Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5
die uns überhaupt nicht weiterhelfen!«
Er warf den Hammer auf einen Berg von Gegenständen, der daraufhin krachend einstürzte.
»Wir sind einfache Leute. Einfach und praktisch veranlagt. Wir wollen Mechanismen, die funktionieren! Pünktliche Uhren! Wir sind nicht daran interessiert, über die Zeit zu philosophieren.«
»Ãh ⦠ja«, murmelte Rick, ohne sehr überzeugt zu klingen.
»Ja, und?«, fragte stattdessen Tommaso, der allmählich ungeduldig wurde.
»Und deshalb müssen wir jetzt mal langsam in die Gänge kommen. Habe ich euch schon von dem Schiff erzählt?«
Die beiden Jungen nickten. »Du hast da so etwas angedeutet â¦Â«
»Ausgezeichnet. Ich habe sofort Leonard benachrichtigt und â¦Â«
»Du hast Leonard benachrichtigt?«, fragte Rick verblüfft.
»Klar. Aber jetzt haben wir genug geredet. Los, kommt!«
»Wohin?«
»Sie glauben, mich umgebracht zu haben. Inzwischen haben sie sicher deinen Rucksack untersucht und gemerkt, dass er nicht an diesen Ort gehört. Dadurch haben sich ihre Vermutungen bestätigt und sie sind mir nun dicht auf den Fersen. Aber ich bin schlauer als sie! Wesentlich schlauer. Und ich habe etwas für sie vorbereitet ⦠Nämlich das hier!« Peter zog unter der Werkbank einen Schuhkarton hervor. Einen Schuhkarton, aus dem ein deutlich hörbares Ticken drang.
»Sie suchen die Tür, richtig? Und wir werden sie diese Tür finden lassen. Sie werden sie finden ⦠und eine schöne Ãberraschung gleich noch mit dazu!«
Kapitel 18
Ein Geisterschiff
»Donnerwetter!«, murmelte Julia Covenant, nachdem sie die Hand von Moreaus Notizbuchseiten genommen hatte. »Das ist ja ein dicker Hund!«
Rasch lief sie durch die Zimmer der Villa Argo, um ihren Bruder zu suchen.
Sie fand ihn im Erdgeschoss, in dem ehemaligen gelben Salon. Er war gerade dabei, ein kleines Sofa herumzuschieben. Ebenso wie in den anderen Räumen des Hauses herrschte hier ein furchtbares Chaos. Der Teppich war zusammengerollt und lehnte in einer Ecke, zwei riesige Gemälde lagen auf dem Boden, der Tisch, der breite Sessel und die indianische Maske standen in der Mitte des Zimmers herum.
»Hast du mal eine Minute Zeit?«, fragte sie ihn.
Jason schnaubte, richtete sich auf, rieb sich den schmerzenden Rücken und wies mit dem Kinn zum Esszimmer hinüber, wo jemand so energisch Schubladen auf- und zuschob, dass Geschirr und Besteck darin nur so klirrten. »Das musst du die Chefin fragen. Da drüben â¦Â«
Julia trat näher an ihren Bruder heran. »Ich habe gerade mit Anita gesprochen«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
Jasons Miene hellte sich auf und seine Wangen bekamen eine zarte Röte. »Und wie geht es ihr?« Er versuchte, es beiläufig klingen zu lassen, aber das gelang ihm nicht ganz.
»Es gibt neue Entwicklungen!«
Julia erzählte Jason von Pirès, von dem Keller unter dem Haus in der Frognal Lane und davon, dass Anita einen von Morice Moreau illustrierten Abenteuerroman gefunden hatte.
»Wie lautet der Titel?«
»Es ist der elfte Band der Reihe
Die Abenteuer des Kapitän Spencer
, die eine Frau namens Circe De Briggs geschrieben hat.«
Jason schüttelte den Kopf. »Noch nie davon gehört.« Und dabei hatte Jason schon Unmengen von Abenteuerromanen gelesen. »Hast du schon in der Bibliothek nachgeschaut?«, fragte er seine Schwester.
»Nein, noch nicht. Ich wollte nur wissen, was du davon hältst.«
»Na ja, ich finde es eigenartig, aber ich habe keine Ahnung, wie uns das helfen soll, Nestor zu finden.«
»JAAASON!«, rief ihre Mutter vom Esszimmer herüber. »BIST DU MIT DEM SOFA FERTIG? HIER WARTET DAS GESCHIRR AUF DICH!«
»Die Pause ist vorbei«, meinte der Junge bedauernd. »Ich muss wieder an meine Zwangsarbeit.«
»Halte durch!«, sagte Julia grinsend. »Heute übernehme ich das Herumlaufe⦠hatschi!«
Die Treppe hinunter, dann nach links und an dem groÃen Spiegel mit Goldrahmen vorbei, und Julia hatte die Bibliothek der Villa Argo erreicht. Sie sah zu dem reich verzweigten, auf die Decke aufgemalten Stammbaum der Moores hinauf, konzentrierte sich aber gleich darauf auf die Regale und kleinen Schilder, die angaben, welche Art von Büchern darin standen.
Nachdem sie die Abteilung »Erzählungen, Romane« gefunden hatte, suchte sie nach Büchern, in denen es um
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