Der verbotene Turm - 11
des Gottes einnahm und dort starb, als er ü berfallen wurde. Deshalb ü berlebte die Gesegnete Cassilda den Verrat Alars und konnte das Kind des Gottes zur Welt bringen . Ihre Stimme versagte.
Andrew stieß hervor: Diese Geschichten m ö gen sich in alten Balladen und M ä rchen gut machen. Aber nicht im wirklichen Leben. Auch dann nicht, wenn es mein Wunsch ist, Andrew? Ich w ü rde mich weniger schuldig f ü hlen. Jetzt tr ä gt doch jeder weitere Tag des Aufschubs zu deinen . deinen Leiden bei. ü berlass das ruhig mir! Es ist nicht n ö tig, dass du dich schuldig f ü hlst! , erkl ä rte Andrew, und Callista wandte sich m ü de und geschlagen ab. Sie stand auf und ließ ihr offenes Haar bis zu ihrer Taille niederfluten. Langsam teilte sie es zum Einflechten in Str ä hnen, und
Ich kann das nicht l ä nger ertramit erstickter Stimme sagte sie: gen.
Andrew antwortete liebevoll. jeder Zeit beenden, Callista. Er fasste eine Str ä hne ihres Haars, dr ü ckte sie an seine Lippen und nahm die seidige Gl ä tte, den zarten Duft in sich auf. Die Ber ü hrung machte ihn schwindeln. Er hatte versprochen, sie nie zu dr ä ngen. Aber wie lange, wie lange noch . ?
Mein Liebling, was kann ich zu dir sagen? Fl ö ßt dir der Gedanke immer noch so viel Angst ein?
Callista antwortete kl ä glich: Ich weiß, das sollte er nicht. Aber ich habe Angst. Ich glaube nicht, dass ich schon bereit bin .
Ganz behutsam legte er seine Anne um sie. Fast fl ü sternd fragte er: Woher willst du das wissen, Callista, wenn du es nicht versuchst? Willst du kommen und neben mir schlafen? Nicht mehr als Du kannst diesen Zustand doch das – ich schw ö re dir, ich werde von dir nichts verlangen, was du mir nicht von selbst geben willst.
Sie z ö gerte und zupfte an einer Locke. W ü rde es . w ü rde es die Sache f ü r dich schlimmer machen, wenn ich zu dem Schluss kommen sollte, ich . ich k ö nne nicht, ich sei noch nicht bereit? Muss ich es beschw ö ren, Liebes? Vertraust du mir nicht?
Sie sagte mit herzzerreißendem L ä cheln: Nicht du bist es, dem ich nicht vertraue, mein Gatte. Die Worte ließen ihm den Atem stocken.
Dann . ? Er hielt sie locker umfangen. Nach langer Zeit nickte sie fast unmerklich.
Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie zu seinem Bett. Er legte sie auf die Kissen nieder. Aber wenn du so empfindest, ist das nicht ein Beweis, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist, mein Liebling?
Sie sch ü ttelte den Kopf und hauchte: Oh, Andrew, wenn es doch so einfach w ä re! Ihre Augen flossen ü ber von Tr ä nen. Pl ö tzlich legte sie die Arme um seinen Hals.
Andrew, willst du etwas f ü r mich tun? Etwas, das du wohl nicht gern tun wirst? Versprichst du es, Andrew?
Von schmerzlicher Liebe erf ü llt, antwortete er: Ich kann mir nichts in dieser oder einer anderen Welt vorstellen, was ich nicht f ü r dich tun w ü rde, Callie. Mein Liebling, mein Schatz, alles, alles, was es leichter f ü r dich macht.
Zitternd blickte sie zu ihm auf. Dann tu das: Schlag mich bewusstlos. Nimm mich mit Gewalt, solange ich mich nicht wehren kann .
Andrew fuhr zur ü ck und starrte sie in blankem Entsetzen an. Er konnte buchst ä blich nicht sprechen, konnte seiner Best ü rzung und seinem Abscheu keine Worte verleihen. Endlich stammelte er: Du musst wahnsinnig sein, Callista! In Gottes Namen, wie k ö nnte ich irgendeiner Frau so etwas antun? Und dir am wenigsten!
Sie sah ihn verzweifelt an. Du hast es versprochen.
Jetzt wurde er zornig. Was bist du nur, Callista? Was bist du f ü r eine wahnsinnige, perverse . Es mangelte ihm an Worten. Ersehnte sie, die gegen seine Z ä rtlichkeit kalt blieb, etwa seine Grausamkeit?
Ihre Tr ä nen str ö mten lautlos. Sie fing seinen Gedanken auf. Nein, nein, ich habe nie gedacht, du wolltest es. Es ist nur die einzige M ö glichkeit, die ich mir vorstellen kann – oh, Avarra erbarme sich meiner, ich h ä tte sterben sollen, ich h ä tte sterben sollen .
Sie warf sich herum, begrub ihr Gesicht in den Kissen und weinte so heftig, dass es Andrew entsetzte. Er legte sich neben sie, er versuchte, sie in seine Arme zu nehmen, aber sie riss sich heftig von ihm los. Von einer Qual gefoltert, die beinahe ebenso groß war wie ihre eigene, zog Andrew sie an sich, streichelte und tr ö stete sie, versuchte, einen gedanklichen Kontakt herzustellen. Aber sie schirmte sich gegen ihn ab. Er hielt sie fest und ließ sie sich ausweinen. Endlich lag sie widerstandslos in seinen Armen, was nie mehr geschehen war, seit er
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