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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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an die alte Wand, Liebes, wenn hier drei sind, die Schultern haben, an denen du dich ausweinen kannst. Sie trocknete ihrer Schwester die Tr ä nen mit ihrer langen Sch ü rze. Erz ä hle es uns. War Leonie sehr gr ä sslich zu dir?
Callista sch ü ttelte den Kopf und blinzelte mit den ger ö teten Augen. O nein, sie h ä tte nicht g ü tiger sein k ö nnen .
Skeptisch meinte Ellemir: Ja, warum heulst du dann wie ein Unheil verk ü ndender Geist? Hier warten wir voller Qual, weil wir die Nachricht f ü rchten, du w ü rdest uns entrissen und zur ü ck zum Turm gebracht, und wenn du kommst und uns sagst, alles sei gut, und wir uns mit dir freuen wollen, f ä ngst du an zu pl ä rren wie eine schwangere Dienstmagd!
Sprich nicht so! , rief Callista. Leonie . Leonie war freundlich, ich glaube wirklich, sie versteht mich. Aber Vater . Arme Callie , sagte Damon leise. Ich habe seine scharfe Zunge oft genug zu sp ü ren bekommen.
Andrew vernahm den Kosenamen mit ü berraschung und einem pl ö tzlichen, scharfen Stich der Eifersucht. Die h ü bsche Abk ü rzung ihres Namens war ihm unbekannt, und dass Damon sie so selbstverst ä ndlich benutzte, deutete auf eine Intimit ä t hin, die seine eigene isolierte Stellung unterstrich. Er dachte daran, dass Damon schon seit Callistas fr ü hester Kindheit ein Freund des Hauses gewesen war.
Callista hob die Augen und erkl ä rte ruhig: Leonie entband mich von meinem Eid, Damon, ohne Wenn und Aber. Damon sp ü rte den qualvollen Kampf hinter ihrer erzwungenen Ruhe und dachte: Ich glaube, wenn Andrew sie ungl ü cklich macht, werde ich ihn t ö ten. Laut sagte er nur: Mit deinem Vater war es dann nat ü rlich eine andere Geschichte. Er war also f ü rchterlich?
Zum ersten Mal l ä chelte Callista. Ja, sehr f ü rchterlich, aber Leonie ist noch sturer als er. Sie sagte, eine Wolke k ö nne man nicht in Fesseln schlagen. Und Vater ging auf mich los. Oh, Andrew, er sagte schreckliche Sachen. Du habest seine Gastfreundschaft missbraucht, du habest mich missbraucht, du habest mich verf ü hrt . Verdammter alter Tyrann! , rief Damon w ü tend aus. Andrew verzog nur zornig den Mund. Wenn er glaubt, dass . Er glaubt es jetzt nicht mehr. In Callistas Augen glomm ein Schimmer ihrer alten Fr ö hlichkeit auf. Leonie erinnerte ihn daran, dass ich keine dreizehn Jahre mehr bin, dass er, als die Tore von Arilinn sich damals hinter mir schlossen, jedes Recht abgetreten habe, mir die Heirat zu erlauben oder zu verbieten, dass selbst in dem Fall, wenn Leonie mich ungeeignet gefunden und aus dem Turm weggeschickt h ä tte, bevor ich m ü ndig und zur Frau erkl ä rt war, es ihr und nicht sein Recht gewesen w ä re, einen Gatten f ü r mich zu suchen. Sie hatte noch mehr solcher Wahrheiten f ü r ihn, die er gar nicht gern h ö rte.
Evanda sei gepriesen, dass du wieder lachst, Liebling! , rief Ellemir. Wie nahm Vater diese unfreundlichen Wahrheiten auf? Nun, sie passten ihm nicht, wie du dir vorstellen kannst , antwortete Callista. Doch am Ende konnte er nichts anderes tun, als sie zu akzeptieren. Ich glaube, er war sogar froh, dass er mit Leonie streiten konnte. Wir haben uns, seit er verwundet wurde, alle viel zu sehr nach seinen Launen gerichtet. Allm ä hlich handelte er wieder wie sein altes Selbst, und vielleicht f ü hlte er sich auch ein bisschen mehr wie sein altes Selbst. Als er dann murrend zugestimmt hatte, legte es Leonie darauf an, ihn zu bezaubern. Sie erz ä hlte ihm, wie gl ü cklich er sei, zwei voll erwachsene Schwiegers ö hne zu haben, die das Gut f ü r ihn bewirtschaften, so dass Domenic seinen Platz im Rat einnehmen kann, und zwei T ö chter, die hier leben und ihm Gesellschaft leisten. Endlich sagte er, Leonie habe es ja klargemacht, dass ich seinen Segen nicht brauche, um zu heiraten, aber er bittet dich, zu ihm zu kommen und seinen Segen in Empfang zu nehmen.
Andrew war immer noch zornig. Wenn der alte Tyrann meint, ich gebe einen Pfifferling um seinen Segen – oder auch um seinen Fluch . , begann er. Damon legte die Hand auf sein Handgelenk und unterbrach ihn.
Andrew, das bedeutet, dass er dich als Sohn in seinem Haus aufnimmt, und um Callistas willen solltest du es mit W ü rde ü ber dich ergehen lassen. Callie hat bereits eine Familie verloren, als sie sich deinetwegen entschloss, nicht nach Arilinn zur ü ckzukehren. Nur wenn du ihn so hasst, dass du nicht in Frieden mit ihm unter einem Dach leben kannst .
Ich hasse ihn ü berhaupt nicht , entgegnete Andrew, aber ich

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