Der verbotene Turm - 11
. Beinahe h ä tte er gesagt: einen Außenweltler w ü rde heiraten wollen . Er hatte sich gerade noch zur ü ckhalten k ö nnen, aber nat ü rlich empfing Andrew den Gedanken. Eine R ö te, die halb Zorn, halb Verlegenheit war, breitete sich ü ber das Gesicht des Terraners. Er wandte sich von Damon ab. Sein Gesicht war verschlossen und stur, und Damon dachte kummervoll, dass hier schnell eine L ö sung gefunden werden musste, oder sie w ü rden Andrew auch verlieren.
Der Gedanke war bitter, beinahe unertr ä glich. Seit dem ersten Augenblick der vierfachen Verbindung in der Matrix, als Callista noch Gefangene gewesen war, hatte Damon etwas wieder gefunden, das er f ü r unwiderruflich verloren gehalten hatte, als man ihn aus dem Turm wegschickte: den telepathisch verbundenen Kreis. Er hatte ihn verloren, als Leonie ihn aus Arilinn verbannte, er hatte sich damit abgefunden, ohne diesen Kontakt weiterzuleben, und dann hatte er ihn entgegen aller Hoffnung mit seinen beiden Cousinen und diesem Außenweltler wiederherstellen k ö nnen . Jetzt wollte er lieber sterben, als das Band noch einmal zerreißen zu lassen.
Er erkl ä rte fest: Leonie hat es getan, ganz gleich, aus welchen Gr ü nden, seien es gute oder schlechte, und sie muss die Verantwortung daf ü r auf sich nehmen. Callista war nicht stark genug, um eine Antwort von ihr zu erzwingen. Aber Leonie, und Leonie allein besitzt den Schl ü ssel zu ihren Schwierigkeiten.
Andrew blickte in die schneedurchschossene Dunkelheit vor dem Fenster hinaus. Das ist keine Hilfe. Wie weit ist Arilinn von hier entfernt?
Ich weiß nicht, wie du die Entfernung berechnen w ü rdest. Nach unseren Begriffen ist es ein Zehntagesritt , antwortete Damon. Aber ich hatte nicht daran gedacht, sie dort aufzusuchen. Ich werde es machen wie Callista und sie in der ü berwelt finden. Seine verkniffenen Lippen verzogen sich zu einem freudlosen L ä cheln. Da Dom Esteban invalide und Domenic noch nicht erwachsen ist, bin ich ihr n ä chster Verwandter. Ich habe das Recht und die Pflicht, Leonie zur Verantwortung zu ziehen.
Aber wer konnte eine Hastur zur Verantwortung ziehen, die noch dazu die Lady von Arilinn war!
Mir ist ganz danach zu Mute, mit dir zu kommen und selbst Krach zu schlagen , sagte Andrew.
Du w ü rdest nicht wissen, was du zu ihr sagen sollst. Ich verspreche dir, Andrew, wenn es eine Antwort zu finden gibt, werde ich sie finden.
Und wenn es keine gibt?
Damon wandte sich ab. Daran wollte er nicht einmal denken. Callista schlief unruhig, warf sich hin und her und st ö hnte im Schlaf. Ellemir saß in einem Sessel mit einer Handarbeit und runzelte die Stirn ü ber den Stichen. Ihr Gesicht war hell im Oval der Lampe. Damon stellte den Kontakt mit ihr her und sp ü rte ihre schnelle gedankliche Erwiderung, voller Ermutigung und Liebe. Ich brauche sie bei mir, und ich muss allein gehen.
Im anderen Zimmer, Andrew, hier w ü rden wir sie st ö ren. Halte f ü r mich Wache , setzte er hinzu, als er sich halb liegend in einem großen Sessel niederließ, Andrew neben sich. Halte Wache . Er konzentrierte sich auf die Matrix, f ü hlte den kurzen, scharfen Schock beim Verlassen seines K ö rpers, verweilte noch kurz in dem Zimmer und f ü hlte dabei Andrews Kraft . Dann stand er auf der grauen und formlosen Ebene. ü berrascht stellte er fest, dass sich hinter ihm in der ü berwelt eine Landmarke befand, ein undeutliches, noch schattenhaftes Gebilde. Nat ü rlich, er und Dezi und Andrew hatten es zu ihrem Schutz gebaut, als sie die M ä nner mit den Erfrierungen behandelten. Es war ein Zufluchtsort, ein Refugium. Ein Ort, der mir geh ö rt. Ich habe jetzt keinen anderen. Entschlossen schob er diesen Gedanken beiseite und suchte nach dem schimmernden Balkenlicht von Arilinn. Dann war er dort, buchst ä blich mit Gedankenschnelle. Er war dort, und die verschleierte Leonie stand vor ihm.
Sie war so sch ö n gewesen . Von neuem durchzuckte ihn die alte Liebe, die alte Sehnsucht, aber er wappnete sich mit dem Gedanken an Ellemir. Doch warum verschleierte Leonie sich vor ihm?
Ich dachte mir, als Callista kam, dass du nicht weit hinter ihr sein w ü rdest, Damon. Nat ü rlich weiß ich im Allgemeinen, was du w ü nschst. Aber wie kann ich dir helfen?
Das weißt du ebenso gut wie ich. Ich brauche nicht f ü r mich Hilfe, sondern f ü r Callista.
Leonie erkl ä rte: Sie hat versagt. Ich war bereit, sie freizugeben – sie hat ihre Chance gehabt –, aber jetzt erkennt sie, dass ihr einziger Platz
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