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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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hochprozentiges alkoholisches Getr ä nk. Er nahm einen Schluck und sagte z ö gernd: Ich m ö chte nicht betrunken werden.
Ellemir zuckte die Schultern. Warum nicht? Vielleicht w ä re es das Beste, was du tun kannst.
Mich betrinken? W ä hrend Callista .
Ellemir sah ihn an. Der Grund ist, dass es Damon hilft, wenn du dich ganz heraush ä ltst und ihn tun l ä sst, was er tun muss. Er tut es ä ußerst ungern , setzte sie hinzu, und die Anspannung in ihrer Stimme verriet Andrew, dass sie sich um Damon ebenso viel Sorgen machte wie er sich um Callista.
Nicht ganz so viel Sorgen. Aber ihre Stimme zitterte. Nicht ganz auf dieselbe Art. Wir k ö nnen nicht helfen. Uns bleibt nichts ubrig, als uns herauszuhalten. Und ich . bin es nicht gew ö hnt, so ausgeschlossen zu werden. Sie blinzelte heftig.
So ä hnlich war sie Callista und so un ä hnlich, dachte Andrew. Er hatte sich daran gew ö hnt, sie f ü r st ä rker als Callista zu halten. Und doch hatte Callista die Qualen in den H ö hlen durchgestanden. Callista war keine zarte Jungfrau in Not, nicht halb so zart, wie er es sich einbildete. Keine Bewahrerin konnte schwach sein. Es war eine andere Art von St ä rke. Sie hatte sich eben erst wieder gezeigt, als Callista die Droge ablehnte, die Damon ihr anbot.
Ellemir nippte an dem feurigen Getr ä nk. Damon hat diese Arbeit immer gehasst. Aber um Callistas willen wird er sie tun. Und , setzte sie nach einem Augenblick hinzu, um deinetwillen.
Andrew erwiderte mit leiser Stimme: Damon ist mir ein guter Freund gewesen. Das weiß ich.
Es scheint dir schwer zu fallen, das zu zeigen , meinte Ellemir. Ich nehme an, du bist in deiner Welt dazu erzogen worden, so auf andere Leute zu reagieren. Es muss sehr hart f ü r dich sein. Ich glaube, ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie hart es hier f ü r dich ist. Jeder Einzelne denkt in anderen Bahnen als du, jede Kleinigkeit ist fremdartig. Und ich vermute, an die kleinen Dinge gew ö hnt man sich schwerer als an die großen. Bei den großen Dingen kann man den Entschluss fassen, sie zu akzeptieren. Die kleinen aber tauchen unerwartet auf, wenn man gar nicht daran denkt und nicht dagegen gewappnet ist.
Wie viel Verst ä ndnis hatte Ellemir, dass sie das erkannte, dachte Andrew. Es waren tats ä chlich die kleinen Dinge. Damons – und Ellemirs! – sorglose Nacktheit, die ihn in Verlegenheit setzte und das Gef ü hl in ihm erzeugte, all die unbewussten Gewohnheiten seines ganzen Lebens seien verkrampft und irgendwie unh ö flich – die seltsame Beschaffenheit des Brotes – die K ü sse, die Damon Dom Esteban ganz selbstverst ä ndlich zur Begr ü ßung gab. Ihm war in der ersten Zeit, als er das Zimmer mit Callista teilte, aufgefallen, dass es ihr ü berhaupt nicht peinlich war, wenn er sie halb angezogen und einmal, durch Zufall, v ö llig nackt im Bad sah. Aber sie war err ö tet und hatte zu stottern begonnen, als er einmal hinter sie trat und ihr ge ö ffnetes langes Haar von ihrem bloßen Nacken hob. Jetzt sagte er leise: Ich gebe mir M ü he, mich an eure Sitten zu gew ö hnen .
Ellemir f ü llte sein Glas nach. Andrew, ich m ö chte mit dir reden.
Genauso hatte Callista damals angefangen, und das machte ihn wachsam. Ich h ö re.
Callista sagte dir in jener Nacht . – nat ü rlich wusste er sofort, welche Nacht sie meinte – . was ich angeboten hatte. Warum wurdest du zornig dar ü ber? Verabscheust du mich wirklich so sehr? Dich verabscheuen? Nat ü rlich nicht , sagte Andrew. Aber – Ihm versagten die Worte. Es ist nicht recht von dir, mich so in Versuchung zu f ü hren.
War es recht von dir, wie du gegen uns alle gehandelt hast? , rief Ellemir aus. Ist es recht von dir, dass du darauf bestehst, in diesem Zustand zu bleiben, wenn wir ihn alle teilen m ü ssen, ob wir wollen oder nicht? Du bist – und das schon seit langer Zeit – in einem f ü rchterlichen Zustand sexueller Not. Glaubst du, das weiß ich nicht? Glaubst du, Callista weiß es nicht?
F ü r Andrew war das ein Eingriff in seine Intimsph ä re. Was geht dich das an?
Ellemir warf den Kopf zur ü ck. Du weißt ganz genau, warum es mich angeht. Und doch sagte Callista, du habest abgelehnt .
Verdammt, es war ein Vorschlag gewesen, der ihn hatte in Wut versetzen m ü ssen, aber Callista hatte wenigstens so viel Anstand gehabt, ihn mit einiger Sch ü chternheit vorzubringen. Und Ellemir sah Callista so ä hnlich, dass er gar nicht anders konnte, als auf ihre Anwesenheit zu reagieren. Er kniff die Lippen

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