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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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können. Herm hatte gehört, das sich zu jeder Zeit drei blaue Magier in dem Turm befanden, ein Tribut des blauen Ordens an den Stadtherren von Magystra. So würde selbst eine Armee, die von Magiern geführt wurde, nichts ausrichten könnengegen das Bollwerk der Meere, wie der Donnerfels auch genannt wurde.
    Langsam und noch immer beeindruckt von dem einzigartigen Anblick stieg er die lange Treppe zum Hafen hinab, die die Hauptstraße vom Marktplatz mit dem Hafenviertel verband. Sowohl die Schiffsformen wie auch die Farben der Segel unterschieden sich stark zwischen den einzelnen angelegten Schiffen. Am nördlichen Teil der Stege lag die Flotte Magystras, Herm zählte allein zwölf schwere Galeeren, die mit unzähligen Geschützen bewaffnet die Vorherrschaft der Stadt in den umliegenden Gewässern sicherten. Dazu noch dutzende kleinerer Schiffe, die mit jeweils zwei bis drei Schleudern bewaffnet und einer Einheit Stadtgardisten an Bord die ankommenden und wegfahrenden Schiffe aus dem Hafen geleiteten. Das größte und vielleicht beeindruckendste Schiff war eine große Handelsgaleone aus Keldur, dem Reich der Seefahrer südlich von Kaitain. Das Schiff war wenigstens zweimal so lang wie das nächst größte Schiff im Hafen und erinnerte Herm in seiner gebogenen Form an eine der süßen gelben Früchte aus Alterra, die er auf dem Markt gesehen hatte. Mit vier großen Masten besetzt würde es unzählige Segel entfalten können, die das große schwere Schiff über das Meer trugen. Er war noch nie in Keldur gewesen, doch hatte er in seiner Jugend viele Geschichten über die mutigen Seefahrer des Reiches gehört.
    Die Schiffe Keldurs hielten sich nicht in Küstennähe auf, wie die meisten anderen Segelboote oder Galeeren, sondern fuhren tief in die Gewässer der weiten See auf Entdeckungsreise, wo sie den Legenden nach unzählige Schätze auf den alten Inseln vergessener Reiche fanden – oder in den Fängen von Riesenkraken endeten. Herm schmunzelte in sich hinein, er hatte schon vor langer Zeit aufgehört, die Geschichten von Seefahrern zu ernst zu nehmen, meist bestanden sieaus sehr viel Spinnerei und nur einem kleinen wahren Kern.
    Ein neu ankommendes Schiff lenkte Herms Aufmerksamkeit auf sich, nicht wegen seiner Größe sondern wegen seiner außergewöhnlichen Form. Lang gezogen und mit zahlreichen Verzierungen an seinen Seiten war das Schiff zu flach, um sicher durch stürmisches Gewässer abseits der Küsten fahren zu können. Die kunstvoll bestickten Segel, die die Farben Begos trugen, ließen das Segelschiff prachtvoll in den Hafen gleiten, als wolle der Kapitän die festlichen Farben des Marktplatzes von Magystra noch übertrumpfen. Weitere Besucher der Stadt blieben stehen und sahen dem Anlegemanöver des fremdartigen Schiffes zu, offensichtlich waren Schiffe aus dem benachbarten Inselreich eher selten als tägliche Routine. Die plötzliche Bewegung auf seiner Schulter schreckte Herm auf, sein kleiner Freund, der so selbstverständlich wie unsichtbar auf ihm gesessen hatte, bewegte sich in eine neue Position, die ihm eine bessere Sicht auf das ankommende Schiff bot. „ Also gut, warum nicht. “ Als ob das kleine Chamäleon ihn darum gebeten hätte, ging Herm zu dem südlichen Steg, an dem das seltsam aussehende Schiff aus Begos sein Anlegemanöver beendete.
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    Mit einem kurzen Satz sprang Kira auf den Steg, an dem ihr Schiff längsseits gegangen war. „ Bei den Müttern aller Drachen, endlich wieder an Land! “ Mit noch immer unsicheren Beinen atmete sie zum ersten Mal seit sechs Tagen wieder befreit auf. Die Überfahrt war schrecklich gewesen, die sanitären Anlagen inakzeptabel schmutzig und der Seegang unerträglich.
    Dabei hatte die Reise so gut begonnen, sie waren die ersten beiden Tage in Küstennähe von Begos geblieben und in ruhigen Gewässern gefahren. Doch dann waren sie am dritten Tag in die tiefe See eingebogen und das Schiff hatte begonnen, seine schaukelnden Bewegungen immer weiter zu verstärken, bis Kira und die übrigen Passagiere ihr Essen nicht mehr hatten bei sich behalten können. Die folgenden Tage hatten all ihre Kräfte verzehrt und ihren Körper auf eine harte Probe gestellt. Trotz all der Entbehrungen und Fastenwochen, die sie während ihres Trainings in der weißen Blume durchlebt hatte, war sie nicht darauf vorbereitet gewesen, tagelang ihren gesamten Mageninhalt über die Reling ins Meer auszuleeren.
    Nun endlich hatte die Qual ein Ende und mit dem festen Boden unter ihren

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