du seist zu weit gegangen. Es würde sie schmerzen, mir die Augen über den wahren Charakter meines Freundes öffnen zu müssen, aber du seist wirklich ein Schuft! Darüber hat sie sich besonders deutlich ausgelassen!“
    Ian lachte kurz auf und handelte sich von Sara einen höchst indignierten Blick ein. „Ich bin sicher, dass sie das getan hat. Allerdings bezweifele ich allen Ernstes, dass es ihr unangenehm war, vor dir meinen Charakter herabzusetzen. Wahrscheinlich war sie entzückt darüber, dass du mein Benehmen so schockierend fandst.“
    „So unloyal stehe ich nicht zu meinen Freunden“, entgegnete Sara und schnaubte verächtlich. „Es geht hier nicht darum, dass Miss Taylor eine Geschichte erfunden hat, die ich ihr kommentarlos abgenommen habe. Von dem Augenblick an, da sie hier eingetroffen ist, bestand eine Spannung zwischen euch. Du musst zugeben, dass du eine eigenartige Beziehung zu ihr hast. Du hast eingeräumt, dass du in ihrem Haus warst, und wir beide wissen, dieser Besuch hatte nichts mit dem Tod ihres Vaters zu tun. Wie Emily mir gesagt hat, kanntest du Miss Taylors Vater kaum.“
    Ian stöhnte auf. Es musste nicht sein, dass Emily und Sara sich mit Miss Taylor gegen ihn verbündeten. „Du weißt sehr gut, dass ich mich nie einer Frau aufdrängen würde, ganz gleich, welcher Art meine vorherige Beziehung zu ihr gewesen sein mag, und schon gar nicht unter deinem Dach. Das müsstest du wissen, denn schließlich sind wir seit langem Freunde.“
    Saras Unterlippe zitterte, doch er konnte nicht beurteilen, ob vor Aufregung oder Zorn. „Ganz recht. Der Ian, den ich kannte, als Jordan und ich noch Kinder waren, hätte so etwas nie getan. Aber du bist nicht mehr wie früher. Seit du vom Kontinent zurückgekehrt bist, benimmst du dich anders. Du bist härter geworden, zynischer, beinahe . . .“ „Ein Schurke?“ warf er gereizt ein.
    „Ich wollte sagen, du bist mir ein Rätsel geworden. Du hast das Land verlassen, ohne jemanden vorher zu informieren. Nicht einmal Jordan hast du etwas gesagt. Du hast dich deiner Familie entfremdet, obwohl dein Onkel soeben seine Frau verloren hatte. Du bist erst nach dem Tod deines Vaters zurückgekommen, und danach hast du in einer gänzlich rücksichtslosen Weise angefangen, dir eine Gattin zu suchen.“
    Sara hielt inne, als erwarte sie eine Erklärung. Ian hatte ihr jedoch keine zu geben. Es gab Dinge, über die er nicht reden wollte, nicht einmal mit seinen engsten Freunden.
    Flüchtig presste Sara die Lippen zusammen. „Und jetzt scheinst du keine Bedenken zu haben, dass du den Ruf einer so anständigen Frau wie Miss Taylor ruinierst.“
    „Genug von ihr!“ Brüsk stand Ian auf. „Ich versichere dir, sie kann gut auf sich Acht geben. Und sie hat nichts gegen meine Küsse einzuwenden gehabt, ganz gleich, was sie dir und Lady Brumley gegenüber angedeutet hat. Sie lief auch nicht Gefahr, von mir kompromittiert zu werden!“ Allerdings konnte das der Fall sein, wenn er sie das nächste Mal sah. Entweder kompromittierte er sie, oder er erwürgte sie eigenhändig. Im Moment erschien beides ihm sehr verlockend.
    „Willst du damit sagen, dass Miss Taylor deine Avancen herausgefordert hat?“
    Er presste die Finger um die Rücklehne des Stuhls. „Ich habe nur gesagt, dass sie nichts gegen meine Küsse einzuwenden hatte.“
    „Aber sie hat dir doch eine Ohrfeige gegeben, nicht wahr?“
    Er hatte Mühe, einen wüsten Fluch zu unterdrücken. „Du musst dich auf mein Wort verlassen, Sara, dass die Dinge zwischen mir und Miss Taylor nicht so sind, wie sie den Anschein haben.“
    „Was
    „Ich will nicht mehr mit dir darüber reden. Das ist meine Angelegenheit. Also halte dich heraus!“ Ian ging zur Tür.
    „Ich kann mich nicht heraushalten.“ Er blieb stehen. „Das ist mein Haus, und ich erlaube nicht, dass du vor meinen Augen mit einer hilflosen Frau spielst. “
    Erstaunt drehte er sich zu Sara um. Nie zuvor hatte sie in diesem harten Ton mit ihm geredet. Verdammt, Miss Taylor hatte ihre Rolle sehr

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