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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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als eine Stunde, bis er alles festgezurrt hatte und mit dem Ergebnis zufrieden war.
    Â»Sagen Sie mir bitte nicht, dass Sie sie wirklich benutzen wollen«, sagte der kleine Flint.
    Nestor nahm einen der bespannten Rahmen, schob seinen rechten Arm durch die Schlaufen, die auf einer Seite herunterhingen, und versuchte, ihn zu bewegen. »So kann es nicht funktionieren …«, brummelte er kopfschüttelnd.
    Flint wischte sich mit einer Hand den Angstschweiß von der Stirn. »Ach, Gott sei Dank.«
    Nestor legte den Flügel wieder auf den Boden. »Da fehlt noch was …«
    Â»Einen Augenblick lang habe ich gedacht, Sie wollen sich von dem Vulkan stürzen«, sagte der Junge erleichtert. »So wie diese Verrückten, die mit Gleitschirmen von Berggipfeln runterhüpfen.«
    Â»Red doch keinen Unsinn. Natürlich habe ich nicht vor, in Richtung Meer abzuspringen.«
    Der kleine Flint riss vor Schreck die Augen auf. »Sondern?«
    Mit zunehmendem Grauen betrachtete er den schwarzen Schlund in der Mitte des Vulkankraters, von dem ununterbrochen warme Winde aufstiegen. »Soll das heißen, dass Sie da hineinspringen wollen?
In den Vulkan rein?
«
    Â»Genau.«
    Â»Oh je! Sie sind ja völlig irre!«
    Nestor sah ihn durchdringend an. »Du hast es anscheinend immer noch nicht verstanden! Spencer hat die Insel auf diese Weise verlassen. Und es kommt mir so vor, als hätte er es mich wissen lassen wollen. Als hätte er absichtlich eine Spur hinterlassen. Um mich herauszufordern, es ebenfalls zu tun.«
    Â»Ja, klar, Sie sind vollkommen durchgedreht.«
    Nestor zuckte mit den Schultern. »Es wäre sinnlos, dir zu erklären, was da unten ist. Du würdest es mir sowieso nicht glauben.«
    Â»Da haben Sie recht«, stimmte der kleine Flint zu. »Genau wie ich nicht glauben kann, dass ein Mann in Ihrem Alter mit zwei Flügeln aus Stroh in einen Vulkan springt, weil er Lust bekommen hat, in glühender Lava zu baden.«
    Doch Nestor hatte andere Pläne. Er wusste, dass er dort unten keine Lava vorfinden würde. Denn unter der geheimnisvollen Insel war dasselbe wie unter allen anderen erträumten Orten: ein Felsspalt, der sie von der Wirklichkeit trennte und den sich Nestor immer unendlich tief vorgestellt hatte. Inzwischen aber wusste er, dass diese Tiefe endlich war. Die Schlucht führte in eine unterirdische Welt, die Jason und die anderen und vor ihnen Penelope erkundet hatten. Diese Welt hatte sogar einen Namen: Es war das Labyrinth der Schatten.
    Die Verbindung zwischen allen erträumten Orten.
    Der Weg, den Spencer gewählt hatte, um dieser verlorenen Insel zu entkommen.
    Â»Es wird das Gleiche passieren wie bei diesen beiden Typen, die sich Flügel aus Wachs gebastelt haben. Und als sie ganz weit oben in der Luft waren, ist das Wachs in der Sonne geschmolzen«, jammerte der kleine Flint vor sich hin. »Und genauso wird es Ihnen gehen!«
    Nestor erstarrte mitten in der Bewegung. »Flügel aus Wachs! Aber ja, natürlich!«, rief er aus. »Damit hat er den Stoff abgedichtet und verstärkt. Wachs und Vogelfedern. So wie Dädalus und Ikarus! Warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen?«
    Niedergeschlagen ließ sich der kleine Flint auf die Knie fallen. »Ach, warum kann ich nie einfach nur den Mund halten?« Er sah Nestor nach, der sich bereits auf den Weg zum Strand gemacht hatte, und stöhnte laut auf. »Wenn der glaubt, ich helfe ihm dabei, sich umzubringen, dann liegt er völlig daneben!«
    Inzwischen war Nestor schon ein Stück weit den Hang hinuntergelaufen.
    Â»Nie im Leben!«, schrie der kleine Flint ihm hinterher.
    Dann ließ er seinen Blick über den endlosen grauen Ozean wandern, der die Insel auf allen Seiten umgab.
    Die Gefängnisinsel.
    Ein Felsbrocken mitten im Meer, der schon seit wer weiß wie vielen Jahren von den Landkarten verschwunden war.
    Ein Felsbrocken, den man nicht verlassen konnte, weil die Tür des einzigen Ausgangs für immer zugeschlagen war.
    Â»Vielleicht könnten wir versuchen, die Tür aufzubrechen«, sagte der Junge zu sich selbst. Doch er glaubte nicht wirklich daran, dass es möglich sein würde.
    Inzwischen war der alte Mann im dichten Wald verschwunden.
    Â»He! Warten Sie auf mich!«, rief der kleine Flint und sprang auf. Er rannte den Pfad hinunter, so schnell er konnte. »Sie können mich hier doch nicht allein

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