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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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her. Hier sind die Hauptnervenkan ä le – warte, ich m ö chte dir zuerst ein normales Muster zeigen. Ellemir?
Gehorsam streckte sie sich neben Callista aus. Damon erkl ä rte: Das sind die Hauptstr ö me, die Kan ä le auf beiden Seiten des R ü ckgrats, positiv und negativ. Von ihnen zweigen die Hauptzentren ab: Stirn, Kehle, Solarplexus, Bauchh ö hle, Ende des R ü ckgrats, Genitalien. Er zeigte auf die hellen Spiralen. Ellemir ist eine erwachsene, sexuell erweckte Frau , erkl ä rte er sachlich. Bei einer Jungfrau w ä ren diese unteren Zentren weniger hell, da sie weniger Energie trugen. Das ist das normale Muster. Bei einer Bewahrerin sind die Str ö me durch die Konditionierung ver ä ndert, um die Impulse aus den unteren Kan ä len abzuschneiden, denn es sind dieselben Kan ä le, die sexuelle Energie und Psi-Kraft bef ö rdern. Bei einem normalen Telepathen – Ellemir hat Laran in betr ä chtlichem Ausmaß – entwickeln sich beide Kr ä fte gleichzeitig w ä hrend der Pubert ä t. Nach bestimmten Umw ä lzungen, die wir Schwellenkrankheit nennen, stabilisieren sie sich und arbeiten von da an selektiv, je nachdem, welche von beiden ben ö tigt wird. Mit Energie gespeist werden sie von derselben Quelle im Gehirn. Manchmal werden die Kan ä le ü berladen. Erinnerst du dich, dass ich dich bei unserer Matrix-Arbeit wegen der vor ü bergehenden Impotenz warnte? Eine Bewahrerin muss nun mit so enormen Psi-Kr ä ften umgehen, dass ihr K ö rper einen doppelten Fluss nicht ertragen k ö nnte. Deshalb m ü ssen die Kan ä le allein f ü r die Psi-Kraft freigehalten werden. Die oberen Kan ä le werden folglich von den unteren, die die sexuelle Vitalit ä t enthalten, getrennt, und es gibt keine R ü ckz ü ndungen. Was wir hier haben . – er wies auf Callista, und die Geste erinnerte Andrew absurderweise an ein Anatomie-Kolleg – . ist eine gewaltige ü berladung der Kan ä le. Normalerweise fließen die Psi-Kr ä fte um die sexuellen Zentren, ohne sie in Mitleidenschaft zu ziehen. Aber sieh dir das an. Andrew erkannte, dass die unteren Lebenszentren, die bei Ellemir so klar waren, bei Callista tr ü be glommen. Sie pulsierten wie infizierte Wunden und zeigten schwere, tr ä ge, ungesunde Wirbel. Sexuelle Erweckung und Stimulation haben stattgefunden, aber die Kan ä le, die die Impulse normalerweise weiterbef ö rdert h ä tten, sind durch die Konditionierung blockiert und kurzgeschlossen. Sanft legte er seine H ä nde auf ihren K ö rper und ber ü hrte einen der Wirbelstr ö me. Deutlich war ein Schnappen zu h ö ren, und Callista st ö hnte. Tut das weh? Das habe ich bef ü rchtet , entschuldigte sich Damon. Und ich kann die Kan ä le nicht einmal reinigen! Es ist kein Kirian im Haus, nicht wahr? Ohne ihn kannst du die Schmerzen nicht aushalten.
F ü r Andrew war das alles Griechisch, aber er konnte die tr ä gen, tr ü broten Wirbel in Callistas K ö rper deutlich von den reinen, leuchtenden Pulsen in Ellemirs unterscheiden.
Mach dir jetzt keine Sorgen dar ü ber , riet Damon. Vielleicht reinigen sie sich im Schlaf von selbst.
Callista sagte schwach: Ich glaube, ich k ö nnte besser schlafen, wenn Andrew mich hielte.
Voller Mitgef ü hl erwiderte Damon: Ich weiß, was du empfindest, Breda, aber es w ä re nicht klug. Du hast schon damit begonnen, auf ihn zu reagieren, und nun versuchen zwei im Widerstreit stehende Reflexe, gleichzeitig in Aktion zu treten. Er wandte sich Andrew zu und warnte ihn mit ernstem Nachdruck: Du darfst sie nicht ber ü hren, ü berhaupt nicht, bis die Kan ä le wieder sauber sind! F ü r Callista setzte er streng hinzu: Das gilt f ü r euch beide!
Ellemir, die im Bett neben Callista lag, deckte sich und ihre Schwester zu. Andrew bemerkte, dass die wirbelnden, leuchtenden Kan ä le wieder zur Unsichtbarkeit verblasst waren, und er fragte sich, wie es Damon gelungen war, sie sichtbar zu machen. Damon empfing den Gedanken und sagte: Es ist kein Trick dabei. Ich werde dir einmal zeigen, wie es geht. Du hast genug Laran daf ü r. Warum legst du dich nicht in Callistas Bett und versuchst zu schlafen? Du siehst aus, als h ä ttest du es n ö tig. Ich bleibe hier und ü berwache Callista, bis ich sicher bin, dass es nicht zu einer Krise kommt.
Andrew legte sich in Callistas Bett. Es hatte immer noch den zarten Duft ihres Haars und des leichten, blumigen Parf ü ms, das sie immer benutzte, an sich. Sein Elend hielt ihn noch lange wach. Er hatte Callista das angetan! Sie hatte die ganze

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