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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Begleitern, während er selbst von beiden weitestgehend ignoriert wurde.
    „Wohin wollt ihr gehen, jetzt, da ihr frei seid?“ Die Frage des grauen Kriegers durchschnitt die aufgekommene Stille wie eine scharfe Klinge und riss Poca unsanft aus seinen Gedanken. Kira zögerte mit einer Antwort, und so nahm Poca die Gelegenheit wahr, sein Anliegen vorzubringen. „Seht, ich habe hier eine Schatzkarte. Ich war auf dem Weg zu der Insel, die hier verzeichnet ist, als der Kapitän der Melissa mich verriet und überwältigen ließ.“ Vorsichtig nahm er die Lederrolle aus seinem Gürtel, öffnete sie und breitete die Karte vor ihnen aus. Ein schneller Blick zeigte Poca, dass Kiras Aufmerksamkeit ganz auf dem Krieger lag, derwohl eher aus Höflichkeit und mit unterdrücktem Grinsen einen Blick auf die Karte warf.
    „Was ist der Schatz?“ Kiras Frage kam unerwartet, umso dankbarer nahm Poca den Faden wieder auf. „Nun, das ist das Interessante daran. Ich habe viele der alten Schriften studiert und konnte so die Echtheit der Karte erkennen. Aber wenn ich die Schrift richtig übersetzt habe, ist der Schatz ein Buch. Merkwürdig aber nicht desto trotz aufregend.“ Überrascht sah nun auch der Krieger auf. Sein zuerst nur locker über die Karte schweifender Blick schien sie nun immer intensiver zu mustern. „Ein Buch? Was für ein Buch?“
    Nachdem nun Perkles seine Aufmerksamkeit auf die Karte gerichtet hatte, beugte sich auch Kira vor und musterte das mit alten Zeichen bedeckte Pergament, das die Umrisse einer Insel zeigte. „Hier bin ich mir bei der Übersetzung nicht sicher. Das Buch der Nacht, oder das dunkle Buch vielleicht.“ Die weit aufgerissenen Augen des grauen Kriegers ließen Poca augenblicklich innehalten. Einige Worte in einer Sprache murmelnd, die Poca nicht verstand, drehte Perkles das Pergament und begann, mit seinen Fingern über die Schriftzeichen zu fahren. Als ob er die alte Schrift ohne Übersetzungshilfen lesen könnte, wanderten seine Augen über das Pergament. „Das schwarze Buch. Unglaublich. Das Orakel hatte recht, ihr seid ein Geschenk des Meeres.“ Verdutzt sah Poca erst Perkles und dann das Pergament an. Der Krieger hatte recht, seine Übersetzung der alten Schrift passte genau. Aber woher konnte er die Schrift lesen? Nun wurde auch Kira hellhörig. „Das schwarze Buch? Es existiert wirklich? Und die Karte zeigt, wo es sich befindet?“ Jetzt waren es Poca und Perkles, die innehielten und die kleine Frau ansahen. „ Was beim Horn des großen Behemoth ist das schwarze Buch? Und warum weiß hier jeder etwas über meinen Schatz außer mir? “
    Es spielte keine Rolle, warum. Wichtig war nur, dass ihn das Schicksal zusammen mit zwei Personen an den Strand von Keldur gespült hatte, die beide etwas über die beste Schatzkarte wussten, die er je in den Händen gehalten hatte. Das konnte kein Zufall sein und er würde diese Chance ergreifen. „Seht hier, die Linien hier am Rand sind Sternzeichen. Ich habe sie von Gelehrten in Magystra prüfen lassen und sie deuten auf ein Sternbild, wie man es hier in Keldur, in der Nähe Phrygias am Nachthimmel sehen kann. Die Form zeigt, dass es eine Insel ist. Also vermutlich eine der kleinen Inseln vor der Küste.“ Eine plötzliche Handbewegung von Perkles unterbrach seinen Redeschwall, überrascht hielt Poca inne. „Nein, das ist keine Insel. Es ist ein Tempel.“ Zögernd sah Poca noch einmal auf das Pergament. „ Ein Tempel? Das wäre möglich, aber wie kommt er darauf? “ Die Linien zeigten einen rundlichen Bereich, in dem einige Gebäude und so etwas wie ein dunkles Loch verzeichnet waren. „Ich nahm an, es ist eine Insel. Wenn man den Sternzeichen folgt, muss es östlich von Phrygia liegen.“ Mit einem Schmunzeln lehnte sich Perkles zurück. „Wer es auch immer war, der für Euch die Sternzeichen gedeutet hat, irrt sich in diesem Punkt. Meister Poca, ich bin kein Dieb, aber ich brauche diese Karte. Verkauft sie mir, ich gebe Euch Gold oder sonst etwas, was Ihr braucht.“
    Langsam lehnte sich Poca zurück und betrachtete seinen Gegenüber. „Ich kann Euch die Karte nicht verkaufen. Es ist die erste echte Schatzkarte, die ich je gefunden habe und vielleicht auch meine letzte. Wenn Ihr wirklich dieses Buch wollt, lasst uns zusammen suchen. Ich habe kein Interesse an einem Buch, ich will nur dabei sein, wenn es gefunden wird.“ Poca spürte, dass die Aufregung von ihm Besitz ergriffen hatte, die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus, während

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