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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Zeit Recht gehabt! Er konnte Damon im Sessel sitzen sehen. Schweigend wachte er ü ber sie. Einen Augenblick lang schien er ihm kein k ö rperliches Wesen zu sein, sondern ein Muster aus magnetischen Str ö men, elektrischen Feldern, ein Netzwerk, ein Kreuz und Quer von Energien. Endlich fiel Andrew in unruhigen Schlummer.
Andrew schlief wenig in dieser Nacht. Sein Kopf schmerzte unertr ä glich, und jeder einzelne Nerv in seinem K ö rper schien vor Spannung zu ä chzen. Hin und wieder fuhr er auf, weil er Callista im Schlaf st ö hnen oder aufschreien geh ö rt hatte, und er konnte nichts dagegen tun, dass er sein Versagen auf albtraumhafte Weise immer von neuem durchlebte. Es wurde draußen schon hell, als er sah, dass Damon sich ger ä uschlos aus dem Sessel erhob und in sein eigenes Zimmer ging. Andrew glitt aus dem Bett und folgte ihm. In dem d ä mmrigen Licht wirkte Damon ersch ö pft und vergr ä mt. Konntest du auch nicht schlafen, Verwandter?
Eine Weile habe ich geschlafen. Andrew fand, Damon sehe schrecklich aus. Damon empfing den Gedanken und grinste schief. Gestern den ganzen Tag geritten, und dann der Aufruhr in der Nacht . Aber ich bin ziemlich sicher, dass es bei ihr diesmal nicht zu einer Krise oder zu Kr ä mpfen kommen wird, deshalb kann ich auch noch ein Auge zutun. Er wandte sich seiner H ä lfte der Suite zu. Wie geht es dir?
Mich h ä lt der Urgroßvater aller scheußlichen Kopfschmerzen in seinen Klauen.
Und dazu kommen ein paar andere Wehwehchen, k ö nnte ich mir vorstellen , erg ä nzte Damon. Trotzdem hast du noch Gl ü ck gehabt.
Gl ü ck! Andrew vernahm es ungl ä ubig, aber der Freund gab ihm keine Erkl ä rung. Damon trat ans Fenster, riss es weit auf, stellte sich in den eisigen Luftzug und blickte in das Schneegest ö ber hinaus. Verdammt. Sieht ganz so aus, als bek ä men wir einen Blizzard. Das Schlimmste, was ü berhaupt passieren kann. Besonders jetzt, wo Callista .
Warum?
Mann, wenn es in den Kilghardbergen schneit, dann schneit es! Wir k ö nnen dreißig oder vierzig Tage lang eingeschneit und von der Welt abgeschnitten sein. Ich hatte gehofft, ich k ö nnte aus dem Neskaya-Turm Kirian holen lassen f ü r den Fall, dass ich Callistas Kan ä le reinigen muss. Aber niemand kann bei diesem Wetter reisen; ich k ö nnte es nicht verlangen. Ersch ö pft st ü tzte er sich auf das Fenstersims. Der eisige Wind ließ sein Haar flattern. Schlaf da nicht ein, verdammt! , rief Andrew aus, du wirst Lungenentz ü ndung bekommen. Er schloss das Fenster. Leg dich hin, Damon. Ich kann nach Callista sehen. Sie ist meine Frau und meine Verantwortung.
Damon seufzte. Und ich bin nach Dom Esteban, der invalide ist, Callistas n ä chster Verwandter. Und ich habe euch beide unter der Matrix in Rapport gebracht. Das macht sie zu meiner Verantwortung, kraft des Eides, den ich geleistet habe. Er taumelte. Andrew fasste ihn bei den Schultern und st ü tzte ihn. Damon murmelte undeutlich: Aber ich muss versuchen zu schlafen, oder ich werde nicht im Stande sein, ihr zu helfen, wenn sie mich braucht.
Andrew f ü hrte ihn zu dem zerw ü hlten Bett hin. Damon fing einen bruchst ü ckhaften Gedanken Andrews auf, Gewissensbisse dar ü ber, dass er eine Zeit lang Voyeur bei Damon und Ellemir gewesen war. Damon wunderte sich vage dar ü ber, warum das Andrew beunruhigte; er war jedoch zu m ü de, weiter dar ü ber nachzudenken. Er kroch ins Bett. F ü r einen Augenblick zwang er sich zu geistiger Klarheit. Bleib in der N ä he der Frauen. Lass Callista schlafen, aber wenn sie aufwacht und Schmerzen hat, ruf mich. Er rollte sich auf den R ü cken und versuchte, das vor seinen Augen verschwimmende Gesicht des Terraners deutlich zu erkennen. Ber ü hre Callista nicht . verdammt wichtig . nicht einmal, wenn sie dich darum bittet. Es k ö nnte gef ä hrlich sein .
Ich werde das Risiko eingehen, Damon.
Gef ä hrlich f ü r sie , betonte Damon und dachte: Verdammt noch mal, wenn ich mich auf ihn nicht verlassen kann, muss ich zur ü ckgehen .
Andrew nahm den Gedanken wahr. In Ordnung, ich verspreche es. Aber ich m ö chte, dass du es mir erkl ä rst, sobald du kannst. Damon seufzte m ü de. Tue ich , und damit sank er in Schlaf.
Andrew stand neben ihm und sah, wie die ersch ö pften Z ü ge sich gl ä tteten. Er deckte seinen Freund sorgf ä ltig zu und ging. Damons Leibdiener wies er an, ihn schlafen zu lassen. Dann fiel ihm ein, dass es peinlich werden k ö nnte, wenn jemand k ä me, nach Ellemir zu sehen, die

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