Der verbotene Turm - 11
entwaffnet vor ihnen und wusste, sie konnten ihn niederstrecken. Aber jetzt hatten sie geh ö rt, was er zu sagen hatte. Nun kann die lebende Flamme aufleuchten, und sie braucht nicht mehr mit eurem Leben selbst gespeist zu werden. Leonie .
Er wandte sich ihr wieder zu und streckte bittend die H ä nde aus. . wenn du unter dem Druck zusammenbrechen konntest, du, eine Hastur und Lady von Arilinn, dann ist die B ü rde bestimmt f ü r jeden sterblichen Mann und jede Frau zu schwer. Niemand kann sie tragen, ohne zusammenzubrechen. Lass uns arbeiten, Leonie, lass uns fortsetzen, was wir begonnen haben, damit einst ein Tag kommen wird, an dem M ä nner und Frauen durch die Arbeit im Turm Freude finden, nicht endlose Opfer und einen lebenden Tod!
Langsam neigte Leonie den Kopf. Ich erkenne dich als Bewahrer an, Damon. Du bist außer Reichweite unseres Angriffs und unserer Rache. Wir verdienen jede Strafe, die du uns auferlegen willst.
Das Herz tat ihm weh, als er sagte: Ich kann dir keine gr ö ßere Strafe auferlegen als die, die du dir selbst auferlegt hast, Leonie, und du musst deine Last weiterschleppen, bis eine neue Generation stark genug ist, sie dir abzunehmen. Avarras Gnade m ö ge es geben, dass du die letzte Bewahrerin von Arilinn bist, die den lebenden Tod zu ertragen hat. Aber Bewahrerin von Arilinn musst du bleiben, bis Janine die B ü rde allein tragen kann.
Und deine einzige Strafe wird das Wissen sein, dass es f ü r dich zu sp ä t ist.
Zerrissen von Leonies Leid, erkannte er, dass es f ü r sie immer zu sp ä t gewesen war.
Es war zu sp ä t gewesen, als sie mit f ü nfzehn im Turm von Dalereuth den Eid als Bewahrerin ablegte. Er sah sie weiter und weiter zur ü ckweichen wie einen im Morgenlicht verblassenden Stern. Er sah den Turm von Arilinn selbst am fließenden Horizont der ü berwelt zur ü ckweichen, bis er in der Ferne nur noch ein schwaches blaues Licht war, und auch das verschwand. Damon und Andrew, Ellemir und Callista waren allein im verbotenen Turm.
Und dann erkannte er mit pl ö tzlichem Schock, dass auch die ü berwelt verschwunden war und sie sich in ihrer Suite der ComynBurg befanden.
Die Berggipfel vor dem Fenster waren von Sonnenlicht uberg ö ssen, und doch hatte die große rote Sonne sich noch kaum uber den Horizont erhoben.
Sonnenaufgang. Und das Schicksal von vier Menschen und vielleicht das Schicksal aller Telepathen auf Darkover war in einer astralen Schlacht entschieden worden, die nicht einmal eine Viertelstunde gedauert hatte.
Epilog
Du bist ein Narr, Damon , sagte Lorenz, Lord von Serrais, angewidert. Du bist immer ein Narr gewesen und wirst immer einer bleiben! Du h ä ttest Regent von Alton sein und den Befehl ü ber die Garde lange genug aus ü ben k ö nnen, um das Recht der Altons auf dies Amt der Dom ä ne von Serrais zu ü bertragen!
Damon lachte gutm ü tig. Aber ich will nicht Kommandant der Garde sein, und das ist ja auch gar nicht mehr n ö tig. Dom Esteban wird wahrscheinlich am Leben bleiben, bis Valdir zum Mann herangewachsen ist, und vielleicht noch l ä nger.
Lorenz sah ihn misstrauisch und argw ö hnisch an. Wie hast du das geschafft? Wir hatten geh ö rt, er stehe an der Schwelle des Todes!
Eine ü bertreibung. Damon zuckte die Schultern. Das war jetzt zu seinem Lebenswerk geworden, das Studium der M ö glichkeiten, mit Matrix und ü berwachung zu heilen.
Als das Prinzip einmal entdeckt war, hatte es keine Schwierigkeiten mehr gemacht, in das besch ä digte Herz einzudringen, die Blockierung zu beseitigen und die volle Funktion wiederherzustellen. Esteban Lanart, Lord Alton, w ü rde f ü r den Rest seines Lebens gel ä hmt bleiben, aber ein Mann konnte die Garde auch von einem Rollstuhl aus befehligen. Wenn es n ö tig war, konnte der junge Danvan Hastur oder Kieran Ridenow ihn vertreten. Damon war nur dem Namen nach Regent der Dom ä ne, als R ü ckversicherung gegen ein Missgeschick oder einen Unfall. Weder bei den Altons noch bei den Ridenows war die Vorausschau die Hauptbegabung, aber gerade jetzt erhaschte Damon einen Blick auf die Zukunft. Valdir w ü rde als erwachsener Mann Herr von Alton werden und dazu einer der Neuerungen aufgeschlossensten Altons, die je die Dom ä ne regiert harten.
Angeekelt fragte Lorenz: Hast du ü berhaupt keinen Ehrgeiz, Damon?
Mehr, als du dir vorstellen kannst , antwortete Damon, aber mein Ehrgeiz ist ganz anders geartet als deiner, Lorenz. Und jetzt f ü rchte ich, wir m ü ssen uns verabschieden, denn wir
Weitere Kostenlose Bücher