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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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auf der er geboren war, trennte ihn eine halbe Galaxis, und doch lag jetzt dort sein Zuhause, und Callista war dort. Er fragte sich, ob alle M ä nner
    Zuhause auf diese Art definierten, wenn sie eine Frau gefunden hatten, die ihrem Leben Sinn verlieh: als den Ort, wo das geliebte Wesen auf sie wartete. Zumindest Damon schien das Gef ü hl zu teilen. Er freute sich ebenso darauf, nach Armida zur ü ckzukehren, wie dreißig Tage fr ü her, es zu verlassen. Andrew kam das große, weit ausgedehnte Steinhaus jetzt so vertraut vor, als habe er immer dort gelebt.
    Als sie im Hof angekommen waren, lief Ellemir die Treppe hinunter, und Damon fing sie in seinen Armen auf und dr ü ckte sie fest an sich. Sie sah fr ö hlich und gesund aus, ihre Wangen zeigten frische Farbe, und ihre Augen funkelten. Aber Andrew hatte keine Zeit f ü r Ellemir ü brig, denn Callista wartete auf ihn oben an der Treppe, immer noch still und ernst. Als sie ihm ihr kleines Halbl ä cheln schenkte, bedeutete ihm das mehr als Ellemirs ü bersprudelnde Fr ö hlichkeit. Callista reichte ihm beide H ä nde und ließ es zu, dass er sie eine nach der anderen an seine Lippen zog und k ü sste. Dann, ihre H ä nde immer noch in seinen liegend, f ü hrte sie ihn ins Haus. Damon beugte sich zu Dom Esteban nieder und begr ü ßte ihn wie ein Sohn mit einem Kuss auf die Wange, Dezi umarmte er. Der zur ü ckhaltendere Andrew verneigte sich vor dem alten Mann, und Callista setzte sich dicht neben ihn, w ä hrend er Dom Esteban Bericht ü ber ihre Reise erstattete.
    Damon erkundigte sich nach den M ä nnern mit den Erfrierungen. Die weniger schwer verletzten hatten sich erholt und wurden jetzt von ihren Familien betreut. Die schwer verletzten, die er mit der Matrix geheilt hatte, waren auf dem Weg der Besserung. Raimon hatte zwei Zehen seines rechten Fußes verloren, und bei Piedro war das Gef ü hl in den ä ußeren Fingern seiner linken Hand nicht wieder zur ü ckgekehrt. Aber sie waren nicht, wie zu f ü rchten gewesen war, ganz verkr ü ppelt worden.
    Sie sind immer noch bei uns , erz ä hlte Ellemir, weil Ferrika ihre F ü ße jeden Morgen und Abend mit Heilsalben behandeln muss. Wusstest du, dass Raimon ein ausgezeichneter Musiker ist? Beinahe jeden Abend spielt er uns in der Halle zum Tanz auf. Die M ä gde und Diener und Callista und Dezi und ich tanzen auch, aber jetzt, wo du wieder hier bist . Sie schmiegte sich an Damon.
    Callista folgte Andrews Blick und sagte leise: Du hast mir gefehlt, Andrew. Ich kann das nicht so zeigen, wie es Elli tut. Aber ich bin froher, als ich dir sagen kann, dass du wieder bei uns bist.
    Nach dem Essen in der Großen Halle fragte Dom Esteban: Gibt es heute keine Musik?
    Ich lasse Raimon holen, ja? Ellemir ging, die M ä nner zusammenzurufen, und Andrew bat leise: Willst du f ü r mich singen, Callista?
    Callista bat ihren Vater mit einem Blick um Erlaubnis. Er winkte ihr gew ä hrend zu, und sie nahm ihre kleine Harfe und griff ein paar Akkorde.
    Wie kam dies Blut an deine Hand, Bruder, sage es mir .
    Dezi gab einen unartikulierten Protestlaut von sich. Ellemir, die gerade zur ü ckkam, sah sein beunruhigtes Gesicht und sagte: Callista, sing etwas anderes! Auf Andrews ü berraschten, fragenden Blick hin erkl ä rte sie: Es bringt Ungl ü ck, wenn eine Schwester das vor den Ohren eines Bruders singt. Die Ballade handelt von einem Mann, der alle seine Verwandten bis auf eine Schwester erschlug, und sie war gezwungen, die Worte auszusprechen, die ihn zum Gesetzlosen machten.
    Dom Esteban blickte finster drein. Ich bin nicht abergl ä ubisch, und es sitzt kein Sohn von mir in dieser Halle. Sing, Callista.
Callista beugte verst ö rt den Kopf ü ber die Harfe, aber sie gehorchte.
    Wir k ä mpften zum Scherz, und wir hatten geschmaust, Schwester, ich schw ö re es dir,
Berserkerwahnsinn fuhr in meine Faust,
da erschlug ich sie alle hier.
    Was soll aus dir werden, geliebtes Herz, Bruder, sage es mir .
    Dezis Augen glommen d ü ster, und Andrew, der es bemerkte, wurde aus Mitleid mit dem Jungen von einer Woge der Traurigkeit ü berschwemmt. Dom Esteban hatte Dezi grundlos beleidigt. Callista suchte Dezis Blick, als wolle sie sich entschuldigen, aber der J ü ngling stand auf, verließ die Halle und knallte die T ü r zu den K ü chenr ä umen hinter sich zu. Andrew hatte das Gef ü hl, er m ü sse etwas tun, etwas sagen. Aber was?
    Sp ä ter kam Raimon an seinen St ö cken in die Halle gehinkt und begann, eine Tanzweise zu spielen.

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