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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ben, verblassten Str ö me. Aber Damon wusste, dass Andrew es nicht v ö llig verstand.
Ich h ä tte ihre Kan ä le sofort reinigen sollen , erkl ä rte Damon in hoffnungslosem Zorn. Wie konnte er es Andrew begreiflich machen? Er suchte m ü hsam nach Worten.
Sie braucht eine Art . eine Art Entladung der angesammelten Energie. Aber die Kan ä le sind blockiert, und die Energie staut sich in ihrem ganzen ü brigen System. Allm ä hlich greift sie alle lebenswichtigen Funktionen an: ihr Herz, ihren Blutkreislauf, ihre Atmung. Und bevor ich es wagen kann .
Ellemir rang entsetzt nach Atem. Callistas K ö rper verkrampfte sich, wurde steif und kr ü mmte sich unter einem unheimlichen Aufschrei r ü ckw ä rts. Mehrere Sekunden lang ersch ü tterte heftiges Zittern alle ihre Glieder. Dann brach sie zusammen und lag wie leblos da.
Gott! , ä chzte Andrew. Was war das?
Eine Konvulsion , stellte Damon kurz fest. Das habe ich bef ü rchtet. Es bedeutet, dass wir wirklich keine Zeit mehr haben. Er beugte sich nieder, um ihren Puls zu pr ü fen und auf ihren Atem zu lauschen.
Ich wusste, ich h ä tte ihre Kan ä le reinigen sollen!
Und warum hast du es nicht getan? , fragte Andrew.
Das habe ich dir gesagt: Ich habe keinen Kirian f ü r sie, und ohne ihn weiß ich nicht, ob sie den Schmerz aush ä lt.
Tu es jetzt, solange sie bewusstlos ist , forderte Andrew. Damon sch ü ttelte den Kopf.
Sie muss bei vollem Bewusstsein mitarbeiten, oder ich k ö nnte ihr ernsten Schaden zuf ü gen. Und . und sie will nicht, dass ich es tue , setzte er z ö gernd hinzu.
Warum nicht?
Endlich gestand Damon es widerwillig ein. Wenn ich ihre Kan ä le s ä ubere, bedeutet das, dass sie zu ihrem Normalzustand zur ü ckkehrt. Und das ist der Zustand einer Bewahrerin, deren Kan ä le v ö llig frei sind von normalen weiblichen Empfindungen – reserviert allein f ü r Psi-Kr ä fte. Sie wird wieder da sein, wo sie war, bevor sie den Turm verließ. Sich deiner ü berhaupt nicht mehr bewusst, nicht mehr im Stande, sexuell zu reagieren. Das heißt: Zur ü ck auf Feld eins. Andrew holte schwer Atem. Was ist die Alternative? Ich f ü rchte, es gibt jetzt keine Alternative mehr , stellte Damon n ü chtern fest. So kann sie nicht mehr lange leben. Er ber ü hrte kurz die kalte Hand. Dann ging er in seine eigenen R ä ume, wo er einen Vorrat an Kr ä utermedizinen und Heilmitteln aufbewahrte. Eine Weile ü berlegte er. Schließlich entschied er sich f ü r eine kleine Phiole. Er kehrte zur ü ck, ö ffnete den Verschluss, hob Callistas Kopf an und goss ihr den Inhalt zwischen die schlaffen Lippen.
Was ist das? Was gibst du ihr ein, verdammt noch mal? Es wird eine zweite Konvulsion verhindern , sagte Damon, zumindest f ü r diese Nacht. Und morgen . Aber er brachte es nicht ü ber sich, den Satz zu beenden. Selbst als er diese Arbeit im Turm regelm ä ßig getan hatte, war sie ihm unangenehm gewesen. Ihm grauste vor den Schmerzen, die er hervorrufen w ü rde, und auch vor der Notwendigkeit, Callista klarzumachen, dass sie den kleinen Fortschritt auf dem Weg zur reifen Frau opfern musste. Sie w ü rde wieder werden, was Leonie aus ihr gemacht hatte, ein k ö rperlich unreifes M ä dchen, ein Neutrum. Damon entfernte sich von Callistas Bett. Er sp ü lte die Phiole aus und stellte sie weg, und dabei versuchte er, sich zu beruhigen. Er ließ sich auf dem anderen Bett nieder und blickte verzweifelt zu Callista hin ü ber. Ellemir setzte sich neben ihn. Andrew kniete immer noch bei Callista, und Damon dachte, er sollte ihn wegschicken, weil sich Callista seiner Anwesenheit selbst im Schlaf bewusst war. Ihre Kan ä le reagierten auf ihn, auch wenn es ihr Geist nicht tat. Einen Augenblick lang sah er Andrew und Callista als eine Anzahl wirbelnder, sich ü berlappender magnetischer Felder, die sich suchten und fassten, als sich verflechtende Polarit ä ten. Aber statt sich gegenseitig zu st ä rken und zu festigen, stauten sich die Energien in Callistas K ö rper. Da sie nicht frei fließen konnten, nahmen sie ihr alle Kraft. Und was tat das Andrew an? Ihm nahm es ebenfalls die Kraft. Gewaltsam riss sich Damon von dieser Vision los und zwang sich, Callista nur als schwer kranke Frau zu sehen, die nach einer Konvulsion zusammengebrochen war, und Andrew als einen besorgten Mann, der sich in Angst und Verzweiflung ü ber sie beugte.
Aus diesem Grund hatte Leonie ihn aus dem Turm fortgeschickt. Er sei zu empfindsam, hatte sie gesagt, die Arbeit werde ihn zerst ö ren.

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