Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)
Genitalien, in einer Bewegung mit ihrem Ellbogen, dessen Spitze sie geradewegs nach vorne schlug. Der von dem Angriffvöllig überraschte Betrunkene zuckte mit seinem Oberkörper nach dem Treffer in seine Weichteile nach vorne und schlug mit seinem Gesicht direkt in ihren Ellbogen. Das hässliche Krachen brachte Kira die Gewissheit, dass die Nase des ersten Angreifers gebrochen war, während sie ihren Angriff fortsetzte. Die Drehbewegung ihres Oberkörpers nutzend trat sie mit dem linken Bein direkt zum Kopf des rechts stehenden Mannes und erwischte ihn mit voller Wucht am Kinn. Still, ohne einen Laut abzugeben, verdrehte er die Augen und brach auf der Stelle zusammen. Der links von ihr stehende Seemann hatte inzwischen seinen Dolch gezogen und begann gerade, sich auf sie zu zubewegen, als sie ihre Drehung beendet hatte und ihm nun frontal gegenüber stand. Eine schnelle Kombination von Schlägen entwaffnete den trägen Betrunkenen, bevor sie mit der vollen Kraft ihres Körpers einen konzentrierten Schlag in seine Magengrube landete. Der entwaffnete Mann brach mit einem Röcheln zusammen und legte sich neben seine zwei Kameraden auf den Steg, der gesamte Kampf hatte keine fünf Sekunden gedauert.
Zufrieden sah sie auf das Werk ihres Angriffs zu ihren Füßen und die ungläubigen Blicke des Brotverkäufers, der sie mit offenem Mund sprachlos anstarrte. Dann spürte sie dieses seltsame Kribbeln in ihrem Nacken, das sie augenblicklich herumfahren ließ. In Kampfposition und mit erhobenen Fäusten stand sie dem Jungen mit der hellen Haut gegenüber, der sie mit klaren blauen Augen direkt ansah. „ Närrin! “ Mit einem unterdrückten Fluch biss sie sich auf die Lippen. Sie hatte den Jungen unterschätzt, ein sträflicher Fehler, der sie das Leben hätte kosten können. Der Fremde hatte sich während ihrer Drehung aus ihrem Sichtfeld hinter sie bewegt, sie hatte nicht mehr auf ihn geachtet, hatte ihn als ungefährlich eingestuft. Eine Einschätzung, die sie nun bereute. Die Art seiner Körperhaltung undAnspannung in seinen Muskeln verriet ihr sofort, das er weit mehr vom Kämpfen verstand wie die drei betrunkenen Seemänner, die zu ihren Füßen lagen.
Der direkte Blickkontakt mit dem Fremden sendete ihr Schauer in ihre Wirbelsäule, sie war es nicht gewohnt, dass ein Mann sie so anstarrte. Er war hochgewachsen und schlank, gut zwei Köpfe größer wie sie selbst, und hatte helle, beinahe weiße Haut. Sein Haar war gelb glänzend und kurz geschnitten, sein junges Gesicht wurde noch von keinem Bart geschmückt. Am Auffälligsten aber waren seine Augen, tiefblau und strahlend, wie sie es noch nie an einem Mann gesehen hatte.
Er ging schließlich einen Schritt rückwärts und streckte beide Hände langsam von sich als Zeichen, das er nichts Böses wollte. Kira verstand das Zeichen und entspannte sich ebenfalls. Der Fremde war offensichtlich ebenso wenig auf Ärger aus wie sie selbst und sie hatte bereits genug Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Schnell nahm sie ihren Rucksack wieder auf und ging mit großen Schritten in Richtung der Hauptstraße, wo sie hoffte, am schnellsten in der Menge untertauchen zu können.
Das Essen würde warten müssen, sie musste so schnell wie möglich diesen Borresch finden, zu dem Meister Yi sie geschickt hatte. Je schneller sie von der Straße kam, umso besser. Sie war fremd hier und das war gefährlich.
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Kira lernte schnell, sich unauffällig mit den Massen zu bewegen. Wenn sie sich auf der rechten Seite derbreiten Hauptstraße hielt, konnte sie mit dem Strom schwimmen, während sich auf der anderen Seite der Strom aus Menschen und Wagen befand, der in die andere Richtung schwamm.
„ Ordnung im Chaos .“ Die Stimme ihres alten Meisters erklang in ihren Gedanken, belehrend und gutmütig, so wie er sie immer unterrichtet hatte. Es war sein fester Glaube gewesen, das sich in jedem Chaos eine Form der Ordnung finden ließe und das geordnete Chaos in der riesigen fremden Stadt schien ihm recht zu geben. Tausende Menschen strömten in alle Richtungen durch die Straßen der Stadt, alle hatten ein Ziel und doch wusste niemand etwas über die Ziele der anderen. Wie anders musste so ein Leben sein im Vergleich zu ihrem Leben in der weißen Blume, in der ihr Dasein und Training in Einklang und Harmonie mit ihrer Umgebung stattgefunden hatte.
Doch sie war nicht mehr in ihrem Kloster und wenn ihr Meister recht behalten sollte, würde sie es auch nicht so schnell wieder sehen. „ Ein
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