Der verbotene Kuss
Wand durchbrochen ist.“
Er begann sich in ihr zu bewegen. Das war so intim, so erregend, dass Felicity vor Überraschung die Augen aufriss.
Gott behüte! Es wurde mehr geboten! Die langsamen, behutsamen Bewegungen entzückten sie, wenngleich es den Anschein hatte, dass es Ian sehr viel Beherrschung kostete, sich so zurückzuhalten.
Seine Geduld führte indes bald zu dem gewünschten Effekt. Felicity entspannte sich und gewöhnte sich an ihn. Dann genoss sie es sogar, ihn in sich zu fühlen. Im Nu kehrte das seltsame Ziehen zurück, das er zuvor erzeugt hatte. Sie wand sich unter ihm und klammerte sich an seine Hüften, um ihn noch tiefer in sich zu drücken.
Er brauchte keine weitere Aufforderung. Er bewegte sich schneller in ihr und brachte durch seine Stöße das Bett zum Knarren. Dennoch animierte Felicity ihn durch leises, lüsternes Stöhnen.
Er löste die Lippen von ihrer Brust und flüsterte: „Du gehörst mir, querida ! Mir allein! Jetzt bist du die Meine. Für immer! “
Sie warf den Kopf von einer Seite zur anderen und wollte ihm widersprechen, obwohl seine Äußerungen sie erfreuten. Je mehr sie zappelte, desto köstlicher wurden die Gefühle, die er ihr vermittelte. Schließlich konnte sie an nichts anderes mehr denken als an ihn. „Großer. . . Gott! Ian! . . . Ja ... ja ... !“
„Lass es kommen“, stieß er hervor. „Lass es kommen, Felicity!“
Das unerwartete Ereignis erschütterte sie und entlockte ihr einen Schrei. Nur einige Sekunden später stieß er so weit in sie vor, wie es ging, und schrie etwas in Spanisch, Worte, die sie nicht verstand, aber dennoch begriff, denn sie spiegelten ihre Erfüllung wider.
Einen Moment lang hielt er sich noch mit geschlossenen Augen über ihr, den Kopf in den Nacken geworfen, die Lippen halb geöffnet. Dann erschien ein Ausdruck restloser Zufriedenheit auf seinem Gesicht, der seine Züge weicher wirken ließ und ihnen die Spannung nahm, die ihnen bis jetzt zu Eigen gewesen war.
„Oh, querida“, flüsterte er, ehe er sich aus ihr zurückzog, sich dann von ihr gleiten ließ und neben ihr liegen blieb. Er zog sie auf sich und schlang die Arme um sie.
Laut seufzend streckte sie sich auf ihm aus und legte die Wange auf seine schweißnasse Brust. Sie empfand eine wundervolle Zufriedenheit.
Kein Wunder, dass er so zuversichtlich gewesen war, sie dazu verführen zu können, sich seinem Willen zu beugen. Verführung war tatsächlich eine sehr schlagkräftige Waffe.
Wenn sie doch so auf ihm liegen bleiben könnte, mit ihm. Wenn sie sich doch einreden könnte, die Ehe mit ihm würde gut gehen.
Sie stöhnte auf. „Wenn doch nur“ passte zu Kindern, die Sich-Verstellen spielten, aber nicht zu jungen Damen, die mehr von ihren Ehemännern haben wollten als finanzielle Sicherheit und aus Leidenschaft gezeugte Kinder. Ian hatte kein einziges Mal von Liebe gesprochen. Wie hätte er das tun können? Er wusste nicht einmal, was wahre Liebe war, da er sie nie kennen gelernt hatte.
Ein kalter Luftzug streifte Felicity, und sie fröstelte. Ian streckte die Hand aus, zog die Bettdecke über sie beide und stopfte sie so rührend um sie, dass sie sich versucht fühlte, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen.
Aber es hatte sich nichts geändert.
Nein, das stimmte nicht. Alles hatte sich geändert. Jetzt hatte sie den wichtigsten Grund, um ihn nicht zu heiraten. Wenn er sie jede Nacht so liebte, würde er sie innerhalb von Wochen zu einer liebeskranken, von ihm abhängigen Sklavin gemacht haben, während er ihr Herz besaß. Diese Möglichkeit war viel zu schrecklich, um sie auch nur in Betracht zu ziehen.
Felicity stemmte sich hoch und starrte das Gesicht des verführerischsten Mannes an, den sie kannte. „Ian“, begann sie.
„Pst! “ äußerte er und drückte ihr den Zeigefinger auf die Lippen. „Wir können später reden.“
Sie spürte, dass er wieder hart wurde, und bekam Herzflattern. Verdammt! Es würde nicht Wochen dauern, bis er sie zu seiner liebeskranken, von ihm abhängigen Sklavin gemacht hatte. Höchstens Tage.
Oh, wem wollte sie etwas vormachen? Sie wollte schon jetzt seine liebeskranke Sklavin sein.
Er bog ihren Kopf zu sich herunter und küsste sie. Sie schmolz dahin. Also gut! Sie konnte ebenso gut noch einmal die Möglichkeit nutzen, mit ihm zu schlafen. Morgen hatte sie dann Zeit genug, um die Sklavenketten zu sprengen.
17. KAPITEL
Die Stadt hallt stets von Gerüchten wider, aber es bedarf eines sehr scharfsinnigen Menschen, der
Weitere Kostenlose Bücher