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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Orgasmus explodieren, war sich aber nicht klar dar ü ber, ob sie daran teilgenommen hatte oder nicht. Ihr Bewusstsein hatte sich zu sehr ausgeweitet. Ihr eigener K ö rper, in dem Damon und Andrew und Ellemir wie festere Stellen waren, nahm den ganzen Raum des Zimmers ein und pulsierte im vielfachen Rhythmus der Erregung und Wahrnehmung. Ob sie selbst Freude erfahren oder nur die intensive Freude der anderen geteilt hatte, wusste sie nicht, und sie wollte es auch nicht wissen. Auch konnte keiner der anderen sich sp ä ter erinnern, wer zuerst Callistas K ö rper besessen hatte. Es kam nicht darauf an; keiner von ihnen dachte dar ü ber nach. Sie trieben dahin, sie schwammen in Ekstase, sie verschmolzen so sehr in Sinnlichkeit und leidenschaftlicher Liebe, dass diese Dinge ohne Bedeutung waren. Die Zeit war v ö llig aus dem Brennpunkt geraten. Scheinbar dauerte es jahrelang.
Sehr viel sp ä ter merkte Callista, dass sie halb schlief, außerordentlich zufrieden, immer noch von ihnen allen umgeben. Ellemir schlief mit dem Kopf auf Andrews Schulter. Callista f ü hlte sich m ü de, seltsam und selig. Bald ließ sie sich in Damons Bewusstsein einsinken, bald in Andrews, dann wieder tauchte sie minutenlang in Ellemirs Schlaf unter. Zwischen Vergangenheit und Zukunft treibend, sich ihres eigenen K ö rpers bewusst, wie sie es seit ihrer Kindheit nicht mehr gewesen war, gewann sie die Sicherheit, dass sie im Stande war, vor dem Rat zu schw ö ren, ihre Ehe sei vollzogen worden, und dann – mit einem Widerstreben, das sie tats ä chlich leise auflachen ließ –, dass sie in dieser Nacht schwanger geworden war. Im Grunde wollte sie kein Kind, nicht schon jetzt. Sie h ä tte gern ein bisschen Zeit gehabt, sich selbst kennen zu lernen, auf die gleiche Art zu wachsen wie Ellemir, all die neuen und noch unverstandenen Dimensionen ihres Lebens zu erforschen.
Aber ich werde es ü berstehen, das tun die Frauen, dachte sie mit heimlichem Lachen, und das Lachen sprudelte zu Damon hin ü ber. Er fasste nach ihrer Hand und hielt sie fest.
Den G ö ttern sei Dank, dass du dar ü ber lachen kannst, Callie!
Es ist gar nicht so, wie ich gef ü rchtet hatte, dass ich meine eigenen besonderen F ä higkeiten nie wieder einsetzen kann. Es ist eine Erweiterung dessen, was ich bin, keine Einengung.
Sie ä rgerte sich immer noch dar ü ber, dass der Rat, nicht sie selbst, den Zeitpunkt f ü r ihr Kind bestimmt hatte – das w ü rde sie dem Rat nie verzeihen! –, aber sie sah die Notwendigkeit ein. Es w ü rde ihr leicht gelingen, das nicht gew ü nschte Kind zu lieben, und sie hoffte, ihre k ü nftige Tochter werde nicht erfahren, bis sie alt genug war, es zu verstehen, wie sehr unerw ü nscht sie gewesen war.
Aber ich m ö chte nie wissen, wer sie gezeugt hat . Bitte, Ellie, lass es mich selbst beim ü berwachen nie, nie erfahren. Und sie versprachen sich stumm, dass sie nie versuchen w ü rden zu erforschen, ob das in dieser Nacht empfangene Kind Damons oder Andrews Tochter war. Es mochten ihnen Vermutungen kommen, aber sicher wissen w ü rden sie es nie.
Stundenlang lagen sie halb schlafend, ruhten sich aus, teilten den vierfachen Rapport, sp ü rten ihn kommen und gehen. Als gegen Morgen alle anderen fest einschliefen, blieb Damon wach. Er hatte ein bisschen Angst. Hatte er sie oder sich selbst f ü r die kommende Schlacht geschw ä cht? Konnte Callista ihre Kan ä le schnell genug reinigen?
Und dann ließ er sich in Callistas Bewusstsein sinken und stellte fest, dass die Kan ä le immer v ö llig sauber sein w ü rden, wie sie es f ü r die eine oder andere Funktion haben wollte. Sie brauchte keinen Kireseth mehr. Jetzt hatte sie gelernt, wie sie die Kan ä le von sexuellen Botschaften umschalten musste zur vollen Kraft des Laran. In Damon wuchs die Zuversicht, dass sie mit allem fertig werden konnten, was auf sie zukam.
Widerstrebend gestand er sich ein, warum der Gebrauch des Kireseth aufgegeben worden war. Als seltener und sakramentaler Ritus war er ungef ä hrlich und notwendig. Er half den Bewahrerinnen, sich ihrer normalen Menschlichkeit zu vergewissern, und er festigte die engen Bande der alten Turmkreise, jener Bande, die enger waren als die der Verwandtschaft und des sexuellen Begehrens.
Aber die Droge konnte zu leicht zur Flucht und zur Sucht werden. W ü rden M ä nner, wenn dies Mittel zur Verf ü gung stand, je die gelegentlichen Zeiten der Impotenz nach anstrengender Arbeit in Kauf nehmen? W ü rden Frauen die Disziplin

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