Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
stand von einem auf den anderen Moment allein auf dem Platz, offensichtlich überfordert, immer noch seine Karten in der Hand.
„Kira? Beim Bart des großen Riesen, habe ich richtig gesehen?“ Kira erkannte die laut rufende Stimme sofort. Ohne zu zögern sprang sie aus ihrer Deckung und sah sich in dem leeren Zeltlager um, schnell fand sie die einzelne Figur, die hinter dem großen Hauptzelt hervor trat. „Tyr? Bei allen Monden, bin ich froh, dich zu sehen. Was tust du denn hier?“ Als Tyr schließlich laut lachend anfing, auf sie zu zugehen, brachen bei Kira schließlich alle Dämme und sie rannte ihm Freude strahlend entgegen, um in der Umarmung seiner riesigen Arme zulanden. Zeitgleich kamen noch weitere Klankrieger aus ihren Verstecken und stimmten in das Gelächter ein, innerhalb nur weniger Sekunden war Kira umringt von Dutzenden Männern. „Ich habe den ganzen Klan gebracht, um euch zu suchen. Herms Spur haben wir im Hafen von Phrygia verloren. Wir wollten euch vor Jorn und einer Kampfgruppe der Tomaren warnen, aber wir wissen nicht wo sie jetzt sind. Wer sind deine Begleiter?“
Für einen Moment hatte Kira ihre Umgebung vergessen, als sie sich von Tyrs starken Armen drücken ließ, es tat gut wieder in der Nähe eines Freundes zu sein. Doch jetzt kehrte sie mit ihren Gedanken wieder in die Gegenwart zurück. Das Auftauchen Tyrs und seiner Krieger veränderte das eigenartige Gleichgewicht zwischen ihr und Perkles. „ Was, wenn er sich jetzt entschließt, los zu schlagen? “ Kira hatte seine Fertigkeit mit dem magischen Schwert noch gut in Erinnerung, auf keinen Fall durfte es jetzt zur Eskalation kommen.
„Poca hier ist ein Schatzsucher und Freund von Herm. Meister Perkles hat an der Küste Keldurs mein Leben gerettet.“ Suchend fuhren ihre Augen über die Ausgrabungsstätte, Poca stand noch immer an derselben Stelle und wirkte mit jeder Sekunde verwirrter. Perkles wiederum war nirgends zu sehen, selbst nach minutenlanger Suche durch sie und Tyrs Männer blieb er unauffindbar.
„Gefällt mir nicht.“ Der düstere Ausdruck in den Augen des Klanführers spiegelte klar wieder, was er von dem Verschwinden des seltsamen Kriegers hielt und auch Kira fühlte sich nicht wirklich wohl dabei. Sie hatte das Buch und Perkles wollte es, sie würde vorsichtig sein müssen, sehr vorsichtig. Plötzlich erinnerte sie sich wieder an Tyrs Worte und fühlte sich wie von einemBlitzschlag getroffen. „Herm? Du hast Herm in Phrygia getroffen?“
<==>
„Kein Zweifel, Herr. Die gesamte Oase ist zerstört, sie ziehen in Richtung Phrygia.“ Haschekk hatte es befürchtet. Sie folgten der Spur der dunklen Garde nun schon seit Tagen und mit jedem Sonnenaufgang wurde das Ziel des Weges ihrer Zerstörung offensichtlicher. Mit einem Nicken bestätigte Haschekk den Bericht seines Hauptmanns, er musste bald eine Entscheidung treffen. Ein Blick auf seine Männer gab ihm Zuversicht und doch nagte auch Zweifel an ihm. „ Wir haben schon einmal verloren. Ich hoffe, mein Fürst behält recht. “ Bilder von der Schlacht gegen die dunkle Garde blitzten in ihm auf, er hatte an jenem Tag viele Waffenbrüder verloren.
Doch sein Fürst war nicht untätig gewesen, während Haschekk Herm Pendrak und seine Gefährten nach Phrygia geleitet hatte. Er war noch einmal in die alte Bibliothek gegangen und hatte etwas gefunden, etwas Außergewöhnliches. Haschekk hatte ein Verhältnis extremen Vertrauens zu seinem Fürsten und das war auch der Grund, warum Fa-Sal ihn eingeweiht hatte. Dreizehn Glockenschläge gegen die Verdammnis. Er musste unbedingt Herm Pendrak finden.
Ein Blick auf seine Männer ließ ihn in tapfere Gesichter blicken. Nicht weniger wie siebentausend Krieger auf Pferden und Kamelen standen in einer schier endlosen Reihe hinter ihm, jeder einzelne von ihnen bewaffnet und kampfbereit. An der Spitze des langen Heerwurms befanden sich seine Besten, die Reiterelite. Viele der Männer des Wüstenwindes waren bereits vor Wochenin der Schlacht mit der dunklen Garde gefallen, doch ihre überlebenden Waffenbrüder hatten blutige Rache geschworen. Sie würden noch einmal mit ihm gegen die Monster ziehen und jeder einzelne von ihnen würde für ihn sterben.
„ So wie ich für meinen Fürsten. “ Siebzehn Winter war es her, dass er Fa-Sal getroffen hatte. Der Fürst war zu jener Zeit inkognito gereist, um unter falscher Identität Zugang zur großen Bibliothek zu erhalten, er war in jungen Jahren bereits fasziniert gewesen von der
Weitere Kostenlose Bücher