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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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einen Moment stockte Tertia unter den bohrenden Blicken von Schmee und Kaldwell, ihren Mit-Triumviren und erbittertsten Gegnern, dann trat sie schließlich vor und nahm unter dem stetig lauter werdenden Jubel der Massen die Position vor ihrem Thron ein, bereit die Krone zu empfangen.
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    Tosender Jubel brandete durch die riesige Arena, die von der warmen Mittagssonne in einen Glutofen verwandelt wurde. Mit einem Ruck zog Secan seine Blutkrallen aus dem toten Körper des valkallischen Barbaren. Der Tote war bereits der dritte Mann, den er während der Gladiatorenkämpfe besiegt hatte. Er war stark gewesen, und geschickt mit seinen Äxten. Secan hatte ihn während seines letzten Kampfes beobachtet, war seinen Bewegungen gefolgt und hatte ihn genau analysiert, während dieser seinen Gegner, einen Schwertmeister aus Begos besiegte. Der Barbar war durch seinen aufsehenerregenden Körperbau und seine Brutalität im Kampf zum Liebling der Massen geworden, doch der Beifall hatte ihm nichts im Kampf gegen ihn genützt. Secan hatte ihn leicht ausmanövrieren können,sein Sieg war nur eine Frage der Zeit gewesen. „ Wieder kein würdiger Gegner, keine Ehre in diesem Sieg. “
    Der lauter werdende Beifall der Massen zeigte ihm, dass auch er inzwischen zu den Favoriten zählte. Der Jubel bedeutete ihm nichts, genau so wenig wie der Tod seiner Gegner. Er war nur aus einem einzigen Grund in der Arena, um sich seinen Verbündeten zu zeigen. Er hatte sie alle benachrichtigt und er war sicher, dass sie alle unter den Zuschauern waren. Er würde ihnen das Zeichen geben, dass sie brauchten.
    Wieder hallte Applaus durch das steinerne Bauwerk, als ein kleiner Mann aus Alterra geschickt mit zwei Dolchen die Kehle seines Widersachers durchschnitt. Damit waren es nur noch vier Gladiatoren, die übrig blieben und er war einer von ihnen. Zweiunddreißig Männer und Frauen waren in der größten Arena Phrygias angetreten, zum Kampf auf Leben und Tod, und zur Ehrung der neuen Triumvirin Tertia Gilnos. Ein Blick zur großen Loge des Triumvirats zeigte ihm die in blau gekleidete frisch gekrönte Frau, deren Blick fest auf ihm lag. Sie wusste bereits, wer er war, daran hatte er keinen Zweifel. Schon bald würde es auch der Rest der Welt wissen.
    Die Ankündigung der letzten beiden Paarungen vor dem Finale sorgte für erneuten Beifall von den Zuschauerrängen. Kämpfe auf Leben und Tod hatten schon länger nicht mehr in Keldur stattgefunden, doch der Jubel der Massen zeigte, dass sich die neue Triumvirin viel Sympathie mit den Spielen erkauft hatte. Der Sieger des Wettbewerbes und damit der einzige Überlebende würde mit Gold überschüttet, doch das war es nicht, weswegen Secan nach Keldur gekommen war.
    Wenn die Weissagung recht hatte, dann würde er hier nicht sterben. Er würde die Sikau treffen und mitihnen wieder vereint das schwarze Buch finden, um dann einem neuen Kaiser zu dienen. Die Zeit des Erwachens war gekommen, daran hatte er keinen Zweifel. „ Wenn das gekrönte Haupt fällt in der Stadt der Legenden, wirst du dich im größten Kampf zu erkennen geben deinen Freunden, unter den Augen des neuen Führers. Die Weissagung ist eindeutig. Die Sikau sind hier, irgendwo in der Menge, und sie werden mich erkennen. “
    Der Aufruf zum Kampf beendete Secans Überlegungen. Sein nächster Gegner war ein Berufs-Gladiator, dem viele Jahre Erfahrung in Zweikämpfen anzusehen war. Untersetzt und muskulös bewegte er sich vorsichtig in einem Kreis um ihn und schwang dabei ein Netz in der linken Hand, während seine Rechte einen kurzen Speer bereit zum Stoß hielt. Der Mann war gefährlich, daran gab es keinen Zweifel, ebenso wie Secan hatte er bereits drei Gegner besiegt, und doch war der Ausgang des Kampfes bereits klar. Ohne Zeit zu verschwenden, ging Secan in den Angriff über. Seinen von frühester Kindheit an gelernten Kampfformen folgend setzte er seine Kampfkrallen, die er mit seinen Fäusten fest umschlossen hielt, in schnellen Stößen ein.
    Sein Gegner verhielt sich zuerst abwartend defensiv und wartete auf den richtigen Moment, sein Netz einzusetzen. Hätte er ihn erst einmal in seinem Netz gefangen, wäre der Kampf entschieden. Doch Secan ließ es nicht dazu kommen. Mit schneller aufeinander folgenden Angriffen drängte er den Gladiator immer weiter zurück und täuschte dann einen kurzen Moment lang vor, außer Balance zu sein. Sein Gegner nutze die vermeintliche Chance und warf sein Netz, doch der Angriff war zu langsam.

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