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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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immer in derselben Wachposition, in der er verharrt hatte, als Herm langsam eingeschlafen war. Doch etwas stimmte nicht an dem Bild, das er vor sich sah, mit Entsetzen bemerkte er das Fehlen des Kopfes auf dem Rumpf des großen Kriegers, dessen Körper noch immer starr auf seinem Platz stand. Der Schrei einer der Mägde hallte in demselben Augenblick durch den Wald, als Herm die Gefahr in seinem Rücken spürte. Instinktiv wich er dem Angriff aus, rollte sich seitlich ab und stieß seinen Stab in Richtung des Angreifers, der an ihm vorbei gesprungen war. Das leise Grollen, das als Reaktion auf seinen Treffer erklang, verriet ihm augenblicklich, das die schemenhafte schwarze Gestalt vor ihm kein Mensch war. „Bei Jesah, ein Dunkelgeist“ Die ängstliche Stimme Jaxons verriet Herm, das seine anderen Begleiter nun auch wach waren, doch Jaxons Offenbarung trieb ihm kalten Schweiß auf die Stirn. „ Ein Dunkelgeist, ein Verfluchter, vermutlich der eines Wolfes. “ Herms Gedanken rasten, als er sich an seine Lehrstunden bei Martek über Dunkelgeister zu erinnern versuchte. Es waren normale Tiere, auf denen ein schrecklicher Fluch lag. In unregelmäßigen Abständen, aber immer nachts verwandelten sie sich in blutrünstige mordende Monster, in größere gefährlichere Abbilder ihrer eigentlichen Gestalt. Das Monster, das Hogan enthauptet und ihn angefallen hatte, war größer wie er und ging aufrecht wie ein Mensch, doch es war fellbedeckt und sprühte puren Hass aus seinen rotglühenden Augen, die sich nun auf Herm fokussierten.
    Vorsichtig begab sich Herm in eine Position zwischen dem Angreifer und dem Feuer, den Stab auf das Monster vor ihm gerichtet. Doch der Dunkelgeist griff nicht an, lauernd zog er langsam einen Kreis auf Herms linke Seite, als ob er ihn zu sich ziehen wollte. Herm erkannte die Falle erst, als es zu spät war, sein Warnschreierreichte Jaxon nicht mehr, der geradewegs mit gezogenem Schwert an Herm vorbei auf das Monster zu gerannt war. Ein zweiter Schatten kam blitzschnell aus dem Dickicht zu ihrer rechten Seite gesprungen und traf den Söldner im vollen Lauf. Wie in Zeitlupe sah Herm, wie sich das riesige Maul des wolfsartigen Dunkelgeistes in den Hals seines Begleiters bohrte und seine Kehle zerfetzte, noch bevor seine Leiche zu Boden sank.
    „ Narr, Wölfe jagen in Rudeln, das hätte ich wissen müssen. “ In nur einer Sekunde hatte sich das Blatt zum schlechteren für die Reisegruppe gewendet. Nur noch einer der bewaffneten Söldner stand kampfbereit bei der kleinen Gruppe am Lagerfeuer, Poca mit seinem langen Dolch und seine Gehilfen, die sich große Steine und Stöcke in die Hand genommen hatten, waren keine ernsthafte Gefahr für die mörderischen Monster. Und nun stand er allein in erster Reihe, allein gegen zwei tödliche Bestien, die einem Mann mit einem einzigen Biss den Kopf vom Rumpf trennen konnten. Blut lief den Bestien an ihren Kiefern hinab, während sie sich langsam in Herms Flanken bewegten. „ Sie kreisen mich ein! “ In voller Anspannung bewegte er sich nun rückwärts, um zu verhindern, dass sich eines der Monster in seinen Rücken bewegen konnte, sein Blut pumpte mit immer schnelleren Schlägen durch seinen Körper, Energie begann ihn zu durchfließen.
    „Es ist wieder da!“ Wie schon vor wenigen Tagen am Ufer des kleinen Baches spürte Herm Energien, die seinen Körper durchflossen, seine Wahrnehmung schärfte sich und ungeahnte Kraft durchflutete seine Muskeln.
    „ Drei! “ Der Gedanke schoss in seinen Kopf, doch es war nicht sein eigener. Wie die Nachricht von einem Fremden war das Wort in seinem Kopf erschienen undzeigte ihm das Bild eines Paares roter hasserfüllter Augen, das sich hinter ihm befinden musste. „ Mein kleiner Freund! “ Herm hatte die Echse, die auf seiner Schulter saß beinahe vergessen, so selbstverständlich war die Anwesenheit seines kleinen Begleiters für ihn geworden, doch der Blickwinkel des Bildes in seinem Kopf zeigte ihm deutlich, das er den dritten Angreifer durch die Augen des Chamäleons sah, das noch immer ruhig auf seiner Schulter saß.
    Der Angriff kam schnell und brutal, blitzartig war der dritte Dunkelgeist aus dem Wald hinter Herm hervorgesprungen und visierte mit seinen gewaltigen Kiefern seinen Nacken an. Mit einer Geschwindigkeit, die er selbst für unmöglich gehalten hätte, tauchte Herm unter der Bestie ab und stieß ihr den Stab mit Schwung in den Unterleib, deren schmerzerfülltes Jaulen die Wirksamkeit seines

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