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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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das Buch beschaffte. „Ich beanspruche es!“ Die Worte verließen ihren Mund und noch in demselben Moment erschütterte eine Schockwelle den Raum, die sowohl sie als auch Poca und Perkles von den Füßen hob und zu Boden warf.
    Als Kira Sekunden später noch immer benommen und am Boden liegend ihren Kopf hob, sah sie, dass die Erscheinung einem bunten Wirbel in der Luft gewichen war, der in den vier Farben der Magie rot, blau, grün und schwarz leuchtete. In der Mitte des Wirbels jedoch konnte man nun ein Buch sehen, groß und in schwarzem dickem Leder eingebunden.
    „Das schwarze Buch!“ Auch Perkles war inzwischen wieder zu sich gekommen und stand langsam vom Boden auf, während Kiras Muskeln noch von der Schockwelle gelähmt waren. „ Nein, ich muss schneller sein. Das Buch ist mir! “ Mit aller Kraft, die sie mobilisieren konnte, schaffte sie es schließlich, sich auf ihre Knie aufzurichten, aber es war zu spät, sie konnte den Krieger nicht mehr einholen. Mit einer kraftvollen Armbewegung griff Perkles in den farbigen Wirbel nach dem Buch und ließ augenblicklich einen Mark erschütternden Schrei aus seinen Lungen, als er mit einem hellen Blitz durch die Halle gegen eine der Säulen geschleudert wurde.
    Dann hörte Kira die Stimme des Buches in ihrem Kopf. „ Ich bin dein. Komm! “ Wie in Trance stand sie auf und ging langsam auf das Buch zu, während die Welt um sie herum verschwamm. Nach nur wenigen Schritten konnte sie die Warnrufe Perkles und Pocas schon nicht mehr hören, sie sah nur noch das Buch. Es war größer wie alle anderen Bücher, die sie je gesehenhatte, beinahe so groß wie ein Wagenrad und sicher mehrere tausend Seiten dick. Der schwarze Ledereinband war dick und wirkte wie ein undurchdringlicher Panzer, der sich schützend um das Buch gelegt hatte. Scheinbar ohne dass sie ihrem Körper den Befehl gegeben hatte, griff ihr linker Arm nach dem Buch und fasste es am Einband. Umgehend konnte sie spüren, dass es kein einfacher Gegenstand war, den sie berührte. Es hatte ein Bewusstsein. „ Es ist schon lange her, Zeit zu erwachen. “
    Wie betäubt starrte Kira auf das kleine schwarze Buch in ihrer Hand, das eben noch so riesig erschienen war. Der farbige Wirbel war verschwunden und Stille hatte sich über die unterirdische Halle gelegt. Auch die fremde Stimme in ihrem Kopf war verstummt und doch konnte sie spüren, dass die Präsenz des Buches noch immer da war.
    Langsam traten Poca und Perkles neben sie und sahen sie mit großen Augen an. „Ihr dürft es nicht anfassen, es würde Euch töten.“ Für einen Moment schien Perkles zu überlegen, doch dann stimmte er ihr mit einem Nicken zu. „Das Buch hat dich erwählt. Also werde ich in deiner Nähe bleiben, bis wir diesen Herm Pendrak treffen, von dem du gesprochen hast.“ Fluchend biss sich Kira auf die Lippe. Es war ein Fehler gewesen, Herms Namen Preis zu geben, aber jetzt war es zu spät. Sie hatte das Buch, das war für den Moment alles, was zählte.
    „Herm Pendrak? Sagtest du Herm Pendrak?“ Überrascht sah sie zu Poca, der sie offensichtlich noch verwirrter ansah. Suchte er ihn womöglich auch? Es spielte keine Rolle mehr, sie hatte seinen Namen bereits verraten. „Ja, Herm ist mein Gefährte. Und wer immer ihm Schaden will, der muss erst an mir vorbei.“ Kira sprach ihre letzten Worte bewusst in einem drohenden Unterton,doch zu ihrer Überraschung erhellten sich die Gesichtszüge Pocas. „Das heißt, es geht ihm gut. Das ist ja wunderbar. Ich habe mir große Sorgen gemacht, er hat einmal mein Leben gerettet, müsst ihr wissen.“ Erleichtert setzte Kira zum ersten Mal seit Wochen ein Lächeln auf. Wenigstens einmal spielte das Schicksal auf ihrer Seite.
    Einige Minuten später kletterte Kira zusammen mit Perkles und Poca aus den Katakomben der Ausgrabungsstätte. Sie hielt noch immer das Buch fest in der Hand, genau wie Perkles sein Schwert und Poca seine Karten. „ Wozu eigentlich? Wir haben den Schatz doch bereits? Und woher bei allen Drachen kennt mich dieses Buch? “ Während Kira noch über Pocas Schatzkarten und die Worte der Stimme in ihrem Kopf nachdachte, spürte sie unmittelbar, dass sie nicht allein waren.
    Reflexartig gab sie den anderen ein Handzeichen und rollte in einer schnellen Bewegung hinter eines der immer noch stehenden Zelte der trionischen Ausgrabungsgruppe. Perkles reagierte ebenfalls blitzschnell und tauchte nahezu gleichzeitig in eine der Gruben ab. Lediglich Poca reagierte überhaupt nicht und

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