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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Bund der Freundschaft zwischen uns durch Euren Besuch noch enger geknüpft werden.“
    Das Auftreten der jungen Frau auf ihrem Thron beeindruckte ihn zunehmend. Trotz der akuten Gefahr, in der sie sich befand und trotz ihrer Jugend besaß sie Augen, die furchtlos und intelligent wirkten. Nichts würde die Frau auf diesem Thron einschüchtern können. „ Oder hat sie ihre Schwester selbst ermorden lassen und ist deswegen frei von Furcht? “ Der Gedanke kam Lingard nicht ohne Grund. In vielen adligen Familien ging die höchste Gefahr von jüngeren Geschwistern aus, die in der Erbfolge aufrücken wollten, doch in diesem Fall glaubte er nicht daran. Ihr ganzes Auftreten, der Blick den sie ihm zuwarf, all das entsprach nicht dem Auftreten eines ehrgeizigen Mörders. Plötzlich kam ihm ein beängstigender Gedanke. Falls der Mörder ihrer Schwester auch sie umbringen wollte, war nun eigentlich ein guter Zeitpunkt. Lingard und seine Begleiter wären gute Sündenböcke, falls ihr während der Audienz etwas zustoßen würde.
    „Attentäter!“ Secans Schrei durchschlug die Stille wie ein Gongschlag. Bevor Lingard überhaupt reagieren konnte, sprang der weißhaarige Krieger an ihm vorbei auf die Triumvirin zu und wehrte dabei noch in der Luft zwei metallische Wurfgeschosse mit seinen Krallen ab, die von der Decke der Halle auf sie zugeflogen kamen. Weitere Metallsterne flogen in einem Hagel zeitgleich auf ihre Leibwächter, während sich in schwarz gekleideteMörder von oben an herunter geworfenen Seilen auf die Armbrustschützen stürzten.
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    Sichtlich beeindruckt schritt Camille durch die Katakomben. „ Unglaublich. Wie eine unterirdische Stadt. “ Es war das erste Mal, dass sie sich persönlich hinab begeben hatte in den Ort der Ausgrabungen, und obwohl sie eine Beschreibung der bisher freigelegten Höhlen und Gänge auf Pergament gesehen hatte, raubte ihr der Anblick den Atem. Sie hatte kein wirkliches Interesse an den Ausgrabungen gehabt, die ihr von ihrem Cousin Kaldwell aufgetragen wurden, und bei unterirdischen Gängen eher an in Stein gehauene Höhlen gedacht. Tatsächlich aber waren es beinahe kunstvoll gearbeitete Passagen durch den Fels, die wie Gänge in einem Palast wirkten, gesäumt von Säulen, die mit mannsgroßen steinernen Figuren verziert waren. Anders als in heutigen Palästen stellten die Figuren jedoch keine mythischen Wesen dar, sondern allesamt menschliche Krieger, die in unterschiedlichsten Posen große Äxte in ihren Händen hielten. „ Als ob sie die Katakomben bewachen würden. Was für eine wundervolle Arbeit. “
    Während sie weiter die steinernen Wachen bewunderte, folgten ihr Makus und sechs seiner Männer still auf dem Weg zum aktuellen Ausgrabungsort, wo die geköpften Leichen gefunden worden waren. Sie alle trugen ihre Rüstungen und waren mit Schwert und Schild bewaffnet, Makus selbst hielt eine kleine Offiziersarmbrust im Anschlag. Es war eine jener Armbrüste, die ein kleines Magazin hatte und sich durch eine einfache Repetiermechanik schnell nachladen ließ. Er wirkte nervös und schien mit seinen wachsamen Augenin alle Richtungen gleichzeitig zu blicken. Camille hatte ihm erklärt, warum sie Saboteure in den Gängen vermutete und das es hier unten sicher keine Dämonen gab, doch sie konnte die Angst in seinen Augen sehen. Er gehorchte ihr, aber wenn es nach ihm gegangen wäre, würden sie jetzt nicht durch die von einer endlosen Reihe von Fackeln erleuchteten Gänge gehen.
    Sie selbst trug ebenfalls ihre kunstvoll verarbeitete Lederrüstung samt Helm mit Federbusch, der sie klar als Anführerin auswies. Damit war sie zwar ein leichtes Ziel für einen Pfeil aus dem Hinterhalt, aber sie glaubte nicht an einen derartigen Angriff. Es war das Ziel der Saboteure, Angst zu verbreiten und es so aussehen zu lassen, als ob dunkle Mächte in den Gängen am Werk waren, ein versteckter Pfeil wäre da kaum ein geeignetes Mittel.
    Nach einem längeren stillen Fußmarsch erreichten sie schließlich den letzten Punkt, an dem die Ausgrabungen zum Stocken gekommen waren. Mehrere Gänge, ähnlich dem, in dem sie jetzt gingen, mündeten in einer großen Halle, die zum Teil eingestürzt war. Mächtige Säulen hatten einst ihr Dach getragen, doch das musste schon Ewigkeiten her sein. Nun wurde die Decke von eingezogenen Holzbalken gestützt und der Schutt war bereits an mehren Stellen aus der Halle herausgebracht worden. „ Irgendwo hier ist bestimmt ein versteckter Durchgang, und auch das Versteck

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