Der verbotene Turm - 11
ersparen.
Andrew blickte auf den Fußboden. Ich bin mir nicht sicher. Alles ist . verschwommen.
Ich vermute, du hast es nicht getan, sonst w ä rst du schlimmer verletzt , meinte Damon.
Andrew konnte seine Bitterkeit nicht mehr beherrschen. Ich wusste nicht, dass sie es so sehr hasste!
Damon legte eine Hand auf die Schulter des Terraners. Das hat sie nicht. Verdirb dir mit solchen Gedanken nicht die Erinnerung an das, was wirklich gut war. Der Teil war wirklich. Nach einem Augenblick setzte er hinzu: Ich weiß es, ich war dort, erinnerst du dich? Es tut mir Leid, wenn dich das geniert, aber unter Telepathen kommt so etwas vor, und wir sind schon einmal alle durch die Matrix verbunden gewesen. Es war wirklich, und Callista liebt dich und begehrt dich. Was das ü brige angeht, so hat sie sich einfach geirrt. Sie muss geglaubt haben, sie sei frei davon. Siehst du, wenn eine Bewahrerin den Turm verl ä sst, wenn sie sich verliebt und heiratet, geschieht das meistens, bevor ihre Konditionierung abgeschlossen ist. Oder sie stellt bei ihrer Arbeit fest, dass sie ihr zu viel Beunruhigung und Schmerz bereitet, und dann greift die Konditionierung nicht durch, und sie gibt auf und geht fort. Die Ausbildung einer Bewahrerin ist schrecklich. Zwei von drei M ä dchen, die sie beginnen, werden nicht damit fertig. Und wenn die Konditionierung einmal abgeschlossen und nach allen Regeln vorgenommen ist, geschieht es nur selten, dass sie durchbrochen wird. Als Leonie Callista die Erlaubnis gab zu heiraten, muss sie geglaubt haben, das sei einer dieser seltenen F ä lle, oder Callista h ä tte nicht gew ü nscht, den Turm zu verlassen.
Andrew war beim Zuh ö ren bleich geworden. Was kann man dagegen unternehmen?
Ich weiß es nicht , gestand Damon ehrlich. Ich werde tun, was ich kann. Mit m ü der Hand strich er sich ü ber die Stirn. Ich w ü nschte, ich h ä tte Kirian da, den ich ihr geben k ö nnte. Doch im Augenblick braucht sie nichts dringender als Trost, und den kannst nur du ihr geben. Komm und versuche es.
Ellemir hatte Callistas tr ä nenfleckiges Gesicht gewaschen, ihr das Haar gek ä mmt und eingeflochten und sie in ihr Nachtgewand gesteckt. Als sie Andrew erblickte, f ü llten sich Callistas Augen von neuem mit Tr ä nen.
Andrew, ich habe es versucht! Hasse mich nicht! Ich h ä tte beinahe . beinahe .
Ich weiß. Er nahm ihre Hand. Du h ä ttest mir genau sagen sollen, wovor du solche Angst hattest, Liebes.
Ich konnte es nicht.
Es war mir ernst mit dem, was ich gesagt habe, Callista. Ich liebe dich, und ich kann auf dich warten. So lange, wie ich muss.
Sie umklammerte fest seine Hand. Damon beugte sich ü ber sie. Er sagte: Elli wird heute Nacht bei dir schlafen. Ich m ö chte, dass sie die ganze Zeit in deiner n ä chsten N ä he bleibt. Hast du irgendwo Schmerzen?
Sie nickte und biss sich auf die Lippe. Damon fragte: Ellemir, als du sie angezogen hast, waren da irgendwelche Verbrennungen oder schwarze Stellen zu sehen?
Nichts Ernsthaftes. Ein schwarzer Fleck an der Innenseite eines Schenkels. Ellemir zog das Nachthemd hoch, und Andrew starrte voller Entsetzen auf das versengte Fleisch. Schlug diese Psi-Kraft wie ein Blitz ein? Damon meinte: Wahrscheinlich wird keine Narbe zur ü ckbleiben. Aber, verdammt, Callie, es ist mir scheußlich unangenehm, dich danach zu fragen, nur .
Nein , antwortete sie schnell. Er ist nicht in mich eingedrungen.
Damon nickte offensichtlich erleichtert, und Andrew, der auf die schwarze Brandwunde nieder sah, erkannte zu seinem Schrecken pl ö tzlich, warum Damon sich erkundigt hatte.
Andrew hat nicht viel abbekommen. Er ist mit dem Kopf aufgeschlagen, hat aber keine Gehirnersch ü tterung. Doch wenn du Schmerzen hast, sollte ich dich lieber ü berwachen. Damon schnitt Callistas Widerspruch freundlich ab. Callista, ich habe schon PsiMechaniker ü berwacht, als du noch ein Kind warst. So ist’s recht, leg dich auf den R ü cken. Nicht so viel Licht, Elli, dabei kann ich nicht viel sehen. Andrew hielt das f ü r paradox, aber als Ellemir das Licht d ä mpfte, nickte Damon billigend. Er winkte Andrew zu sich. Ich w ü nschte, ich h ä tte so viel Verstand gehabt, dir das vor langer Zeit schon zu zeigen.
Er f ü hrte seine Fingerspitzen ü ber Callistas K ö rper, ohne sie zu ber ü hren, etwa einen Zoll ü ber ihrem Nachthemd. Andrew blinzelte.
Er sah ein sanft gl ü hendes Licht, das den Fingerspitzen folgte, schwache Wirbelstr ö me, hier und da ein Pulsieren wolkiger, farbiger Spiralen.
Sieh
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