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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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doch schon immer fr ü hmorgens auf war. Deshalb sagte er dem Mann, er m ö ge den Haushofmeister benachrichtigen, sie seien alle lange aufgeblieben, und es solle sie niemand st ö ren.
Er ging zur ü ck in sein Zimmer und legte sich auf Callistas Bett. Nach einer Weile schlief er wieder ein. Pl ö tzlich wachte er auf und stellte fest, dass er stundenlang geschlafen haben musste. Es war Tag geworden, aber immer noch dunkel. Von den Fenstern wirbelten dichte Schneeflocken. Callista und Ellemir lagen Seite an Seite in seinem Bett. Doch nun setzte sich Ellemir hoch, kletterte vorsichtig ü ber Callista hinweg und kam auf Zehenspitzen zu ihm. Wo ist Damon?
Er schl ä ft, wie ich hoffe.
Hat noch niemand nach mir gefragt? Andrew berichtete, was er angeordnet hatte, und sie dankte ihm. Ich muss mich anziehen. Ich werde Callistas Bad benutzen, wenn du nichts dagegen hast. Damon m ö chte ich nicht st ö ren. Etwas zum Anziehen muss ich mir auch ausleihen. Sich wie ein Schatten bewegend, nahm sie Sachen aus Callistas Schrank. Andrew wusste nicht recht, ob er ihr ü bel nehmen sollte, dass sie lieber Callista als Damon st ö rte, aber offenbar zerriss die vertraute Anwesenheit ihrer Zwillingsschwester Callistas tiefen Schlaf nicht.
Ohne sein Wollen erinnerte sich Andrew daran, wie Ellemir in der vergangenen Nacht an Callistas Bett gestanden hatte, sich ihrer Nacktheit nicht bewusst. Er vermutete, dass f ü r einen Telepathen, der daran gew ö hnt war, seine Gedanken bloßzulegen, k ö rperliche Nacktheit nicht viel bedeutete. Er jedoch musste an den Augenblick denken, als ihm schien, er halte Ellemir in seinen Armen, warm, willig und sein Begehren teilend, wie Callista es nicht tun konnte . Verlegen wandte er sich ab. Sengende Hitze ü berflutete sein Gesicht, und der Schmerz in seinem K ö rper erinnerte ihn nur zu deutlich an das Fiasko der Nacht. Ob Ellemir wusste, dass er an ihrem Liebesspiel mit Damon teilgenommen, ob sie seine Anwesenheit ebenfalls gesp ü rt hatte?
Ellemir betrachtete ihn mit nerv ö sem L ä cheln. Dann biss sie sich auf die Lippe und ging ins Bad, und ein Arm voll von blauem und weißem Leinen schleppte hinter ihr her.
Andrew k ä mpfte um eine ruhige Haltung. Er blickte auf seine schlafende Frau nieder. Sie sah blass und m ü de aus mit dunklen Ringen wie Wundmalen unter den geschlossenen Augen. Sie lag auf der Seite. Ein Arm bedeckte einen Teil ihres Gesichts, und Andrew erinnerte sich mit aufbrandendem Schmerz, dass er sie im tr ü ben Licht der ü berwelt so hatte liegen sehen. Als ihr K ö rper in den dunklen H ö hlen von Corresanti gefangen lag, war sie im Geist, im Schlaf zu ihm gekommen, verletzt, blutend, ersch ö pft, ver ä ngstigt. Und er konnte nichts f ü r sie tun. Seine Hilflosigkeit hatte ihn damals wahnsinnig gemacht. Jetzt empfand er angesichts ihrer einsamen Qual wieder ebenso.
Langsam ö ffnete sie die Augen.
Andrew?
Ich bin bei dir, mein Liebes. Wie ein Schatten glitt Schmerz ü ber ihr Gesicht.
Schrecklich.
Wie f ü hlst du dich, Liebling?
Sie verzog das Gesicht. Als sei ich in eine Stampede wilder Oudrakhi geraten. Wer außer Callista, fragte er sich, konnte in diesem Augenblick scherzen? Wo ist Damon? Er schl ä ft, Liebes. Und Ellemir will baden und sich anziehen.
Sie seufzte und schloss kurz wieder die Augen. Und ich hatte gedacht, heute w ü rde ich wirklich zur Frau geworden sein. Evanda sei gelobt, dass es Damon und Ellemir waren, die uns h ö rten, und nicht dieser Bengel Dezi mit seinen h ö hnischen Redensarten. Andrew grauste es bei diesem Gedanken. Doch tats ä chlich war es Dezis Spott gewesen, der das Fiasko heraufbeschworen hatte. Ich wollte, ich h ä tte ihm den verdammten Hals gebrochen! , rief Andrew aus.
Callista sch ü ttelte seufzend den Kopf. Nein, nein, er war nicht daran schuld. Wir sind beide erwachsene Menschen, wir wissen genug, um unsere eigenen Entscheidungen zu treffen. Was er sagte, war eine Grobheit. Unter Telepathen lernt man sehr schnell, in solchen Angelegenheiten nicht herumzuschn ü ffeln, und wenn man unabsichtlich davon erf ä hrt, sich mit der gebotenen H ö flichkeit zu verhalten. Dezi hat sich unverzeihlich benommen, aber an dem,, was hinterher geschah, tr ä gt er keine Schuld, Liebster. Es war unsere Wahl. Meine Wahl. Andrew schlug die Augen nieder. Sie fasste nach seiner Hand. Ihre Finger waren kalt. Wieder sah er den Schmerz in ihrem Gesicht. Damon sagte, ich solle ihn rufen, wenn du mit Schmerzen aufwachtest, Callista.
Noch

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