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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sie aus den H ö hlen von Corresanti wegbrachte, und er hatte den Eindruck, auch ihre innere Barriere habe sich aufgel ö st. Sie hauchte: Du bist so gut zu mir, und ich sch ä me mich so. Ich liebe dich, Callista. Aber ich glaube, du hast so lange ü ber diese Sache nachgegr ü belt, bis sie jede Proportion verloren hat. Meiner Meinung nach war es falsch, zu warten, und je l ä nger wir noch warten, desto schlimmer wird es werden. Er sp ü rte die vertraute Ber ü hrung seines Geistes, und jetzt wusste er, dass sie ihn wie damals, in der Zeit der Einsamkeit und Angst willkommen hieß. Sie sagte: Damals f ü rchtete ich mich nicht davor.
Fest erkl ä rte er: Nichts hat sich seitdem ver ä ndert, außer dass ich dich noch mehr liebe.
Er wusste nicht viel ü ber sexuelle Hemmungen, aber ihm war bekannt, dass es eine pathologische Frigidit ä t gab. Und das bisschen, was ihm ü ber die Ausbildung einer Bewahrerin erz ä hlt worden war, best ä tigte seinen Verdacht, man habe sie gegen jede Art sexueller Reaktion konditioniert. So naiv war er nicht, dass er glaubte, eine z ä rtliche Verf ü hrung werde alle ihre ä ngste l ö sen und sie in eine leidenschaftlich liebende Frau verwandeln. Aber einen anderen Anfang gab es seiner Meinung nach nicht. Zumindest konnte es ihr neuen Mut geben.
Sie waren jetzt in engem Kontakt. Er sp ü rte, dass sie nichts von der k ö rperlichen Erregung empfand, die in ihm tobte, dass sie jedoch nach der innigen Verbundenheit hungerte, die die kalte Spannung zwischen ihnen beenden konnte. Er zog sie sanft an sich. Er begehrte sie, ja, aber nicht gegen ihren Willen. Er wollte, dass sie den Sturm der Leidenschaft teilte, der ihn zittern machte. Der Worte bedurften sie nicht. Sie zog seinen Kopf zu sich herab und legte mit scheuem Z ö gern ihre Lippen auf seine. Andrew ü berkam ein pl ö tzliches Unbehagen. Er war noch nie mit einer unerfahrenen Frau zusammen gewesen. Er nahm bei ihrem jetzigen engen Kontakt die schreckliche Anstrengung wahr, die es sie kostete, nicht vor seiner Ber ü hrung zur ü ckzuschaudern. Er str ö mte ü ber von Z ä rtlichkeit. Sie lag weich in seinen Armen, ber ü hrte ihn sch ü chtern, versuchte nicht, ihren Mangel an Erregung zu verheimlichen. Das war nicht die Passivit ä t der Unwissenheit. Sie wusste sehr gut, was er von ihr wollte, und doch war da keine Spur von sexuellem Verlangen.
Von neuem suchte er den geistigen Kontakt. Und dann sp ü rte er durch die vertrauten Schwingungen, die von ihr kamen, eine Verwirrung, etwas anderes, fremd und doch bekannt, stark sexuell. Ellemir? Damon und Ellemir? Seine erste Reaktion war, sich zur ü ckzuziehen, die geistigen Barrieren ruckartig zu schließen – Ich bin doch kein Voyeur! –, doch dann merkte er, dass Callista sich z ö gernd und noch versuchsweise in die vierfache Verschmelzung sinken ließ. Die alte Verbindung baute sich zwischen ihnen auf, wie sie es getan hatte, als sie alle innerhalb der Matrix vereinigt gewesen waren. Und zum ersten Mal bemerkte er an Callista ein Nachgeben, nicht nur geistiger, sondern auch k ö rperlicher Art. Sie war weniger angespannt, als sei das weniger Angst erregend f ü r sie, wenn sie es mit ihrer Zwillingsschwester teilte. Als er in die vierfache Verbindung hineingezogen wurde, kam es ihm einen Augenblick lang so vor, als liege Ellemir in seinen Armen, als sei sie es, die ihn umschlang, die sich ihm warm und willig hingab – nein, es war nur so, dass Callista sich mit Ellemirs Reaktion verschmolzen hatte, und Andrew f ü hlte gleichzeitig Callistas scheues Erstaunen und Ellemirs Aufregung und Freude, die Callista Mut gaben. Er dr ü ckte seinen Mund auf ihren in einem langen, suchenden Kuss, und zum ersten Mal erhielt er einen Hauch von Erwiderung. Callista gestattete ihm jetzt nicht mehr passiv, zu tun, was er wollte, sie war zum ersten Mal an dem Kuss beteiligt.
Hatte sie diese Art von Unterst ü tzung gebraucht? Auf sein dr ä ngendes Fl ü stern hin schmiegte sie sich eng an ihn. Er wusste, sie war jetzt tief in Ellemirs Bewusstsein eingetaucht, sie teilte Ellemirs Reaktion, sie ließ ihren eigenen K ö rper davon erobern. Andrew nahm auch Damon wahr, und das beunruhigte ihn. Oder war es nur so, dass auch er Ellemirs Antwort auf die sinnlich erregende Mischung aus Zartheit und Heftigkeit, die von Damon ausging, empfangen und teilen konnte?
Einen Augenblick lang schien ihm, es sei f ü r diesmal genug, auf der Oberfl ä che der leidenschaftlichen Umarmung des anderen

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