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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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ihr Haus gesetzt hatte.
    Oh! Er würde sein blaues Wunder erleben, wenn er ihre nächste Kolumne las!

7. KAPITEL
    In der vergangenen Woche wurde der gut bekannte Erbe eines Grafentitels mit einer anständigen, aber mittellosen jungen Dame in Lady Bellinghams Park gesehen. Sein Vater behauptet beharrlich, seinen Sohn verbänden nur freundschaftliche Bande mit der Dame, doch in Anbetracht von dessen Benehmen muss man zu dem Schluss gelangen, dass der Earl sich Wunschdenken hingibt.
    Lord X in der Eveninc Gazette vom 10. Dezember 1820
    Schwarze Wolken waren am Morgenhimmel aufgezogen, als Ian nach dem Ball zum Esszimmer ging. Schon vor Stunden hatte er die Absicht aufgegeben, schlafen zu wollen, und hoffte nun, beim Frühstück allein zu sein. Zu dieser frühen Stunde war bestimmt noch niemand auf den Beinen, auch am Sonntag nicht, obwohl man damit rechnen musste, dass die Mitglieder der Familie sich zum Gottesdienst begeben würden.
    Ian hatte jedoch Pech. Er blieb auf der Schwelle der Esszimmertür stehen und unterdrückte ein Aufstöhnen, als er Sara ihn vom anderen Ende des Tisches anschauen sah. Verdammt noch mal! Er hätte es besser wissen müssen. Ausgerechnet sie war schon aufgestanden. Und nun würde sie versuchen, mit über ihm die kleine Szene zu reden, die sie in der vergangenen Nacht auf dem Altan beobachtet hatte.
    Die beunruhigende, unerklärliche Szene der verflossenen Nacht.
    „Guten Morgen“, sagte Sara kurz angebunden. „Du bist Frühaufsteher, nicht wahr?“
    Er wählte einen Stuhl, der weit genug von ihr entfernt stand, um jede Intimität zu unterbinden, ihr indes so nah war, dass nicht der Anschein von Unhöflichkeit aufkam. „Dasselbe könnte ich von dir sagen“, erwiderte er.
    Eilig bediente ihn der Lakai. Sara machte eine abwertende Geste. „Ich kann nie schlafen, wenn wir Gäste haben. Ich mache mir immer Sorgen um ihre Bequemlichkeit. Aber du wärst überrascht, wie viele Leute schon zu dieser Zeit auf den Beinen sind. Miss Taylor beispielsweise ist sehr früh aufgestanden.“
    Ian war nicht gelaunt, mit Sara über sie zu reden.
    „ Sie hat das Haus schon vor über einer Stunde verlassen. “
    „Wer?“ fragte er, Geistesabwesenheit heuchelnd.
    „Miss Taylor.“
    „So, so“, erwiderte er trocken. War es ihm endlich gelungen, Miss Taylor zu vertreiben? Der Gedanke behagte ihm nicht sonderlich. „Ich nehme an, sie musste zeitig fort, damit sie zu Haus ist, ehe das Wetter sich noch mehr verschlechtert. Es sieht ganz danach aus, dass es heute noch ärger wird. “
    „Nach Haus? Nein, sie ist nicht heimgekehrt. Sie ist nur nach Pickering geritten.“
    Ian achtete nicht darauf, dass sein Herz plötzlich schneller schlug. Natürlich hatte Miss Taylor nicht die Flucht angetreten. Sie benahm sich nie wie andere Frauen.
    Er hatte sie geküsst, um sein Ziel zu erreichen, und damit gerechnet, dass sie wütend, entsetzt, angewidert reagierte. Aber das Gegenteil war der Fall gewesen. Sie hatte die Liebkosungen genossen, ganz gleich, was sie später behauptet hatte. Die Erinnerung an ihre Bereitwilligkeit hatte Ian stundenlang wach gehalten. Und dann hatte er von ihr geträumt. Sie war die personifizierte Aufforderung zur Verführung, verdammt noch mal, und nun sehnte er sich nach einer Gelegenheit, mit ihr zusammen sein zu können.
    Er ballte die Hände. Gott, wie sehr es ihn nach ihr verlangte! Er wollte, dass sie ihn anflehte, sie zu küssen. Er wollte, dass sie ihn anbettelte, mit ihr zu schlafen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er je eine Frau so begehrt hatte.
    „Ich mache mir Sorgen um sie“, fuhr Sara fort. „Sie hätte eigentlich schon zurück sein müssen. Sie hat gesagt, sie wolle nur einen Brief aufgeben. Jetzt ist sie schon so lange fort, und wenn sie nicht bald zurückkommt, kann es sein, dass sie in das Unwetter gerät.“
    Unwillkürlich sah Ian Miss Taylor in Gedanken vor sich, bis auf die Haut durchnässt, das Reitkleid wie eine zweite Haut an ihr klebend. Und warum wollte sie einen Brief aufgeben? An wen hatte sie geschrieben? Ach ja, ihre Brüder! Natürlich wollte sie ihnen mitteilen, dass sie tags zuvor gut angekommen war.
    Da der Freund schwieg, fuhr Sara fort: „Ich hoffe, sie ist nicht im Sattel eingeschlafen. Sie hat mir erzählt, sie hätte nicht sehr gut geschlafen.“
    Zweifellos gab Sara Ian die Schuld an Miss Taylors Schlaflosigkeit. Sie hatte die missbilligende Miene aufgesetzt, die ihren Gatten bewogen hatte, seine Tätigkeit als Freibeuter

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